Faktencheck: HIV-infizierte Bananen im Handel?

Autor: Ralf Nowotny

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Bananen mit HIV infiziert?

Angeblich gibt es Bananen im Handel, in die mit HIV infiziertes Blut gespritzt wurde.

Getreu dem Motto „Ich las das mal irgendwo im Internet, also muss es wahr sein„, erstellte jemand ein Sharepic mit Infos von einem Kollegen, dessen Schwester eine Freundin hat, die Bananen kaufte, welche innen rot gefärbt waren. Die logischste aller Schlussfolgerungen bei dieser handfesten Informationskette: Es wurde mit HIV infiziertes Blut reingespritzt. Weil es mal irgendwo stand.

Das Sharepic mit der Bananae
Screenshot: mimikama.org

Der Text auf dem Sharepic lautet:

„Nachricht von einem kollegen von mir !!
Leitet es auch am besten weiter

Bei Rewe in Altona hat eine Freundin meiner Schwester Bananen gekauft, in den Bananen war eine rote Farbe, vor ein paar Wochen, gab es mal ein Rundschreiben das Leute hiv infiziertes Blut in Bananen spritzen, passt beim Verzehr und beim Kauf auf“

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Rundschreiben? Welches Rundschreiben?

Von einem Rundschreiben wissen wir nichts. Allerdings kursierte im Dezember 2018 ein ähnliches Sharepic in türkischer Sprache, und es fällt auf, dass das obige Sharepic von auffällig vielen türkischen Nutzern auf Facebook geteilt wird.
Schlussfolgerung: Das angebliche Rundschreiben, über das wir übrigens berichteten, war ebenfalls ein Sharepic:

Das Banane-HIV-Sharepic auf türkisch
Screenshot: mimikama.org

Was auf dem Bild steht, dürfte in etwa so viel bedeuten wie die folgenden Sätze:

Esst keine Importbananen.
Es ist sehr wichtig !!!
Eine große Gefahr steht vor der Tür; aus dem Ausland importierte Bananen sollen mit dem AIDS-Virus infiziert sein. Wenn ihr einen roten Fleck seht, so esst diese Bananen nicht.
Bitte teilen.

Diese Bananen sind nicht mit HIV infiziert!

Es gibt eine Vielzahl von Pflanzenkrankheiten, durch die sich das Innere  rot färben kann.
Eine der häufigsten Ursachen ist eine Pilzinfektion mit dem Namen „Nigrospora„, durch die sich das Bananeninnere rot färbt. Diese Bananen infizieren sich in den tropischen Klimazonen, in denen sie angebaut werden.
Auch durch bakterielle Erkrankungen wie „Mokillo“ und „Moko“ verfärben sich die Bananen innen.

Eine direkte Gefahr für den Menschen besteht beim Verzehr nicht, aber niemand möchte wirklich eine Banane essen, die mit einem Bakterium oder einem Pilz infiziert sind. Im Normalfall werden solche infizierte Bananenstauden vorher aussortiert, trotzdem kommt es vor, dass solche Bananen immer wieder mal in den Handel gelangen.

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Könnte man an einer Banane mit infiziertem Blut erkranken?

Nehmen wir aber trotzdem mal den absolut unwahrscheinlichen Fall, dass jemand Blut in eine Banane spritzt:
Könnte man sich dann mit HIV infizieren?

Die Deutsche AIDS-Hilfe schreibt zu den Übertragungswegen:

HIV ist relativ schwer übertragbar. Ein Infektionsrisiko besteht nur, wenn infektiöse Körperflüssigkeiten mit Wunden oder Schleimhäuten in Berührung kommen. Zu diesen Körperflüssigkeiten gehören vor allem Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit und der Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut des Enddarms.

Fazit

Anscheinend wurde bei der Entstehung solcher Sharepics Unwissenheit mit Unsicherheit und urbanen Legenden über infizierte Nadeln in Kinosesseln und Bahnsitzen kombiniert. Das Rot in den Bananen ist kein Blut, sondern Zeichen einer Pilz- oder Bakterieninfektion während des Wachstums.

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