Facebook stellt Embedded Posts vor – Nutzer sollten unbedingt ihre Privatsphäre überprüfen

Autor: Tom Wannenmacher

Am 31.07.2013 hat Facebook im Entwickler Blog und in der Dokumentation des Entwicklerbereichs ein neues soziales PlugIn für Webseitenbetreiber, die „Embedded Posts“ vorgestellt.

https://developers.facebook.com/blog/post/2013/07/31/introducing-embedded-posts/ https://developers.facebook.com/docs/plugins/embedded-posts/

Diese Neuerung wollen wir zum Anlass nehmen, unsere Leser erneut darauf hinzuweisen, ihr Postverhalten und die Reichweite ihrer Statusmeldungen unbedingt im Auge zu behalten.

Was sind eigentlich „Embedded Posts“?

Jeder kennt sie, die YouTube Videos auf Webseiten. Sie sind das beste Beispiel für eingebettete (Englisch: embedded) Inhalte fremder Anbieter auf der eigenen Website. Dieses Einbetten von Inhalten funktioniert in der Regel durch einfaches Kopieren und Einfügen einer Codezeile in den Quelltext der Gastgeberseite. Bei YouTube beispielsweise findet man diese Codezeile fertig vorbereitet hinter einem Button unter dem jeweiligen Video.

Wie funktioniert das auf Facebook?

Die Neuerung, die Facebook nun vorgestellt hat, soll in Zukunft in Form eines sozialen Plugins bereitgestellt werden. Andere Formen von sozialen Plugins findet man allerorten im WorldWideWeb. Sei es eine „Gefällt mir“-Schaltfläche, der „Empfehlen“-Button, die FB-Kommentare unter Artikeln oder die Box mit den Bildern der Fans einer Website. Auch dies sind alles eingebettete Dienste, die Facebook zur Verfügung stellt. Auch sie werden mittels vorbereiteter Codes in die eigene Website eingebaut. Zukünftig wird es neben jedem öffentlichen Post, so der aktuelle Stand, im Kontextmenü des Posts einen Menüpunkt zum Einbetten geben. Die so eingebetteten Inhalte enthalten alle auf Facebook bekannten Interaktionsmöglichkeiten, also das Liken, Teilen und Kommentieren.

image

Hier haben wir den Beitrag (siehe Image) eingebunden:

Warum betrifft dies meine Privatsphäre?

Nach aktuellem Stand können zukünftig alle öffentlichen Posts von Seiten UND NUTZERN auf fremden Websites eingebettet werden. Postet also ein Nutzer – und sei es nur versehentlich – öffentlich einen Statusbeitrag (hierunter können auch in der Chronik veröffentlichte Fotos fallen), kann jedermann diesen Status nicht nur einsehen, sondern auch mit wenigen Klicks auf einer eigenen Website für ein noch größeres Publikum bereitstellen. In einem gewissen Maße und für manche Situationen mag das ganz nützlich und gewollt sein. Beispielsweise beim Statement eines Politikers, der dieses ganz gezielt und vor allem bewusst öffentlich postet. Anders kann es aber aussehen – und dies ist in unseren Augen die Kehrseite der Medaille – wenn beispielsweise Lieschen Müller die Fotos des letzten durchzechten Partywochenendes versehentlich öffentlich postet und Max Mustermann diese in seinem Spaßblog einbettet.

Anmerkung: Natürlich würde man auch ohne Embedded Posts die Partyfotos unseres Beispiels auf einem Spaßblog veröffentlichen können, diese neue Funktion macht es nur einfacher. Ein Vorteil im Gegensatz zu dem Szenario, wo die Fotos manuell ins Spaßblog kopiert würden, ist natürlich, dass Lieschen Müller als Erstellerin des Posts diesen auch löschen kann – und er somit auch im Spaßblog nicht mehr auftaucht, genau wie ein eingebettetes YouTube Video, das vom Ersteller gelöscht wird. Auch hier kommt in dem Fall eine Meldung, dass das Video entfernt wurde.

Die neuen embedded Posts befinden sich momentan noch in der Testphase und können nur von einem bestimmten Kreis durch FB ausgewählter einzelner Webseiten bzw. Entwickler genutzt werden. Wie wir jedoch kürzlich im Blog von allfacebook.de lesen konnten, gibt es bereits ein erstes Workaround und WordPress PlugIns, um schon jetzt Posts einzubetten.

Unsere Einschätzung: Die Frage ist nicht, OB, sondern WANN diese Methode nun alle NutzerInnen erreicht.
http://allfacebook.de/allgemeines/jeden-offentlichen-post-einbetten-so-gehts

Hiermit also unser Appell an unsere Fans und LeserInnen:

  • Überprüft euer Postverhalten
  • Überprüft Posts, die ihr vor Monaten oder gar Jahren getätigt habt und begrenzt die Reichweite:
    Für Eure bisherigen Posts: Unter den Privatsphäreeinstellungen in Eurem Profil könnt ihr auch pauschal die Reichweite aller bis jetzt getätigten Posts auf Eure Freunde begrenzen.
    Für Eure Fotos: Hier könnt ihr in der Albumübersicht die Reichweite eines gesamten Albums einstellen (Ausnahme: Die Chronikfotos – die Reichweite dieser Bilder wird über die Reichweite des damit verbundenen Posts gesteuert)
  • Achtet bewusst bei jedem neuen Post auf die aktuell eingestellte Reichweite
  • Kontrolliert die Sichtbarkeit eurer Fotos

Wir hoffen, dass Facebook zukünftig noch eine Funktion anbietet, mit der die Nutzer grundsätzlich das Einbetten ihrer Posts unterbinden können. Sollte dies der Fall sein, werden wir euch natürlich schnellstmöglich darüber informieren.

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