Facebook-Phishing mit Falschmeldung über entführtes Kind
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Eine Meldung über ein angeblich entführtes Kind ist nur ein Lockmittel, um an die Facebook-Logindaten zu kommen.
Viele Facebook-Nutzer verbreiten derzeit einen vermeintlichen Zeitungsartikel über eine tagesaktuelle Entführung. Jedoch handelt es sich um ein perfides Lockmittel: Es gibt diese Entführung gar nicht, durch Neugier jedoch geraten Nutzer in eine Phishing-Falle.
So sieht der oft gepostete Beitrag auf Facebook aus:
Der Artikel einer Seite namens „Feedbizz“ (wahrscheinlich eine Verballhornung des Namens der Seite „Buzzfeed“) wird folgendermaßen geteasert:
„(!)
Entführtes Kind beim Familieneinkauf in „Wir bitten derzeit Interpol um Hilfe und führen Gespräche mit der Polizei in “ – Ortspolizist Autor Alex Smith Ein 8-jähriges Mädchen besuchte mit ihren Eltern und“
Auffällig beim Teaser ist bereits, dass kein Ort genannt wird, was die Neugier auch weckt: Es könnte sich ja um einen Ort in der Nähe oder den eigenen Ort handeln!
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Manchmal steht da ein Ort
Der Artikel selbst macht einen auch nicht schlauer: Weder in der Überschrift, noch im gesamten Text wird der Ort genannt, wo das Einkaufszentrum, in dem das Kind entführt worden sein soll, liegt. Die Anfrage eines Nutzers zeigt uns jedoch, dass man manchmal schon einen Ort sieht, der zudem auch noch der Wohnort ist:
Der Artikel kennt die Zukunft!
Heute morgen, am 21. Januar um 8:40 Uhr, fertigten wir einen Screenshot des Artikels an und wunderten uns sehr: Zu dem Zeitpunkt wusste die Seite bereits, dass um 10 Uhr eine Entführung stattfinden wird!
Des Rätsels Lösung: In dem Artikel wird immer das aktuelle Datum eingesetzt, so dass er immer aktuell aussieht! Erkennbar ist dies am Quelltext der Seite:
Die Phishing-Falle: Das Video
In dem Artikel findet sich auch augenscheinlich (!) ein Video, welches man abspielen soll, um den Täter identifizieren zu können. Klickt man dieses Video allerdings an, soll man erst bestätigen, dass man über 18 Jahre alt ist. Dies soll durch das Einloggen in Facebook erfolgen (was an sich schon unsinnig ist, da Facebook nicht erst ab 18 ist):
Nach dem „Login“ (für das wir Fantasiedaten benutzten) sieht man übrigens kein Video, sondern wird auf eine Statistiken-Seite umgeleitet. Zu diesem Zeitpunkt haben die Kriminellen nun die Login-Daten des Facebook-Nutzers und können den falschen Artikel weiter verbreiten.
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Fazit
Der Artikel über ein entführtes Kind ist ein reines Lockmittel. Das Vorschaubild des Videos stammt aus einer echten versuchten Kindesentführung im Juni 2019 am Flughafen Atlanta/USA.
Nutzer, die das Video anklickten und ihre echten Login-Daten dort eingaben, sollten schnellstmöglichst ihr Facebook-Passwort ändern!
Artikelbild: Shutterstock / Von TY Lim
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