Facebook-Phishing mit Falschmeldung über entführtes Kind

Ein Moment Ihrer Zeit für die Wahrheit.

In einer Welt voller Fehlinformationen und Fake News ist es unser Auftrag bei Mimikama.org, Ihnen zuverlässige und geprüfte Informationen zu liefern. Tag für Tag arbeiten wir daran, die Flut an Desinformation einzudämmen und Aufklärung zu betreiben. Doch dieser Einsatz für die Wahrheit benötigt nicht nur Hingabe, sondern auch Ressourcen. Heute wenden wir uns an Sie: Wenn Sie die Arbeit schätzen, die wir leisten, und glauben, dass eine gut informierte Gesellschaft für die Demokratie essentiell ist, bitten wir Sie, über eine kleine Unterstützung nachzudenken. Schon mit wenigen Euro können Sie einen Unterschied machen.

Stellen Sie sich vor, jeder, der diese Zeilen liest, würde sich mit einem kleinen Beitrag beteiligen – gemeinsam könnten wir unsere Unabhängigkeit sichern und weiterhin gegen Fehlinformationen ankämpfen.

So kannst Du unterstützen:

PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady oder Patreon: für regelmäßige Unterstützung.

Autor: Ralf Nowotny

Facebook-Phishing mit Falschmeldung über entführtes Kind
Artikelbild: Shutterstock / Von TY Lim

Eine Meldung über ein angeblich entführtes Kind ist nur ein Lockmittel, um an die Facebook-Logindaten zu kommen.

Viele Facebook-Nutzer verbreiten derzeit einen vermeintlichen Zeitungsartikel über eine tagesaktuelle Entführung. Jedoch handelt es sich um ein perfides Lockmittel: Es gibt diese Entführung gar nicht, durch Neugier jedoch geraten Nutzer in eine Phishing-Falle.

So sieht der oft gepostete Beitrag auf Facebook aus:

Das Phishing-Lockmittel auf Facebook
Das Phishing-Lockmittel auf Facebook

Der Artikel einer Seite namens „Feedbizz“ (wahrscheinlich eine Verballhornung des Namens der Seite „Buzzfeed“) wird folgendermaßen geteasert:

„(!)
Entführtes Kind beim Familieneinkauf in „Wir bitten derzeit Interpol um Hilfe und führen Gespräche mit der Polizei in “ – Ortspolizist Autor Alex Smith Ein 8-jähriges Mädchen besuchte mit ihren Eltern und“

Auffällig beim Teaser ist bereits, dass kein Ort genannt wird, was die Neugier auch weckt: Es könnte sich ja um einen Ort in der Nähe oder den eigenen Ort  handeln!

[mk_ad]

Manchmal steht da ein Ort

Der Artikel selbst macht einen auch nicht schlauer: Weder in der Überschrift, noch im gesamten Text wird der Ort genannt, wo das Einkaufszentrum, in dem das Kind entführt worden sein soll, liegt. Die Anfrage eines Nutzers zeigt uns jedoch, dass man manchmal schon einen Ort sieht, der zudem auch noch der Wohnort ist:

Manchmal ist ein Ort zu sehen
Manchmal ist ein Ort zu sehen

Der Artikel kennt die Zukunft!

Heute morgen, am 21. Januar um 8:40 Uhr, fertigten wir einen Screenshot des Artikels an und wunderten uns sehr: Zu dem Zeitpunkt wusste die Seite bereits, dass um 10 Uhr eine Entführung stattfinden wird!

Ein Blick in die Zukunft?
Ein Blick in die Zukunft?

Des Rätsels Lösung: In dem Artikel wird immer das aktuelle Datum eingesetzt, so dass er immer aktuell aussieht! Erkennbar ist dies am Quelltext der Seite:

Im Quelltext ersichtlich: Das Kind wird immer "heute" entführt
Im Quelltext ersichtlich: Das Kind wird immer „heute“ entführt

Die Phishing-Falle: Das Video

In dem Artikel findet sich auch augenscheinlich (!) ein Video, welches man abspielen soll, um den Täter identifizieren zu können. Klickt man dieses Video allerdings an, soll man erst bestätigen, dass man über 18 Jahre alt ist. Dies soll durch das Einloggen in Facebook erfolgen (was an sich schon unsinnig ist, da Facebook nicht erst ab 18 ist):

Ein Video zu dem entführten Kind gibt es nicht
Ein Video zu dem entführten Kind gibt es nicht

Nach dem „Login“ (für das wir Fantasiedaten benutzten) sieht man übrigens kein Video, sondern wird auf eine Statistiken-Seite umgeleitet. Zu diesem Zeitpunkt haben die Kriminellen nun die Login-Daten des Facebook-Nutzers und können den falschen Artikel weiter verbreiten.

[mk_ad]

Fazit

Der Artikel über ein entführtes Kind ist ein reines Lockmittel. Das Vorschaubild des Videos stammt aus einer echten versuchten Kindesentführung im Juni 2019 am Flughafen Atlanta/USA.

Nutzer, die das Video anklickten und ihre echten Login-Daten dort eingaben, sollten schnellstmöglichst ihr Facebook-Passwort ändern!

Artikelbild: Shutterstock / Von TY Lim
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.