Facebook / Max Schrems: Prozess des Datenschützers gegen Facebook geht ins Finale
Ein Urteil im langjährigen von Datenschutzaktivisten Max Schrems angestrebten Prozess ist wohl in den nächsten Wochen zu erwarten.
Facebook / Max Schrems: Prozess des Datenschützers gegen Facebook geht ins Finale – Das Wichtigste zu Beginn: Prozess aufgrund von Datenschutzverstössen befindet sich in der Zielgeraden. Facebook-Managerin für Datenschutzfragen in Europa gab sich bedeckt und unwissend. Ein Urteil wird in den nächsten Wochen ergehen.
Neueste Erkenntnisse
Der Prozess am Wiener Landesgericht neigt sich nun dem Ende zu. Ein Urteil dürfte es in den nächsten Wochen schriftlich geben. In der letzten Verhandlung kam es wieder zu neuen Erkenntnissen. So speichert Facebook wohl sämtliche jemals verwendete Passwörter von Nutzern für mindestens acht Jahre.
Auch analysiert es von Nutzern hochgeladene Bilder und lässt diese mittels künstlicher Intelligenz mit Beschreibungen versehen.
Daten, die sie von Apps von Drittanbietern sammeln, werden nur unzureichend ausgewiesen.
Facebook just admitted that changed passwords on Facebook are not deleted – they keep all your old passwords…
— Max Schrems ???? (@maxschrems) February 13, 2020
Unzureichende Auskünfte seitens Facebook
Bei der Verhandlung am Donnerstag im Wiener Landesgericht war die für Datenschutzfragen in Europa zuständige Managerin Cecilia Alvarez anwesend. Wer sich hier eine Offenlegung der Datensammelpraxis von Facebook erhoffte, wurde enttäuscht. Diese Informationen wurden sehr spärlich gegeben.
Alvarez wies auch immer wieder auf die Datenschutzrichtlinien des Konzerns oder auf Online-Tools von Facebook hin, mit denen Nutzer selbst von Facebook gespeicherte Daten einsehen können. Sobald es ins Detail ging, war ihre Antwort: „Das weiß ich nicht.“
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Der Umgang mit den Daten der Facebook-Nutzer dürfte nur bedingt dem europäischen Datenschutzrecht entsprechen. Informationen über die Datenspeicherung und -weiterverarbeitung werden den Nutzern nur sehr allgemein erteilt. Oftmals werden diese auch lediglich in den Datenschutzrichtlinien genannt, wo sie schwer zu finden sind.
Muppet show at its peak: Making Facebook complaint with the GDPR would be economically impossible…?
— Max Schrems ???? (@maxschrems) February 13, 2020
Ende des langjährigen Prozesses ist nun in Sicht
Max Schrems äußerte sich gegenüber futurezone, dass Facebook sich immer wieder darauf berufe, dass jeder Nutzer der Verarbeitung seiner Daten ausdrücklich zugestimmt hätte. Jedoch könne der Konzern vieles, was er mit den Daten seiner Nutzer mache, offenbar nicht mal selbst erklären.
Der Prozess zieht sich nun bereits seit fast sechs Jahren hin. Lange Zeit beschäftigte man sich mit der Frage, ob Schrems Facebook in Österreich klagen dürfe.
Hearing got finally closed today, so we are waiting for the written judgement.
It would not be a case against Facebook, if they would not also have thrown personal dirt: I would have intimidated the witness with a tweet – we actually had a nice chat in the break.. ?
(2/2)— Max Schrems ???? (@maxschrems) February 13, 2020
Nach der Anhörung der Facebook-Sprecherin dürfte nun ein Ende in Sicht sein, und das Urteil in den nächsten Wochen schriftlich ergehen.
Quelle: futurezone.at
Artikelbild: Shutterstock / Von Verticalarray
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