Faktencheck: „Alle Facebook Konten werden gehackt“

Autor: Kathrin Helmreich

Faktencheck: "Alle Facebook Konten werden gehackt"
Faktencheck: "Alle Facebook Konten werden gehackt"

Aktuell wird in einem Facebook-Statusbeitrag behauptet, dass „fast alle Facebook Konten gehackt werden“. Es handelt sich hierbei um Identitätsdiebstahl.

Auf Facebook taucht immer wieder ein Statusbeitrag auf, der vor Hackern warnt. Es geht um diesen Text hier:

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Der Faktencheck

Bei diesem Text handelt es sich um einen Kettenbrief, der schon seit längerem unterwegs ist.

Das Facebook-Konto wurde nicht gehackt, sondern es geht um Identitätsdiebstahl. Die Betrüger erstellen eine 1:1 Kopie des Facebook-Profils mit gleichlautendem Namen und dem bislang verwendeten Profil- und Titelbild.

Danach besuchen sie das Original-Profil und durchforsten die gesamte Freundesliste, um den Personen eine erneute Freundschaftsanfrage zu schicken. Ein Großteil dieser Freunde nimmt solche Anfragen immer wieder an – denn man „kennt“ sich ja.

Hat der Freund also die betrügerische Anfrage bestätigt, schickt der Betrüger eine Nachricht mit der Bitte ihm doch nochmals die Handynummer mitzuteilen. Bekommt der Betrüger auch noch diese Information, erhält sein Opfer kurz darauf einen Zahlencode per SMS. Und nun ist absolute Vorsicht geboten!

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Mit der Weitergabe der Zahlencodes wird es den Betrügern möglich, diese bei Zahlungsdienstleistern einzulösen und dadurch die Handyrechnung des Opfers zu belasten. Die alleinige Weitergabe der Handyrufnummer führt jedoch nicht zu einer Belastung der eigenen Mobilfunkrechnung.

Generell ist es wichtig, auch vermeintlichen Freunden – sei es über Messenger oder über soziale Netzwerke – niemals per SMS zugesendete Bezahl- oder Bestätigungscodes weiterzugeben.

Facebook-Identitätsdiebstahl: Was kann ich dagegen tun?

Zuallererst fragt man den Freund bzw. die Freundin, von der man diese vermeintliche erneute Anfrage bekommen hat, ob dieser / diese tatsächlich eine neue Anfrage geschickt hat. Das passiert natürlich am besten von Angesicht zu Angesicht.

Man kann sich auch merken, dass eine erneute Freundschaftsanfrage dann logisch ist, wenn besagter Freund aus der Freundesliste zuvor verschwunden ist – trotzdem sollte man auch in diesem Fall nachfragen.

Eine Anzeige beim jeweiligen Landeskriminalamt legen wir nahe. Angesichts der steigenden Zahlen von Internet-Kriminalität wurden hier Spezialeinheiten aufgebaut. Das sogenannte Cyber Crime Competence Centrum arbeitet technisch hoch professionell und vernetzt.

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Die Facebook-Betrugsmasche mit gefälschten Profilen ist den Beamten hinlänglich bekannt. Einigen organisierten Banden konnte so auch schon das Handwerk gelegt werden – auch im Bereich der Facebook-Profil-Kopien.

Dafür sind die Beamten natürlich auf Anzeigen und damit die Mithilfe der Betroffenen angewiesen. Die Dunkelziffer ist nach Angaben des LKA Sachsen bei derartigen Betrugsfällen nach wie vor sehr, sehr hoch.

Was du noch unternehmen kannst, haben wir im Detail hier beschrieben.

Fazit:

Der Kettenbrief ist bereits länger im Umlauf, die Methode ist real, doch nicht ganz korrekt beschrieben. Es handelt sich nicht um einen Hacker, sondern um kopierte Facebook-Profile.

Also immer Augen auf bei Freundschaftsanfragen! Denn durch das digitale Zeitalter können wir oft nicht wissen, wer sich wirklich hinter einem Profil verbirgt.

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