Facebook: In welche Fallen kann man als User tappen und wie erkenne ich diese bereits im Vorfeld
Autor: Tom Wannenmacher
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Welche Gefahren lauern auf Facebook, wie sehen diese aus und wie kann ich mich als Facebook-Nutzer davor schützen?
Facebook ist ein sozialer Treffpunkt für Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Aber auch ein Paradies für Betrüger, Datensammler, Spammer und Nutzer die gerne mal einen Kettenbrief ins Rollen bringen möchten. Überhaupt Internetkriminelle nutzen oft die Unerfahrenheit von Internet-User aus und verbreiten Schadprogramme. In diesem Artikel zeigen wir Euch die 6 größten Gefahrenquellen auf Facebook auf.
Facebook bietet jedem Nutzer die Möglichkeit an, eine “SEITE” (Fanpage) zu erstellen. Da Facebook selbst hier keine Prüfung hierfür vorgesehen hat, kann also jeder User eine Fanseite erstellen und dies ggf. auch im Namen einer bekannten Marke oder eines Unternehmens. Diese Masche wird oft von Datensammlern verwendet um User auf Webseiten umzuleiten, auf denen sie wiederum Ihre Daten eintragen müssen.
Hauptmerkmal des Fakes:
(Es müssen nicht immer alle genannten Punkte auf einmal zutreffen!)
- Man wird gezwungen Fan der Seite zu werden indem man auf “Gefällt mir” klickt!
- Zumeist wird nach dem “Gefällt mir” auch noch verlangt, dass man die Seite “Teilt”
- Die “Info” Seite ist gar nicht, bzw. nur sehr lückenhaft ausgefüllt!
- Die “Pinnwand” ist für Nutzerpostings und Kommentare gesperrt worden (dadurch können auch keine negativen Postings zurückgemeldet werden)
- Es gibt kein Impressum
Das Ziel einer “Fake-Fanseite”
Betrüger und Datensammler nutzen Fanseiten um etliche Fans in nur kurzer Zeit zu generieren, welche sie dann wiederum auf externe Webseiten weiterleiten. Das Ziel der Betrüger ist:
- dass Nutzer in Abo-Fallen tappen
- dass Nutzer an Gewinnspielen teilnehmen
- dass Nutzer auf Likejacking hereinfallen
- dass Nutzer persönliche Daten z.B. in ein Formular eingeben (Datenklau, Phishing)
- um Geld zu verdienen mittels Werbung
- Trojaner und Viren zu verbreiten uvm.
Beispiel einer “Fake-Fanseite”
Verweis: Facebook-User werden betrogen und lassen sich das auch noch gefallen! (Unseriöse Gewinnspiele)
Facebook informiert seine Nutzer (auf Wunsch) per E-Mail, wenn z.B. neue Nachrichten vorliegen oder wenn etwaige Aktivitäten auf seinem Profil stattfinden. Diese Funktion nutzen aber auch Datendiebe und Internetkriminelle aus und versenden “gefälschte E-Mails”. Damit Nutzer nicht gleich misstrauisch werden, werden diese Mails mit dem Facebook-Layout versehen. In diesen gefälschten E-Mails befindet sich immer ein Link, aber dieser Link führt nicht auf die Webseite von Facebook, sondern auf eine externe Webseite.
Hauptmerkmal des Fakes:
(Es müssen nicht immer alle genannten Punkte auf einmal zutreffen!)
- Meistens ist der Inhalt der Mail auf Englisch (Facebook Nutzer aus dem Deutschsprachigen Raum bekommen in 99% der Fälle auch nur “deutsche” E-Mails)
- Link in der E-Mail führt auf eine externe Webseite
Das Ziel einer “Fake-E-Mail”
- dass Nutzer persönliche Daten z.B. in ein Formular eingeben (Datenklau, Phishing)
- Verteilung von Viren und Trojanern
Beispiel eines gefälschten Facebook Mails:
Die Facebook Chat-Funktion (Facebook-Messenger) nutzen Betrüger, um Trojaner und Viren zu versendet, aber auch Phishing-Attacken (Datenklau) könnten sich dahinter verbergen. Hier kann es sein, dass dir ein Freund (ohne dass er es überhaupt mitbekommt) Nachrichten senden, welche wiederum einen externen Link mit sich führen!
Hauptmerkmal dieser Chatnachrichten:
(Es müssen nicht immer alle genannten Punkte auf einmal zutreffen!)
- Link in der E-Mail führt auf eine externe Webseite
- Freunde versenden dies ohne dass Sie es wissen und bemerken (Wurm)
- Reisserischer Titel
Das Ziel dieser “Fake-Chatnachrichten”
- Verbreitung von Trojanern, Viren und Würmern
- Phishing-Attacken
Beispiel einer Virusverseuchten Chatnachricht sowie einer Attacke:
Auf Facebook gibt es sehr viele Fake-Veranstaltungen deren einziges Ziel ist, Facebook-Nutzer zu schaden. Egal ob Abofallen oder Gewinnspielabzocke. Die Betrüger gehen hier immer nach dem gleichen Muster vor. Dem Nutzer wird versprochen, dass er etwas Gratis bekommt und er solle am besten gleich alle seine Freunde ebenfalls zu dieser Veranstaltung einladen. Damit solche Veranstaltung auch echt wirken, werden hier zumeist namhafte Unternehmen herangezogen, welche von solchen Veranstaltung jedoch nichts wissen. In 99% der Fälle werden auch Links in der Beschreibung versteckt, welche wiederum zu diversen Abofallen, Gewinnspielen usw. weiter leiten.
Hauptmerkmal dieser Veranstaltungen:
(Es müssen nicht immer alle genannten Punkte auf einmal zutreffen!)
- Reißerische Titel
- Es wird etwas “kostenloses” versprochen
- Man muss alle seine Freunde einladen
- Links zu einer externen Webseite
- der Link zu der externen Webseite wurde zumeist gekürzt
Beispiel einer Fake-Veranstaltung:
Betrüger nutzen hier einen menschlichen Instinkt schamlos aus. Zumeist werden hier Nutzern Videos versprochen. Um diese sehen zu können, muss man zumeist Fan einer Seite werden oder aber auch einen bestimmten Link folgen. Zu 99% geht es dann bei diesen Videos nicht um Sex und Horror, sondern landet zumeist auf Gewinnspielseiten oder könnte auch in Abofallen tappen, jedoch auch etwaige Schadprogramme könnten sich dahinter verbergen.
Hauptmerkmal des Fakes:
(Es müssen nicht immer alle genannten Punkte auf einmal zutreffen!)
- In der Vorschau erkennt man meist freizügige Damen
- Reißerische Titel wie z.B. “OMG”, “WOAH” usw.
- Man wird gezwungen das Video selbst nochmals zu “Teilen”
- Sehr viele Nutzer werden im Statusbeitrag markiert
- Man muss eine Browsererweiterung installieren
- Oder eine Datei herunterladen.
Das Ziel dieser “Fake-Videos”
- dass Nutzer in Abo-Fallen tappen
- dass Nutzer an Gewinnspielen teilnehmen
- dass Nutzer auf Likejacking hereinfallen
- um Geld zu verdienen mittels Werbung
- Trojaner und Viren zu verbreiten uvm.
Beispiele diverser Postings zu diesem Thema:
Bevor es Facebook gab wurden Falschmeldungen also Hoaxes (Gerüchte) per E-Mail versendet. Heute gibt es “Facebook” und die Plattform ist ja gerade nahezu eine “Gerüchteküche”. Es gibt auf Facebook sehr viele Falschmeldungen und Warnungen sowie Behauptungen, welche nicht stimmen und Verunsicherung unter den Facebook-Nutzern hervorruft. Das kann sogar soweit gehen, dass sogar die Medien darüber berichten und dass die Polizei hier aufgrund von Falschmeldungen Ermittlungen aufgenommen haben.
Hauptmerkmal von Falschmeldungen:
(Es müssen nicht immer alle genannten Punkte auf einmal zutreffen!)
- Panikmache
- Aufforderung die Meldung mit seinen Freunden zu teilen
- Oft wird als Quelle eine namhafte Firma oder ein TV-Sender genannt
- auch die Angabe wie z.B. “vorgestern” oder “am Donnerstag” findet man darin – haben aber kein bestimmtes Datum.
- Meist werden auch “Namen” genannt wie z,B. “Nehmt keine Freundschaftsanfrage von XXX an” oder “Tretet bei Facebook auf keinen Fall der Gruppe “Loverboy” bei.“
Das Ziel einer “Falschmeldung”
- Panikmache
- Unwahrheiten verbreiten
Beispiel einer Falschmeldung:
Wie erkenne ich eine Falschmeldung (Hoax) und wie reagiere ich richtig!
Ein Hoax (das heißt auf Englisch soviel wie Jux oder Scherz) ist eine Falschmeldung. Er verfolgt das Ziel falsch zu informieren, soll allerdings für wahr gehalten werden. Am Rande erwähnt, steht das ganz im Gegensatz zur Satire, wie sie bspw. im Postillon zu finden ist.
Der Hoax ist keine Erfindung des Internet!
Der Hoax ist keine Erfindung des Internet, er existiert schon bedeutend länger, allerdings stellt das Internet und Plattformen wie Facebook ein wichtiges Werkzeug, um die Nachrichten in Windeseile zu verbreiten und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Viele von ihnen bestehen schon sehr lange und ständig kommen neue hinzu. Da das Internet leider niemals vergisst, geistern diese Meldungen ewig herum.
Warum gibt es Hoaxes?
Da wären zum einen die Klassiker:
- Ruhmsucht/Likegeilheit
Möchte ich mehr Likes auf meiner Seite, oder fühle ich mich unbeachtet? Hier scheint ein optimales Mittel gefunden worden zu sein, um die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen.
- Langeweile
Es ist unglaublich, aber es passiert nicht selten, dass Menschen die seltsamsten Dinge machen wenn ihnen langweilig ist. Hoaxes erstellen und in Umlauf bringen, Abo-Fallen abschließen oder gar Gewalt- oder Hassvideos drehen und teilen gehören leider dazu.
- Hetze
Jemand hat eine bestimmte Meinung und ist derart davon überzeugt, dass er natürlich jeden dazu bewegen möchte seine Meinung zu teilen. Leider werden solche Mittel, wie das Erfinden von irgendwelchen Vorfällen, dazu genutzt, um Menschen aufzuhetzen und anzustacheln.
Neben dieser Auswahl an Möglichkeiten, die allesamt voranstellen, dass jemand aus eigenem freien Willen bereit ist Falschmeldungen zu verbreiten, stehen allerdings auch andere Gründe.
- „Ich hab irgendwo etwas aufgeschnappt“-Variante
Wer kennt sie nicht? Urbane Legenden, in denen dem Freund eines Freundes irgendetwas passiert ist. Man vertraut natürlich seinem Freund, der berichtet was seinem Freund geschehen ist. Allerdings ist dieses blinde Vertrauen Grund dafür, dass diese Geschichte immer weiter getragen wird. Und schon verbreite ich unbewusst und ohne den eigentlichen Willen dazu eine Falschmeldung.
- Es hat tatsächlich einen Einzelfall gegeben
Irgendwann, vor einer Unmenge an Jahren, mag es tatsächlich mal einen Fall gegeben haben, welcher der beschriebenen Geschichte ähnelt. Wir haben jüngst einen Artikel herausgegeben, der sich nicht umsonst Stille Post 2.0 nennt. Denn genau das passiert wenn eine Geschichte durch zu viele Hände bzw. Münder geht. Sie verändert sich und kein Mensch kontrolliert sie mehr auf ihre Aktualität.
Woran lassen sich Falschmeldungen erkennen:
Es gibt natürlich kein einfaches Schema F, dass auf alle Hoaxes zutreffen würde. Das hat u.a. damit zu tun, dass der Inhalt verschiedener Falschmeldungen unterschiedliche Ziele verfolgt. Es gibt allerdings einige Indizien, die charakteristisch sind und in vielen Verwendung finden.
- Dringend/Warnend
Die meisten Hoaxes sind von ihrem Tenor her eigentlich recht gleich. Sie warnen vor irgendwem oder irgendwas. Und das meistens sehr auffällig, im Sinne von ACHTUNG! ACHTUNG!, DIESE SCHWEINE! oder dergleichen.
- Nicht nachprüfbar
Die Angaben in den meisten Falschmeldungen sind schwammig und nicht genau nachvollziehbar. So können Vorfälle in verschiedenen Städten oder Landkreisen genannt werden, aber selten Daten. So besteht oft keine Möglichkeit sie in einen realen Kontext zu setzen, indem man bspw. in Polizeiberichten recherchiert.
- Akute Gefahr
Hoaxes warnen oft vor akuten Gefahren oder berichten von Vorgängen die unmittelbare Reaktion und Handeln verlangen. Ebenso werden Dinge beschrieben, die allgemeingültig jeden betreffen können.
- Aufforderung zu Teilen
Die Aufforderung die Nachricht weiterzuverbreiten, ist ein wichtiger Bestandteil der Falschmeldung, da dort der Sinn und Zweck der Meldung zu finden ist.
Da die meisten Hoaxmeldungen nicht großartig im Wortlaut abweichen, ist es möglich eine Stelle der Nachricht in die Suchzeile bei Google einzutragen. Meist findet man weitere Aufrufe, was den Hoax schnell enttarnt.
Was könne Falschmeldungen anrichten und warum ist es nicht ratsam sie zu teilen?
Die Argumentation vieler für das Teilen einer Falschmeldung lautet oft, dass man lieber einmal zu viel warnt als es nicht zu tun. Das ist allerdings nicht so sinnvoll wie viele denken.
- Panik
Es ist nicht zu unterschätze welche Panik sich in der Bevölkerung breit machen kann, wenn es um den Klau von Kindern oder ähnliches geht.
- Täter werden zu Opfern
Z.B. kann eine Bevölkerungsgruppe durch Falschmeldungen immer mehr ins Visier von Hass und Gewalt gezogen werden. Wenn Menschen aufgestachelt werden, in dem man immer mehr Unwahrheiten verbreitet, können sich Ablehnung und Vorurteile breit machen
- Erschwerte Polizeiarbeit
Die Arbeit der Polizei wird durch den Mehraufwand an Nachfragen und Ermittlungen erschwert.
- Desensibilisierung/Übersensibilisierung
Nicht nur, dass aufgrund der ständig in den Umlauf gebrachten falschen Meldungen die Leser abstumpfen, gegen die Meldungen, die nach Tatsachen der Wahrheit entsprechen. Es kann ebenso passieren, dass man hypersensibel wird, gegen jede Art von „weißen Transporter“.
- Trittbrettfahrer
Tatsächlich ist es möglich, dass manch einer erst auf den Gedanken einer Tat kommt, nachdem er sie so oder so ähnlich schon einmal gelesen oder gehört hat. Ebenso ist es möglich, dass Vorfälle erfunden werden (bspw. durch Kinder).
Wer sich dessen bewusst ist, dass er zum Teilen einer Falschmeldung aufgefordert wird, sollte die verbreitende Person darauf hinweisen, dass die Nachricht nicht der Wahrheit entspricht und sie bitten diese zu entfernen.
Leider werden wir diese Meldungen nie wieder vollständig verschwinden lassen könne, aber mit ein bisschen Mitdenken kann jeder helfen die Nachrichtenmenge zu reduzieren.
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