Warum Facebook immer wieder ein Nippel-Problem hat

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Autor: Kathrin Helmreich

Doppelte Aufregung über die weibliche Brust – Facebook entfernte einen Beitrag über die Gesundheitsvorsorge durch Mammographie von „Le Monde“ und sperrte den Account einer Nutzerin, da sie ein Foto veröffentlichte, auf dem sie zwei Babys stillte

Im Falle von „Le Monde“ (französische Tageszeitung „Les Décadeurs“), wie auf der Website der österreichischen Zeitung derStandard berichtet, wurde ein Beitrag zur Vorsorge gegen Brustkrebs wegen eines vermeintlich „pornografischen“ Fotos von der Seite genommen.

Zu sehen war der Oberkörper einer nackten Frau, welche sich gerade einer Untersuchung per Mammographie-Gerät unterzog. (Artikel Le Monde)

Facebook ist sehr streng, wenn es um die öffentliche Zurschaustellung der weiblichen Brust geht, führt aber in dessen Nutzungsbedingungen auch Ausnahmen an:

(Zu finden unter der Kategorie Gemeinschaftsstandards mit Subthema Respektvollen Umgang fördern)

„Nacktheit

Manchmal teilen Personen Inhalte mit Nacktdarstellungen, beispielsweise im Rahmen von Kunstprojekten oder Kampagnen, um das Bewusstsein für ein bestimmtes Problem zu erhöhen. Facebook schränkt die Darstellung von Nacktheit ein, da einige Zielgruppen innerhalb unserer globalen Gemeinschaft auf diese Arten von Inhalten unter Umständen sensibel reagieren können, insbesondere aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds oder Alters. Um alle Menschen fair zu behandeln und auf Meldungen schnell zu reagieren, ist es absolut notwendig, Richtlinien in Kraft zu setzen, die unsere globale Gemeinschaft beim Prüfen von Inhalten einheitlich und problemlos anwenden kann. Deshalb sind unsere Richtlinien manchmal breiter gefasst als uns lieb wäre und beschränken unter Umständen Inhalte, die aus legitimen Gründen geteilt wurden. Wir arbeiten stetig daran, diese Inhalte besser einschätzen zu können und unsere Richtlinien durchzusetzen.
Wir entfernen Fotos von Personen, auf denen Genitalien oder vollständig entblößte Pobacken zu sehen sind. Außerdem beschränken wir Bilder mit weiblichen Brüsten, wenn darauf Brustwarzen zu sehen sind. Fotos von Frauen, die beim Stillen oder mit Vernarbungen aufgrund von Brustamputationen gezeigt werden, sind jedoch in jedem Fall erlaubt. Außerdem sind Fotos von Gemälden, Skulpturen und anderen Kunstformen erlaubt, die nackte Figuren zeigen. Einschränkungen zur Darstellung von Nacktheit oder sexuellen Handlungen gelten auch für digital erstellte Inhalte, es sei denn, die Inhalte wurden zu Bildungszwecken gepostet oder es handelt sich um humorvolle oder satirische Darstellungen. Explizite Bilder, die Geschlechtsverkehr zeigen, sind verboten. Außerdem können Beschreibungen von sexuellen Handlungen entfernt werden, die überaus anschaulich beschrieben werden.“

Nichts destotrotz scheint Facebook öfters voreilig Inhalte, deren Ansicht nach Richtlinien der Social-Media-Plattform verletzen, zu löschen oder zu blockieren.

So wurde ein Account einer Nutzerin kurzerhand gesperrt, als sie ein Foto von sich selbst öffentlich geteilt hatte, auf dem sie zwei Babys stillte, nachdem die Mutter des zweiten Babys im Krankenhaus operiert werden musste, so berichtete der SpiegelOnline.

„Ich habe getan, wovon ich hoffe, dass es jede Frau auch für mein Kind in verzweifelten Zeiten tun würde“,

so Rebecca Wanosik in ihrem Facebook-Post.

Nach erneuter Untersuchung aktvierte Facebook das Konto der US-Amerikanerin wieder: diesmal lautet der Beschluss – es liegt keine Regelverletzung vor.

Auch ein Sprecher von Facebook selbst teilte dem britischen „Independent“ mit:

„Still-Fotos sind auf Facebook erlaubt. Wir finden, dass Stillen eine natürliche Sache ist, und wir wissen, dass es für Mütter wichtig ist, ihre Erfahrungen mit anderen auf Facebook zu teilen.“

Doch Facebooks überhastete Blockierungspolitik stößt vielen sauer auf – so auch Le Monde-Journalist Samuel Laurent, der auf Twitter seinen Unmut mit folgenden Worten mitteilte:

„Danke Facebook, dass ihr täglich die Brust bekämpft.“

Nachdem die französische Tageszeitung das Titelbild ihres Brustkrebs-Vorsorge-Beitrags geändert hatten (es war nun der entblößte Oberkörper eines Mannes zu sehen) und sehr direkt darauf hinwiesen, dass die Brustwarzen eines nackten Mannes zu zeigen nach Facebooks Richtlinien möglich sei, entschuldigte sich Facebook für den „Fehler“ und gab den Artikel wieder frei.

Eben diesen Doppelstandard verärgert viele Facebook-Nutzer, die sich schon seit Monaten darüber pikieren, dass journalistische und zeitgeschichtliche Inhalte, sowie manche Kunstobjekte, wegen „vermeintlich pornografischer Darstellung“ blockiert werden. (Siehe Foto: Napalm-Mädchen aus Vietnam)

Doch warum kommt es immer wieder dazu, dass Facebook Inhalte sperrt, die Aufklärungsarbeit leisten oder die Natürlichkeit des Menschen versinnbildlicht?

Zum einen arbeitet Facebook mit einem automatischen Verfahren, um zum Beispiel Gesichter zu erkennen, zum anderen gibt es die Möglichkeit, dass User selbst Inhalte melden, die sie für unangebracht halten.

Schwellenwertverfahren/Threshold Selection

„Die Schwellenwertverfahren sind eine Gruppe von Algorithmen zur Segmentierung digitaler Bilder. Segmentierung allgemein kann ein wichtiger Schritt zur Bildanalyse sein, beispielsweise um Objekte im Bild zu erkennen. Mit Hilfe von Schwellenwertverfahren kann man in einfachen Situationen entscheiden, welche Bildpunkte gesuchte Objekte darstellen und welche deren Umgebung angehören. Schwellenwertverfahren führen zu Binärbildern.“
Wikipedia

Somit wird lediglich ein Bildteil erkannt, nach welchen man sucht (in diesem Fall der Nippel), nicht aber in welchem Zusammenhang das Bild gepostet wurde.

Nach einem Selbstversuch von Stefan Schedel der Website inFranken.de nach, konnte so ein Bild der Ex-Kickbox-Weltmeisterin Christine Theiss mehrere Stunden auf Facebook bleiben, bis es gesperrt wurde.

„Er scheint sich jedoch nicht bereits beim Hochladen das Bild zu greifen. Schließlich blieb unser Post mehrere Stunden unbemerkt. Am Ende sitzt vielleicht doch ein Mensch bei Facebook vor dem Computer und muss von Usern gemeldete Inhalte manuell überprüfen“,

so das Fazit von Stefan Schedel.

Anonyme Meldung

Auf viele unangebrachte Inhalte wird Facebook erst durch die Meldung der Nutzer aufmerksam:

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Quelle: facebook mimikama.org – Meldungen erfolgen anonym und werden manuell geprüft

Die Nippel-Problematik wird wohl noch länger Gegenstand vieler Diskussionen sein und Facebook unter Druck setzen.

Quellen: derStandard, SpiegelOnline, inFranken, Wikipedia

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