Erfolgreicher „Liebesbetrug“ im Internet!

Autor: Ralf Nowotny

Liebesbetrug im Internet
Artikelbild: Shutterstock / Von Africa Studio

Eine 54-Jährige wollte einem angeblichen Soldaten eigentlich nur helfen und sieht ihr Geld nicht wieder – emotionale Abhängigkeit wird ausgenutzt!

Am Freitagvormittag, 18.10.2019, wurde eine Wilhelmshavenerin bei der Polizei vernommen, die Opfer von sogenanntem „Liebesbetrug“ geworden ist: Sie hat über 40.000 EURO an einen Unbekannten überwiesen!

Bei dieser Masche entwickelt sich aus dem anfänglichen Kennenlernen nach wenigen Wochen eine „einseitige“ Beziehung, wobei der Kontakt in der Regel nur per E-Mail, per Chatprogramm oder in den sozialen Medien erfolgt. Anschließend wird eine finanzielle Notsituation vorgetäuscht, um die Opfer zu einer Überweisung zu „drängen“.

So auch im Fall der 54-Jährigen, die bereits im August letzten Jahres in den sozialen Netzwerken von einem Mann angeschrieben wurde.

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Rührselige Geschichte des falschen Soldaten.

Zu diesem Zeitpunkt gab der unbekannte Verfassen an, US-amerikanischer Soldat zu sein. Er würde sich gerade imn Jemen im Einsatz befinden. Er sei sogar verletzt worden. Diese tragische Formulierung bewegte offensichtlich zu weiteren Kontaktaufnahmen, das ‚Eis war gebrochen‘ und das gutmütige Herz ausgenutzt.

Der Unbekannte schilderte sein Alleinsein und dass er seinen mit wichtigen Dokumenten gefüllten Koffer in Sicherheit bringen müsste. Angeblich bestand die Gefahr, dass die Rebellen im Jemen den Koffer und damit die Dokumente an sich nehmen würden. Der angebliche Soldat musste den Koffer samt Inhalt über die Vereinigten Staaten nach Italien überführen lassen. Da das sehr viel Geld kostete, überwies die eigentlich nur helfende Frau in mehreren Überweisungen insgesamt über 40.000 EURO an den im Ausland sitzenden Mann.

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Der 54-Jährigen kamen überhaupt keine Zweifel, da alles so glaubwürdig klang und freundschaftlich war.

In ihrer Vernehmung gab sie an, niemals persönlich mit dem Mann gesprochen zu haben. Alle Kontakte verliefen schriftlich; eines Tages stellte sie dann fest, dass die Chat-Protokolle und auch der persönliche Account des angeblichen Soldaten gelöscht waren.

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Liebesbetrug, auch „Love Scamming“ genannt.

Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland möchte diesen aktuellen Fall nochmals zum Anlass nehmen, um über das Phänomen „Liebesbetrug“ aufzuklären.

Die Nigeria Connection bedient sich oftmals der Betrugsmasche „Love Scamming“, übersetzt: „Liebes -Betrug“:

„Diese Betrugsmasche ist besonders perfide und für die Opfer mit hohem emotionalem Stress verbunden. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden diese mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.“

erklärt Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/ Friesland. Die Täter finden hierbei ihre Opfer in Online-Partnerbörsen oder auch in sozialen Netzwerken.

Die virtuellen Partnerinnen oder Partner geben wie im aktuellen Fall vor, in Geldnot geraten zu sein. Oder sie benötigen Geld für eine wichtige Operation ihres Kindes oder eines Angehörigen. Auch gestohlene Koffer und Pässe, unbezahlter Lohn oder eine unbezahlte Hotelrechnung sollen das ahnungslose Opfer dazu bringen, Geld zu überweisen.

„Und viele tun es auch, schließlich sind sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrem Internet-Partner/ihrer Internet-Partnerin emotional abhängig und denken sich bis zuletzt oftmals gar nichts dabei!“

Die Polizei rät:

  • Vorsicht bei Kontakten über Single-Börsen und Chatrooms (auch fremdsprachig). Sie können nicht wissen, wer tatsächlich dahintersteckt.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten (Echtname, Anschrift, Bankdaten, Bild- und Videomaterial usw.) bekannt.
  • Seien Sie misstrauisch bei plötzlichen Notfällen, Ausreisewünschen usw. in Verbindung mit Geldangelegenheiten.
  • Seien Sie vorsichtig bei zugeschickten Schecks.
  • Lehnen Sie Überweisungen auf Ihr Bankkonto ab. Täter senden gern als Bestätigung eingescannte und gefälschte Ausweisdokumente und Urkunden zu.
  • Täter verweisen auf gefälschte Internetseiten (z.B. angebliche Firma) um Seriosität vorzutäuschen.
  • Sie machen sich ggf. der Geldwäsche strafbar!
Quelle: Presseportal, Polizeidirektion Wilhemshaven
Artikelbild: Shutterstock / Von Africa Studio

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