Artikelbild Symbolfoto Kinderarbeit Elektroautos: Shutterstock / Von africa924
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Eine Zusammenfassung des Themas „Kinderarbeit, Batterien, Elektroautos „:

Tendenziöse Webartikel schreiben über Kinderarbeit im Kongo und dem Abbau von Kobalt. Die Artikel lassen aus, dass Kobalt nicht nur für Elektroautos, sondern generell für Akkus verwendet werden. Die Inhalte dienen politischen Zielen.

Ein Argument der Gegner von Elektroautos liegt in der Kinderarbeit. Darin wird beschrieben, dass für den Abbau von Rohstoffen für Elektroautos auf Kinder als Arbeitskräfte zurückgegriffen wird.

Die Argumentationen werden häufig von einem starken Framing unterstützt. man liest beispielsweise von Artikeln mit Schlagzeilen wie „Diese Kinder erleben die Hölle auf Erden, damit Grüne ein Elektroauto fahren können“ (vergleiche archivierte Version).

Die darin verwendeten Ausdrucksweisen „Kinder-Bergarbeiter im Alter von vier Jahren erleben die Hölle auf Erden, damit linksgrüne Klimafanatiker ein Elektroauto fahren können.“. Darin wird von Klimafanatikern geschrieben und zwischen Kinderarbeit in Kongo eine Brücke zu politischen Parteien in Deutschland errichtet.

Der Faktencheck: Elektroautos, Kobalt und Kinderarbeit

Kobalt als Übergangsmetall ist tatsächlich ein wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von Akkus. Dementsprechend auch für Akkus, die unter anderem für Elektroautos verwendet werden.

Der Deutschlandfunk berichtete im Juli 2019 bereits über die Problematik von Kobalt und Kinderarbeit im Kongo, man liest in dem Artikel „Der hohe Preis für Elektroautos und Smartphones“ (hier):

In der Batterieherstellung für Smartphones, Tablets und neuerdings auch Elektroautos benötigen die Hersteller Kobalt. Im Kongo wird der Rohstoff unter katastrophalen Bedingungen abgebaut – häufig von Kindern.

Auch andere Medien haben sich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt, ganz ohne aggressives und tendenziöses Framing. Das Handelsblatt hat beispielsweise einen Artikel mit dem Titel „Kinderarbeit in Minen: Weniger E-Autos sind auch keine Lösung“ veröffentlicht (hier). Darin erfährt man, dass weniger Elektroautos das Problem der Kinderarbeit nicht mindern und auch nicht lösen, da Kinderarbeit nur ein Teil des Problems darstellt. Minderjährige arbeiten dort hauptsächlich im Kleinbergbau von teilweise illegal betriebenen Minen.

Akkus! Nicht nur Elektroautos.

Was die effekthascherischen Artikel gegen Elektroautos verschweigen: Es geht bei dem Kobaltabbau nicht allein um Elektroautos, sondern generell um Akkus. Man muss sich ganz klar vor Augen halten, dass es hier auch um Smartphones, Notebooks oder Digitalkameras geht, ja nicht zuletzt auch um den bequemen Saugroboter, der durch die Wohnungen fährt.

Die Brücke rein zu den Elektroautos zu bauen, ist daher tendenziös und einseitig und dient hier lediglich als Hilfsmittel für eine politische Agenda. Die Automobilhersteller wissen natürlich um das Problem und zeigen sich bemüht, sogenanntes sauberes Kobalt zu bekommen. Man liest im Deutschlandfunkartikel:

„Neuerdings gibt es eine große Debatte über so genanntes sauberes Kobalt, das heißt Kobalt, das ethisch produziert wurde. Vor allem ohne Kinderarbeit, das ist ein ganz großes Thema.“

Trotzdem ist es natürlich möglich,  so wie es ein Artikel der WELT beschreibt, dass Kobalt, welches durch Kinderarbeit gefördert wurde, auch in den Akkus von Elektroautos landet.

Politische Diskussion

Das komplette Narrativ der Kinderarbeit für Elektroautos unter Auslassung aller anderen Verwendungen ist natürlich eine politisch angestrengte Diskussion. In unserem Artikel „Faktencheck: Kinderarbeit „damit SIE ein Elektroauto fahren können“ beschreiben wir:

Der Vorwurf, Elektroautos seien Schuld am Anstieg von Kinderarbeit im Kongo, stammt von Vera Lengsfeld, die am 9. August 2017 in der „Epoch Times“ und anderen rechtspopulistischen Medien diese Auffassung vertrat. Einen Tag später, am 10. August 2017, erschien dann bereits der obige Artikel bei „EIKE“.

Insofern ist der Bezug auf die Grünen hier bewusst konstruiert, um ein negatives Framing mithilfe des Begriffs Kinderarbeit zu erschaffen. Das ist natürlich ein strategisches Ziel: Hierzu darf man nun gerne die jüngsten Ergebnisse der Undercover-Recherchen des Correctivs und Frontal 21 hinzuziehen, welche eine ausführliche Reportage zum Thema Finanzierung der Klimaleugner und deren Medienstrategie veröffentlicht haben.

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