„Einwanderer, nicht Australier, müssen sich anpassen“ – ein falsches Zitat von Julia Gillard

Autor: Ralf Nowotny

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Wenn es um den Islam geht, ist sich nicht nur das Volk, sondern auch Politiker höchst uneinig. Für die Einen gehört er dazu, für die Anderen nicht. Sehnsuchtsvoll schauen da nun einige Richtung Australien, wo die Premierministerin eine knallharte Aussage bezüglich des Islams gemacht haben soll. Aber hat sie das wirklich gesagt? Wir schauen uns den Text mal genau an…

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„VON SOLCHEN REGIERERN KÖNNEN WIR NUR TRÄUMEN…“

…so läutet der Ersteller jenes Facebook-Beitrages seine „Wall of Text“ ein. Wir kämpfen uns nun mal Absatz für Absatz durch, aber den Ungeduldigen sei schon mal im Voraus gesagt: Keiner der Sätze stammte oder stammt von Julia Gillard. Sie hatte oder hat nie solche oder ähnliche Aussagen getroffen.


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Wer ist Julia Gillard?

Da haben wir schon den ersten Fehler. Julia Gillard war tatsächlich Australiens Premierministerin. Von 2010 – 2013. Somit können diese Aussagen schon mal nicht aktuell, sondern müssten drei bis sechs Jahre alt sein. Aber gut, dass alleine widerlegt die Aussage natürlich noch nicht, also schauen wir weiter.

„Muslime, die unter dem Islamischen Gesetz der Sharia leben wollen, wurden angewiesen Australien zu verlassen, da die Regierung in ihnen Radikale sieht, die mögliche Terroranschläge vorbereiten. Außerdem zog sich Gillard den Zorn von einigen australischen Muslimen zu, da Sie unterstrich, geheimdienstliche Aktivitäten zum Ausspionieren der Moscheen in seinem Land zu unterstützen.“

Tatsächlich wurden jene Aussagen, teilweise sinngemäß, von australischen Politikern getätigt. Allerdings nicht von Julia Gillard, sondern im Jahr 2005 vom damaligen Bildungsminister Dr. Brendan Nelson und Premierminister John Howard im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in der Londoner U-Bahn im Juli 2005.

„Wörtlich sagte Sie:
„EINWANDERER, NICHT AUSTRALIER, MÜSSEN SICH ANPASSEN“.
Akzeptieren sie es, oder verlassen sie das Land.
Ich habe es satt, dass diese Nation sich ständig Sorgen machen muss, ob sie einige Individuen oder deren Land beleidigt.
Seit den terroristischen Anschlägen auf Bali spüren wir einen zunehmenden Patriotismus bei der Mehrheit der Australier.
(…)“

Auch diese Worte stammen nicht von Julia Gillard. Ab dem Satz „Akzeptieren sie es…“ bis zum Ende (den ganzen Text wollen wir euch dann doch nicht zumuten) liest man hier die persönlichen Worte und die Meinung des US-Air Force-Veteran Barry Loudermilk, die er in einem Artikel mit dem Namen „This is America. Like it or leave it.“ kurz nach den Anschlägen auf das WTC im September 2001 veröffentlichte. Natürlich findet man in der deutschen Version dieses Artikels nicht mehr die spezifischen Absätze über die USA. Aber auch jene Aussagen sind teilweise falsch, wie damals die Seite „Break the Chain“, quasi der Urgroßvater von Mimikama, eine Seite die sich der Entlarvung von Kettenbriefen („Brich die Kette“) widmete, betonte.

Fazit:

Der Ersteller des Facebook-Beitrages und seine über 14.000 Teiler müssen weiterhin von solchen Regierern (sic!) träumen. Der erste Teil des Postings ist zwar tatsächlich sinngemäß von australischen Politikern, allerdings von 2005, seit damals hat sich die politische Situation in Australien ein ganzes Stück geändert. Und der zweite Teil ist die persönliche Meinung eines US Veteran, der zu jener Zeit provokante Kolumnen schrieb und seine Ansichten zu 9/11 äußerte.

Wer aber nun trotzdem noch dem Beitragsersteller glaubt:
Bitte bucht das Flugticket nach Australia. Nicht Austria. Es gibt auch in Österreich schon genug Leute, die Hoaxes verbreiten.

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