E-Mail mit “Wichtiger Hinweis: Kontosperrung” ist eine Falle [TAN-Phishing]

Autor: Andre Wolf

Wieder ist es eine Mail, welche eine direkte Anrede des Empfängers beinhaltet, jedoch am Ende auf eine gefälschte Seite leitet.

Mimikama: Warnung vor...

Ebenso scheint es derzeit ein Trend zu sein, eine große Anzahll an TAN erbeuten zu wollen. Es handelt sich hierbei um eine Mail, welche vorgibt von der Sparda-Bank zu sein und dementsprechend auf die Daten von Sparda Kunden zielt.Wie bei Phishingmails üblich, sind diese weit gestreut und somit empfangen auch Nicht-Kunden der Sparda diese Mail.

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Im Klartext steht in dieser Mail:

Wichtig: Inaktivität wurde festgestellt
Referenznummer: #188-3212454-9154830
Datum: 16.09.2015

Guten Tag veronika […],
wir haben zu Ihrem Gunsten und Ihrer vollsten Sicherheit unsere Sicherheitsmaßnahmen erhöht.
Unser System führt stichprobenartig diverse Überprüfungen durch. Werden auffällige Aktivitäten beobachtet, greift es durch und schränkt die jeweiligen Nutzerkonten temporär ein.
Dieser Fall ist bei Ihnen eingetreten und Ihr Nutzerkonto wurde vorsichtshalber eingeschränkt.
Aktuell ist es Ihnen nicht mehr möglich Zahlungen zu tätigen oder zu empfangen.
Ihr eventuell vorhandenes Guthaben wurde zu Ihrer Sicherheit eingefroren.
Für die Aufhebung der Einschränkung ist die Bestätigung Ihrer persönlichen Daten erforderlich. Nach Abschluss der Bestätigung können Sie Ihr Nutzerkonto wieder wie gewohnt nutzen.
Bitte starten Sie die Bestätigung über den unten ausgeführten Button und geben Sie alle erforderlichen Daten vollständig ein.
Kommen Sie dieser Bestätigung in den nächsten 14 Tagen nicht nach, ist die Aufhebung der Einschränkung nicht mehr möglich.

Jetzt anmelden

Wir bitten Sie die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und bitten um Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Sparda-Bank eG

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Auffällig ist die authentisch erscheinende Struktur der Mail, sowie auch direkt Anrede mit Namen des Empfängers. Die Drohung, dass das eigene Konto “eingefroren” wird, wenn man nicht binnen 14 Tagen seine Identität bestätigt, ist natürlich Unsinn. Diese Mail hat nur ein Ziel: die Empfänger sollen auf eine gefälschte Seite geleitet werden.

Die “falsche” Bankseite

Am Ende landet man auch hier auf einer Betrügerseite. Bei aktualisierter und funktionierender Antivirensoftware wird man vor Phishing gewarnt, eine Schutzsoftware mit Phishingwarnung empfiehlt sich:

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Ohne Phishingschutz landet man auf einer Seite, welche dem Login in das Onlinebanking der Sparda-Bank nachempfunden ist und den Nutzern die Login-Daten ausspionieren will:

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Und nun zeigt sich ein aktueller Trend: man will TAN erbeuten. Unmengen an TAN. Dies konnten wir bereits vor 2 Tagen auf einer gefälschten Commerzbankseite beobachten (siehe unser Video dazu), und nun will man auch hier eine große Anzahl an TAN vom Besucher erfahren.

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Bitte unter keinen Umständen auf diesen Seiten gültige Angaben machen – das sind Seiten von Betrügern, welche einen hohen finanziellen Schaden anrichten können!

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.

Artikel Vorschaubild: Gts / Shutterstock.com

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