Du solltest jetzt eine Drittanbietersperre einrichten

Wir alle kennen sie, die Werbe-Pop-Ups, die nicht nur lästig sind, sondern auch schwerwiegende Folgen in Form von Abofallen und Abzocke haben können.

Deshalb sollte jeder eine Drittanbietersperre einrichten, um sich zu schützen.
Es kann schon mal passieren, dass man ungewollt auf eine dieser aufdringlichen Werbungen hereinfällt und in die Abofalle tappt.
Am Ende erhält man die böse Überraschung in Form einer SMS:

Bild im Klartext:

Für Ihren Kauf bei dem Anbieter Comunicalia Marketing wurden ihnen 4.99 EUR belastet. Bei Rückfragen, wenden Sie sich bitte kostenlos an MocoPay, Telefonnummer oder per E-Mail an Emailadresse. Vielen Dank!

Auch wenn 5 Euro nicht als viel Geld erscheinen, können sich solche Abofallen als wahre Abzocke herausstellen.

Mehrwertdienste und ihre Maschen

Diese sogenannten Drittanbieter stellen Firmen dar, die Dienstleistungen anbieten, die aber nicht direkt über den Telefonanbieter erfolgen, sondern deine Handyrechnung monatlich zusätzlich belasten.
Umgangssprachlich nennt man diese Drittanbieter auch Mehrwertdienste.
Manche dieser Mehrwertdienste sind aber wenig seriös und entpuppen sich als Abofalle oder als Abzocke.

Die Drittanbietersperre

Und hier kommt jetzt die Drittanbietersperre ins Spiel.
Diese Sperre wird vom Anbieter kostenfrei eingerichtet und ist gesetzlich geregelt.

Der Teilnehmer kann von dem Anbieter öffentlich zugänglicher Mobilfunkdienste und von dem Anbieter des Anschlusses an das öffentliche Mobilfunknetz verlangen, dass die Identifizierung seines Mobilfunkanschlusses zur Inanspruchnahme und Abrechnung einer neben der Verbindung erbrachten Leistung unentgeltlich netzseitig gesperrt wird. Telekommunikationsgesetz (TKG) §45d(3) (Quelle: dejure.org)

Mann kann diese Sperre in unterschiedlichen Abstufungen einrichten lassen.
Bei der höchsten Stufe ist es dann auch nicht mehr möglich, Mehrwertdienste des eigenen Mobilfunkanbieters zu nutzen. Dazu zählen Postkarten via MMS zu versenden, Newsticker, Wettervorhersagen und andere Angebote.

“Carrier Payment”

Diese Funktion ermöglicht es, im Internet über das Mobiltelefon bezahlen zu können.
In der Regel wird ein PIN-Code per SMS versendet, der auf der zutreffenden Webseite eingegeben werden muss.
Diese Masche kennen wir alle von den Betrügern, die mit 1:1 kopierten Profilen deine Facebook-Freundschaft erschleichen wollen und dir dann solche Codes zusenden.

Drittanbietersperre einrichten lassen

Die Einrichtung der Sperre erfolgt bei den Mobilfunkanbietern meist unkompliziert über den Kundenservice:
In Deutschland:

• Telekom: 2202 (vom Mobiltelefon aus) oder 0800 3 30 22 02 (Festnetz) – beides kostenfrei
• Vodafone: 12 12 oder 0800 172 12 12 (Festnetz) – beides kostenfrei
  Vodafone bietet zudem einen Faxvordruck zur Sperre oder Freischaltung
• O2: 55 222, 01804 05 52 22 (Festnetz, 20 ct. je Anruf)
• Mobilcom Debitel: 22240 bzw. 040 55 55 41 000 aus dem Festnetz
• 1&1 Mobilfunk: 0721 9600
• Congstar: 01806 32 44 44 (20 ct. je Anruf aus dem Festnetz, 60ct. pro Anruf aus dem Mobilfunknetz)
• Fonic: 0176 8888 0000 bzw. [email protected]
• Aldi Talk: 0177 177 1157

In Österreich

• A1: 0800 664 100
• Allianz Sim 0677 6002 1862
• Bob Service 0680 600 600
• Delight mobile 0688 99 99 898
• Drei 0660 30 30 30
• Eety 0681 83083
• Fenercell 0688/1907 2007
• Georg 0820 600 610
• Hot Telekom und Service 0677 6001 6770
• Kwikki 0820 810666
• Lycamobile 0123 008322
• Red Bull Mobile 0800 664750
• S Budget Mobile 0820 650611
• Tele.ring 0800 650650
• T-Mobile 0676 2000
• UPC 01 96060600
• Vectone Mobile 0688 9116888
• Volmobil 0800 103600
• WOWWW! 06232 22011
• Yesss! 0820 810810
• Yooopi! 0820 810850

Die Verbraucherzentrale NRW stellt zudem eine Informationsseite inkl. Musterbriefe zur Verfügung, wer lieber einen solchen verwenden möchte.
Verweis: Verbraucherzentral / Abzocke per Smartphone: Hilfe bei ungewollten Abos

Ergebnis:

Wer vorab eine Drittanbietersperre einrichtet, lässt Betrüger auflaufen.
So könnt ihr verhindern, zu ungewollten Zahlungen genötigt zu werden.