Mit falschen Online-Anzeigen auf Jagd nach Geld und Daten

Autor: Tom Wannenmacher

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser: Die Tricks der Anzeigenbetrüger! Mit falschen Online-Anzeigen auf Jagd nach Geld und Daten

Eine Information der Verbraucherzentral Sachsen

Egal ob für Gebrauchtwagen, Wohnungen oder Kleidung – für nahezu jedes Gesuch gibt es mittlerweile das passende Anzeigenportal.

Wer dabei auf bekannte Portale wie ebay, immoscout oder amazon zurückgreift, kann erstmal nicht viel verkehrt machen, möchte man meinen.

„So einfach ist das aber leider nicht“, sagt Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen.

„Dass Anzeigenbetrüger gerade auch bekannte Portale nutzen und Kunden hier keinen Vertrauensvorschuss einräumen sollten, zeigen immer wieder Anfragen, die uns erreichen.“

Die Maschen sind dabei immer wieder ähnlich:

Der Vorkasse-Trick:

Bei mobile.de stieß eine Familie auf ein neu eingestelltes Auto, dass genau ihren Suchkriterien entsprach, in einem sehr guten Zustand, noch dazu zu einem äußerst günstigen Preis angeboten war.

Auf Ihre Anfrage meldete sich umgehend „Jermaine“ aus „Scotland“, der sich als gewerblicher Händler ausgab. In seiner netten Mail berichtete er eine Geschichte, die seinen Verkauf von Schottland aus ebenso plausibel machte wie den günstigen Kaufpreis.

Als die Familie Interesse bekundete, ging er dazu über, die Geldübergabe über einen mitgeschickten Link via ApplePay einzuleiten. Die Überführung des Fahrzeugs sollte sofort nach Kaufpreiszahlung erfolgen.

Die Falle um vertrauliche Dokumente:

In einer Anzeige bei immonet.de fand sich eine günstige Wohnung mit zentraler Lage. „Schöne 1-Zimmer-Wohnung in direkter Uni-Lage, Studenten und Hartz4 willkommen.“

In ihrer E-Mail bat die Inserentin, die wohnungssuchende Studentin um einen Nachweis für ihr Gehalt sowie das ihrer Mutter, die als Bürgin fungieren sollte, und um eine Kopie ihres Personalausweises.

Als die Studentin alle Unterlagen geliefert hatte, hörte sie nichts mehr von der Inserentin. Eine nachträgliche Recherche ergab, dass es unter der angegebenen Adresse zwar Hörsäle, Seminarräume und Co. der Universität gibt, weit und breit aber keine Wohnungen.

Die Druckmacher:

Ein weiterer Betroffener wollte über amazon ein Notebook erwerben, das zu einem besonders günstigen Preis eingestellt war.

Die Bedingung des Verkäufers war die Kontaktaufnahme vor der Bestellung. Daraufhin antwortete der Verkäufer dem Interessenten, dass die Notebooks nur für 7 Tage zu diesem günstigen Preis angeboten werden und er den Kaufpreis rasch auf das genannte amazon-Bankkonto zahlen solle.

Von dort aus werde der Betrag erst nach Erhalt der Ware an den Verkäufer ausgezahlt. Die Überweisung ergab dann: Die Bankverbindung gehörte sonst wem, nur nicht amazon.

Folgende Tipps hat die Verbraucherzentrale Sachsen deswegen für Anzeigenportale im Netz:

  • Vorkasse, nein danke: Von den bekannten Bezahlmöglichkeiten ist nur die Vorauskasse bzw. Direktüberweisung möglich? Hier sollte man sich lieber zwei Mal überlegen, ob man wirklich kauft.
  • Nicht unter Druck setzen lassen: Das Schnäppchen gibt es nur noch wenige Tage, es gibt schon zu viele Interessenten oder der Artikel ist schon so gut wie ausverkauft? Damit die Kasse möglichst schnell klingelt, machen Abzocker gern Druck. Nehmen Sie sich die Zeit, um noch einmal über Ihren Kauf nachzudenken.
  • Vorsicht vor persönlichen Begründungen: Viele Betrüger erklären mit teils emotionalen, teils individuellen, aber durchaus plausiblen Geschichten, warum eine Ware in Vorkasse bezahlt werden müsse oder Kontaktdaten aus dem Ausland stammen. Bleiben Sie misstrauisch.
  • Ihre Daten gehören Ihnen: Obacht ist auch geboten, wenn Betrüger unter einem Vorwand schnell an vertrauliche Daten wie die Kontoverbindung oder den Personalausweis möchten. Fragen Sie nach anderen Wegen und Zeitpunkten, die wichtigsten Daten zur Verfügung zu stellen und überdenken Sie die Notwendigkeit der Weitergabe. 
  • Kontaktmöglichkeiten? Fehlanzeige: Misstrauen ist auch bei wenigen Kontaktmöglichkeiten geboten, beispielsweise, wenn anstelle eines Ansprechpartners mit vollständiger Adresse nur eine Email-Adresse oder Handynummer auffindbar ist.
  • Vertrauen ist gut, Kontrolle besser: Lassen Sie sich nicht von Anzeigen auf bekannten, seriösen Portalen blenden. Auch hier können sich Abzocker tummeln.
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