Gibt es die Masche mit den Rauchmeldern wirklich?

Autor: Kathrin Helmreich

Gibt es die Masche mit den Rauchmeldern wirklich?
Gibt es die Masche mit den Rauchmeldern wirklich?

Noch immer erhalten wir Anfragen zu den betrügerischen Rauchmelderkontrolleuren, vor denen immer wieder via Facebook gewarnt wird.

UPDATE NOVEMBER 2019: BITTE LESEN SIE ZU DIESEM THEMA UNSERE AKTUELLEN FAKTENCHECK. DIESEN FINDEN SIE UNTER: https://www.mimikama.org/allgemein/rauchmelder-betrug-faktencheck/

Dabei ist es nicht so ganz klar, ob es sich nun um einen Fake handelt oder sich tatsächlich Betrüger herumtreiben, die sich als Kontrolleure ausgeben und sich so Zutritt zum Haus verschaffen.

Der aktuelle Text lautet dabei wie folgt:

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

Wir bekommen gerade Meldung intern von der Feuerwehr. ..es sind Leute unterwegs, die sich von Haus zu Haus durcharbeiten und kontrollieren wollen, ob die jetzt seit Januar gesetzlich vorgeschriebenen Rauchmelder vorhanden sind…..nicht rein lassen und Polizei rufen. …eine organisierte Verbrechen Bande!!!

Weiter posten!! Bitte lasst keinen rein!!! BITTE ZAHLREICH TEILEN

Auch im November 2018 wird mit dem Text aus dem Jahre 2016 gewarnt.

Am 18. Januar 2016 veröffentlichten wir drei verschiedene Artikel zu dem Thema. Angefangen hat es mit einer Warnmeldung via Facebook und einer Mitteilung der Polizei Bremen vom 14. Januar 2016, in der laut Polizei tatsächlich eine Frau in Bremen Opfer der Masche geworden war.

Am 18. Januar 2016 stellte dann die Polizei Stade klar, dass weder Feuerwehrleute noch andere Beauftragte ins Haus kommen, um die Rauchmelderpflicht ab dem 01.01.2016 zu überprüfen und dass sich diese Betrüger teilweise über WhatsApp ankündigen würden.

Am selben Tag veröffentliche die Polizei Aalen eine Pressemitteilung einer „astreinen Falschmeldung“ in Bezug auf die Warnung vor Betrügern, die sich als Feuerwehrleute ausgeben, von Haus zu Haus gehen und vorgeben, Rauchmelder überprüfen zu wollen, da noch keine konkreten Vorfälle diesbezüglich gemeldet worden seien.

Ja was denn nun?

Um den genauen Sachverhalt klären zu können, müsste man nun wohl in das Jahr 2016 zurückreisen und sowohl in Bremen und Aalen körperlich anwesend gewesen sein und nachforschen, wie sich was wann genau zugetragen hatte.

Da eine Antwort nun reine Spekulation darstellen würde, sehen wir uns nochmals die Fakten an:

  1. Die Polizei Bremen teilte am 14. Januar 2016 mit, dass eine 79 Jahre alte Bremerin von zwei Männern, die sich als Rauchmelderkontrolleure ausgaben, bestohlen wurde.
  2. Die Polizei Stade warnte am 18. Januar 2016 vor „einer neuen Masche von mutmaßlichen Einschleichdieben – Rauchmelderüberprüfung teilweise mit Ankündigung über Kurzmeldungsdienst WhatsApp
  3. Ebenfalls am 18. Januar 2016, 600 km weiter südlich, warnte die Polizei Aalen vor einer „astreinen Falschmeldung“ in Bezug von Rauchmelderkontrolleuren, wobei noch keine konkreten Vorfälle diesbezüglich bei ihnen gemeldet wurden.
  4. Zwei Jahre nach dem ersten Erscheinen der Warnung auf Facebook und der Polizeimeldung aus Bremen wird noch immer vor dieser Masche aktiv gewarnt – dabei wird kein spezieller Ort genannt.

Schrödingers Ka… Rauchmelderkontrolleure

Da uns leider die Förderung einer Zeitmaschine verwehrt wurde, müssen wir wohl mit den belegbaren Fakten auskommen – und dann doch eine These daraus basteln?

Angenommen, am 14. Januar 2016 wird eine ältere Dame von zwei Männern bestohlen, die sich als Rauchmelderkontrolleure ausgaben und jemand liest die Polizeimeldung dazu und denkt sich: „Oh nein! Wie schrecklich! Am besten ich warne alle meine Freunde auf Facebook, damit ihnen das nicht passiert!“

Gesagt getan, erstellt dieser Jemand die Warnung und viele andere teilen diese auf Facebook, sodass sie schnell im 600 km entfernten Aalen ankommt.

Die örtliche Polizei bekommt Wind von der Warnung und kann sich nicht erklären, wie was wo – denn bei ihnen hatte noch keiner einen Vorfall gemeldet. In Aalen ist diese Warnung also eine Falschmeldung. In Bremen war sie das jedoch nicht.

Und das Chaos nimmt seinen Lauf …

Aber dabei handelt es sich natürlich um reine Spekulation

Ergebnis:

Was auch immer passiert sein könnte, es ist Fakt, dass auch noch im Jahre 2018 mehrmals im Jahr vor den Rauchmelderkontrolleuren gewarnt wird und dabei handelt es sich immer wieder um die gleiche Meldung aus dem Jahre 2016. Der Text ist bis heute identisch.

Wir haben es hier also mit einem Kettenbrief zu tun, der jedoch 2016 laut Bremer Polizei auf einem real existierenden Vorfall beruht.

Last but not least sollte man nochmals anmerken, dass die Möglichkeit besteht, dass sich Betrüger genau dieser Masche bedienen KÖNNTEN.

Im Moment gibt es jedoch keine aktuellen Polizeimeldungen von weiteren echten Vorfällen.

Trotzdem gilt genauso wie im Jahre 2016:

Unangekündigte Rauchmelderkontrolleure sollten NIEMALS ins Haus gelassen und auch umgehend der Polizei gemeldet werden, sodass diese eine offizielle und aktuelle (!!!) Meldung herausgeben kann.
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