Die Killer-Checkliste 2015 zur gefährlichsten E-Mail Deutschlands

Autor: Andre Wolf

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Mimikama: Information

Noch nichts davon gehört? Hast Du noch nicht die E-Mail bekommen, in welcher vor der gefährlichsten E-Mail Deutschlands gewarnt wird? Nein? Und Du kennst auch nicht die Killer-Checkliste, welche vor dieser gefährlichsten E-Mail Deutschlands Schutz bietet? Dann holen wir das jetzt mal nach!

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Oder Du gehörst zu den glücklichen Menschen, die nicht mittels Werbemails ein Weltuntergangsszenario per E-Mail zugesendet bekommen. Dann hast Du aber auch nichts von der so called “gefährlichsten E-Mail Deutschlands” gehört:

Liebe Leserin, lieber Leser,

bitte entschuldigen Sie, dass ich so direkt zum Thema komme. Aber aktuell bin ich in großer Sorge. Zurzeit ist eine neue Art von E-Mail im Umlauf, die noch weit gefährlicher ist, als alles, was ich bisher als PC-Sicherheitsexperte erlebt habe:

Ich nenne diese neue Art der E-Mail „die gefährlichste E-Mail Deutschlands“, denn:

Diese gefährlichste E-Mail Deutschlands kann fatale Folgen für Sie haben!

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Aus dieser Mail heraus, welche sich als eine Antwortmail tarnt, um den Anschein zu erwecken, man stehe bereits in einem Schriftverkehr, wird man auf ein Video geleitet, ein “Schutzvideo”. Kurz noch zu der Sache mit der gefakten Antwortmail: diese Spamemail ist so aufgebaut, als handle es sich um eine Antwortmail. Mitten in der Mail gibt es auf einmal einen eingeschobenen Bereich, wie man ihn im Normalfall aus der Antwort-Funktion kennt:

—–Ursprüngliche Nachricht—–
Betreff: NEU: Bestätigung: Ihre Killer-Checkliste 2015 gegen die gefährlichste E-Mail Deutschlands steht zum Download bereit
Von: Michael-Alexander Beisecker, Deutschlands PC-Sicherheits-Experte Nr. 1

Sinn des Ganzen: es soll der Einfruck erweckt werden, dass man selbst diesen E-Mailverkehr initiiert habe und sich somit selbst verpflichtet sieh, nun auch weiter darauf einzugehen.

Eigentlich

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle nun loslegen und schreiben, was der Sinn der Mail ist. Ich wollte schreiben, dass es sich um Werbespam handelt, ich wollte schreiben, dass es sich ja schon fast um virtuelle Brandstiftung handelt. Ich wollte schreiben, auf welche perfide Art und Weise die Zuschauer des Videos manipuliert werden, um am Ende ein Sicherheitsabo von knapp 300 € pro Jahr abzuschließen.

Ich hatte ursprünglich vor, die Killer-Checkliste als Zinnober zu entlarven und zu zeigen, dass es sich um grundlegende Tipps handelt, welche man im Grunde immer beachten sollte.

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Aber das kann ich nun nicht mehr. Nein, es ist nicht möglich. Ich bin völlig ausgelaugt. Ich bin leer. Ich bin meiner Sinne beraubt. Du fragst Dich nun, warum das so ist? Ganz einfach:

Ich habe mir das persönliche Schutzvideo angeschaut

Auf der Suche nach der Auflösung zu dieser sagenumwobenen Killer-Checkliste habe ich das Video angeklickt. Ich habe es quasi anklicken müssen, denn angeblich startet der Download der Liste erst nach dem Video.

Also habe ich mir das Video angeschaut. Ich sage Euch, es hat mir Angst gemacht. Ich wusste gar nicht, dass das Internet so dermaßen gefährlich sein kein. Eine Gefühlte Ewigkeit lang trommelte eine monotone Stimme auf mich ein und indoktrinierte mir die Schattenseiten des Internets.

Zack – nur eine Mail – und zack – die Rente ist weg. Bumm – da kommt Google und direkt hat mich die NSA auf dem Kieker. Zack – und mindestens 20 Hacker und Abhörvereine sitzen direkt neben meiner Telefonleitung. Schützen? Pah, kann man nicht. Außer man hat die Killer-Checkliste so wie ein paar andere hochwichtige Informationen.

(Wer sich dieser Gefahren selbst überzeugen mag – bitte: das Video! Aber es sollten nur diejenigen schauen, welche auch starke Nerven haben!)

Ätschi Bätschi

Und diese Informationen bekommt man natürlich nicht im Video genannt. Natürlich nicht. Um Himmels willen, damit hätte man ja den Usern geholfen und vor dem bösen Google und der NSA, sowie allen Hackern dieser Welt geschützt. Bitch pleaaaasseee – den Schutz vor der gefährlichsten E-Mail Deutschlands bekommt man nicht, den muss man sich abonnieren.

300 € im Jahr

Nun, vergünstigt sind es nur 240 €, welche man zahlen soll, aber dafür bekommt man ja auch ein Heftchen gratis.

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(Screenshot: Fachverlag-Computerwissen)

Und da fällt mir doch gerade auf: die Killer-Checkliste 2015 ist verwandt mit dem “Schadprogramm-Vernichter”! ja, in der Tat, der Schadprogramm-Vernichter stammt vom gleichen Sicherheitsexperten wie die Killer-Checkliste. Beim Schadprogramm-Vernichter hieß die Zeitschrift, welche man abonnieren sollte noch “PC-Pannenhelfer”, nun ist es ein Blatt namens “Ihr-PC-Sicherheits-Berater” inklusive E-Mail Support von “PC-Sicherheits-Experten Michael-Alexander Beisecker “ in Sicherheitsfragen.

Per E-Mail kann ich jederzeit meine Fragen direkt an den PC-Sicherheits-Experten Michael-Alexander Beisecker stellen. Er hilft mir dann werktags innerhalb von 24 Stunden sofort weiter.

Ich weiß gar nicht mehr, was ich schreiben soll

Bleiben wir daher bei den Fakten. Zum einen: ja, es gibt all diese Gefahren. PUNKT. Es gibt Hacker, es gibt Phishing, es gibt gefälschte Rechnungen, sowie es auch Tracking-Cookies und Datenspeicherung gibt. Doch ist es notwendig, per E-Mail Unmengen an Menschen in Angst zu versetzen, dass man einer quasi finstersten Gefahr zum verrecken ausgesetzt ist und dann in einem halbstündigen Monolog 0 Lösungsansätze an die Hand gibt und statt dessen am Ende eine Einzige Lösung bietet: ein Abo von 240 (ursprünglich 300) €?

Ernsthaft: diese Killerlisten oder überirdisch hochstilisierten Tipps kann man auch günstig bekommen, ja im Grunde kostenfrei! Und aktuell. Wo das ist, weißt Du bereits schon.

Bildquelle: Rachata Teyparsit / Shutterstock.com

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