Die friedliche Fahne

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

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Bürgerkrieg oder nicht Bürgerkrieg, das ist hier die Frage, obs reguläre Flaggen gibt, die friedvolles verheißen, oder doch nur deren eine…

Ich sitze wieder einmal am Kopfende meines Tisches, da wo man als Rolli eben sitzt. Ich sinniere so vor mich hin und es wollte schon fast Langeweile aufkommen, da schob mir ein Freund mir einen Artikel über den virtuellen Tisch, er plumpste sozusagen aus dem Monitor vor meine Räder.

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Der Bericht war kurz und bündig, aber die Bilder waren echte Hingucker. Die allgemein bekannte Stars and Stripes der USA auf der rechten Seite darunter steht „U.S.A. Kriegsflagge („war flag“) links daneben eine recht eigenwillige Interpretation (so dachte ich) der Stars and Stripes, die 13 Streifen senkrecht und die Sterne schwarz (oder blau?)  auf weißem Grund, darunter steht geschrieben „U.S.A. Reguläre Flagge („civil flag“).

Sterne und Streifen

Die Bedeutung und Entstehung der Stars and Stripes dürfte hinreichend bekannt sein, im Rahmen der Unabhängigkeitserklärung gaben sich die Ami Revoluzzer eine eigene Flagge. 13 waagerechte Streifen abwechselnd rot und weiß. Oben links im Gösch, mächtig wichtiges Wort, ein echtes muss man wissen Wort, damit bezeichnet man bei Flaggen, das mastseitige Obereck einer Flagge, aber auch die Bugflagge, zumeist bei Kriegsschiffen wird Gösch genannt und um die Verwirrung zu vervollkommnen und vermutlich, weil sie zu faul sind sich ein eigenes Wort einfallen zu lassen, werden auch Abzeichen in Form eines Couleurbandes an Mützen einer Studentenverbindung so genannt. Wir brauchen hier aber nur den Gösch für die Mastfahne. Da die Stars and Stripes immer mit dem Gösch oben links abgebildet wird, können wir messerscharf darauf schließen, dass links der Mast ist und sobald die Flagge abgebildet wird auf Medium, auf dem die Flagge gezeigt wird, sofort Westwind herrscht. Also im Gösch zeigt die Stars and Stripes die bekannten Sterne, ursprünglich sollten dort die 13 Gründerstaaten gezeigt werden und jeder neu beigetretende Bundesstaat wurde in die waagerechten Streifen eingereiht, was dazu führte, dass es eine 15 streifige Flagge mit 13 Sternen gab. Einem Geistesblitz folgend wurde es aber dann doch geändert und jeder Bundesstaat bekam einen Stern im Gösch und die 13 Streifen repräsentieren die 13 Gründerstaaten. Für die Flagge gibt es ein Gesetz, in dem sie beschrieben wird, da müsste man ja eigentlich die „Reguläre Flagge“ auf finden, es sei denn die Lumpenhunde haben das Gesetz frisiert so dass die Kriegsflagge die immer gezeigte Flagge ist, also der Krieg ein Dauerzustand per Flaggendekret ist, dann allerdings ist der Einmarsch in Afghanistan, im Irak usw. erklärt, da brauchte es gar keinen Kongreßbeschluß, oder Marschbefehl des Präsidenten für, es reichte, dass die Flagge in die Richtung wehte. Da haben wir aber mal wieder Glück gehabt, dass der Wind nicht in unsere Richtung wehte, achnee, wir sind ja sowieso noch besetzt. Warum haben wir eigentlich noch keinen eigenen Stern, oder ist der auf der Rückseite? Noch mehr Fragen, ist ja schrecklich. „Der Deutsche Stern“ irgendwie ein schöner Titel über einen Stern auf der US Fahne, der nur bei einem bestimmten Licht aus einem bestimmten Blickwinkel gesehen werden kann, aber darüber ein anderes Mal, jetzt geht es erstmal um die „Reguläre Flagge“ der USA.

Verwirrendes

Wären es nicht senkrechte rote und weiße Streifen könnte man fast meinen da habe einer lediglich die Farben umgekehrt, aber so? Was sollen die senkrechten Streifen symbolisieren? Baumwollebüsche? Mais? Getreide? Also jedwede Ackerpflanze und damit den heimlichen Sieg des Südens im Bürgerkrieg? Die Sterne darüber, stellen dann was genau dar? Eine Hommage an den Midsommer in Alaska, in jener Zeit entstand der Entwurf für die Flagge? Sind die Senkrechten Balken Abschussrampen für Feuerwerk und die Sterne das Feuerwerk? Ist es eine Partyflagge? Make love not war? Poppe net Kloppe?

Das nützt nix

So kommen wir nicht weiter, schauen wir mal was es so an Flaggen in der US Historie gab und tatsächlich werden wir schon früh in der Geschichte, bezüglich der senkrechten Streifen in rot und weiß, fündig. Die Sons of Liberty, also die Söhne der Freiheit, die hatten dereinst eine Schrankenflagge, also rot weiß, sogar in senkrecht. Allerdings schon um 1765 und nicht lange, denn es wird gemutmaßt, dass sie bereits kurz darauf, ebenfalls um 1765 auf waagerechte rotweiß Verstreifung gewechselt haben. Vor der Unabhängigkeitserklärung gab es also schon eine rotweißsenkrecht Flagge, interessant. Da könnte man jetzt durchaus auf die Idee kommen, diese wäre schon alleine ob ihrer Herkunft von den Söhnen der Freiheit geradezu prädestiniert als Grundlage für eine „Reguläre Flagge“ herzuhalten. Es verwundert nur, dass sie so schnell wieder verworfen wurde und die USA sich ja erst 1776 mit der Unabhängigkeitserklärung eine eigene Flagge gegeben haben und damals waren sie noch eher auf „lasst uns bloss in Frieden“ ausgerichtet, da brauchte es keine getrennte Kriegs- und Regulärflagge.

Zollgrenzbezirk

Wenn wir etwas weiter im Flaggengeschichtsbuch blättern, stoßen wir auf die US Customs and Border Protections mit anderen Worten, die US Zollbehörde. Eben diese wurde 2003 neu organisiert und strukturiert. Vorher gab es Teile davon als US Customs Services und als diese hatte sie eine Flagge aus 16 abwechselnd roten und weißen senkrechten Streifen sowie den US im Gösch (na wer erinnert sich was ist der Gösch?). Die passt schon ganz gut, jetzt den Adler weg und die Sterne auf den weißen Grund gepinselt und man kann eine herrliche urbane Legende erstellen, die von der „Friedensflagge“ die „Civil Flag“ wurde geboren. Humbug, aber es gibt durchaus Menschen, die glauben das und kaufen den Lappen.

Doch damit nicht genug, der Text ging ja noch weiter.

Es wird uns noch erklärt, der amerikanische Bürgerkrieg sei gar kein Bürgerkrieg gewesen, sondern die Südstaaten hätten völkerrechtlich korrekt einen neuen Staatenbund gegründet und damit war es ein gewöhnlicher Krieg da die Südstaaten völkerrechtlich eindeutig Ausland gewesen seien.

Dazu müsste es eine Regelung gegeben haben, wie ein Bundesstaat den Staatenbund einfach mal so verlassen kann. Aktuell der Säxit also der Austritt Sachsens aus der Bundesrepublik.

Hier scheiden sich die Geister

Die USA hatten schon damals eine Verfassung, wer hätte das jetzt geahnt, darin waren die wichtigsten Regierungsaufgaben klar zwischen der Zentralregierung in Washington und den einzelnen Bundesstaaten aufgeteilt. Eine Verfassungsklausel besagt zudem, dass alle nicht explizit der Union zugewiesenen Aufgaben in die Entscheidungshoheit der Bundesstaaten fallen. Die Sklaverei, also das Mittel auf dem der Wohlstand und die Wirtschaft des Südens ruhte, war nicht in der Verfassung erwähnt, weshalb die Südstaaten das Recht darüber zu entscheiden für sich beanspruchten.

Die Nordstaaten sahen es anders, erkannten eventuell auch den Handlungsbedarf und versuchten die Lücke im Rahmen neuer Bundesgesetze, die zur Aufnahme neuer Staaten nötig waren, zugleich die Sklaverei und andere gesellschaftliche Dinge einzuschließen. Dies wiederum fand nicht des Südens Wohlwollen und sie knirschten mit den Zähnen.

Stellte sich die Frage, unter welchen Umständen ein Staat die Union verlassen durfte, hierzu gab es die Regelung zur Auflösung der Union, wenn die Unionsregierung ihre Pflichten grob verletzt oder nicht mehr in der Lage sei verfassungsgemäß zu regieren.

Damit ließ sich trefflich argumentieren, die Regierung verstoße mit ihrer Haltung und Einflussnahme auf die Sklaverei gegen die Rechte der Einzelstaaten, das sei verfassungswidrig und somit könne ein Staat die Auflösung der Union herbeiführen, also auch die Union verlassen.

Damit könnte man durchaus die Sezession begründen, aber nur aus wirtschaftlichen Gründen, na gut weshalb auch sonst? Tatsächlich sind sich Verfassungsrechtler bis heute nicht wirklich einig, ob es rechtens war oder eben nicht.

Sackgasse

So kommen wir nicht weiter, wenn aber Brüder, Verwandte und Nachbarn auf einander schießen, so ist das durchaus ein Bürgerkrieg und kein gewöhnlicher Krieg. Man könnte sich vielleicht drauf verständigen, dass es für den Süden ein Unabhängigkeitskrieg gewesen ist, für den Norden ein Bürgerkrieg, oder so.

Wer war der Aggressor?

Dann die These die U.S.A. hätten die C.S.A. (Konföderierten Staaten von Amerika) mit Krieg überzogen, nun die erste Aggression ging durchaus von den C.S.A. aus, die haben das Feuer auf Fort Sumter eröffnet. Die Nordstaaten hatten mehr Geld, mehr Soldaten, waren besser ausgestattet und dennoch dauerte es 4 Jahre bis der Bürgerkrieg beendet war.

Also sowas, die Regulärflagge ist eine urbane Legende und der Süden hat den Krieg begonnen, dennoch sind die U.S.A. die Bösen in dieser Geschichte – unglaublich.

Natürlich kann und sollte man viele Dinge, die in der Weltpolitik ablaufen, kritisch hinterfragen und ebenso natürlich haben die USA sich nicht mit Ruhm bekleckert, aber auf Kraft irgendwelche wüsten Theorien aufstellen, in der Hoffnung es merkt keiner, ist schon ein wenig naiv, schließlich wollen uns die Theoretiker doch zum Nachdenken auffordern, wenn wir dann aber nachdenken und sagen, ich komme aber zu einem anderen Ergebnis, sind wir nicht aufklärbar und medial beeinflusst, nur weil wir uns von den Aufklärmedien nicht beeinflussen lassen, ohne darüber einen Moment eigenständig nachzudenken, weiah.

Alles nur wegen einer Flagge und ihrer urbanen Legende..

Wohlan, ich bin gespannt was mir als nächstens vor die Räder flattert. Klaus Störtebeker war gar kein Mann und hieß eigentlich Dörte Becher?

Quellen:

Bürgerkrieg:

http://www.verfassungen.net/us/verf87-i.htm

http://www.theamericanconservative.com/articles/is-secession-legal/

https://de.wikipedia.org/wiki/Texas_v._White

Flaggen:

http://www.loeser.us/flags/american_note_2.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_der_Vereinigten_Staaten

 

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