Faktencheck: Mann tätowierte seinen eigenen Hund

Autor: Tom Wannenmacher

Im Moment erreichen uns wieder zahlreiche Anfragen zu einem Thema, welches wir im Oktober 2016 bereits behandelt haben.

Der Grund für die erneuten Anfragen ist ein Statusbeitrag der Facebook-Seite “Hunde”, welcher am 27.6.2017 wieder in Umlauf gebracht wurde. Im Artikel bekommt man zu lesen, dass ein Mann seinen eigenen Hund tätowiert hat und dies angeblich zur Krebsvorsorge! Und es handelt sich um keinen Fake. Frau Fernanda Soares ist Anwältin in Brasilien und hat sich über dieses Bild ebenfalls beschwert. Sie hatte den Facebook-Beitrag des Tattoo-Künstlers aus Poços de Caldas auf ihrem eigenen Facebook-Account geteilt und somit eine wahre Welle an Kritik und eines “Shitstorms” losgetreten.

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„Im einundzwanzigsten Jahrhundert, nach Jahren des Kampfes um ein Verbot, Ohren und Schwanz aus ästhetischen Gründen zu kupieren, sind wir immer noch gezwungen, Szenen wie diese mitanzusehen. Auch wenn ich mir das ansehen muss, bin ich nicht zu schweigen verpflichtet …”

so Soares gegenüber der Jornal da Cidade (O Jornal Da Nossa Cidade / Poços de Caldas)

Die portugiesische Zeitung hatte bereits am 17. Juni 2016 einen Artikel online veröffentlicht, noch Monate bevor jener Skandal vor ein paar Tagen in unseren Breitengraden in den Medien auftauchte und zig Menschen schockierte.

Emerson Damasceno

… ist der Besitzer des Hundes und eben auch sein Tattoo-Artist gewesen. Gegen ihn fallen die Vorwürfe, seinen Hund misshandelt zu haben. In den Augen vieler ist er ein Tierquäler.

Er selbst wehrt sich gegen die Vorwürfe, so schrieb er als Rechtfertigung:

„Sie sehen den tätowierten Hund, aber wissen den Grund nicht, warum ich es tat. Die Pigmentierung des Hundes ist für diese Region nicht geeignet, so hat es sich empfohlen, dass wenn man ihn tätowiert, Hautkrebs bis zu 90% vermieden werden kann.“

Jornal da Cidade hatte hierzu einen Zusammenschnitt veröffentlichet, der die Kommentare Damascenos und jene seiner Freundin auf einem Bild zusammenfasste.

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Quelle: Jornal da Cidade

“ Wir  hatten Hilfe und Unterstützung einiger Fachleute – medizinische Tierärzte und Veteranen auf dem Gebiet – sowie einen Lehrer für Veterinärmedizin für einen Kurs an der PUC in Poços. Das Tier wird wie ein König behandelt ist von Zuneigung und Fürsorge umgeben”,

fügt sie hinzu.

Fernanda Soares greift aber weiter in dem Artikel aus:

“Und wenn so etwas durch einen medizinischen Auftrag bzw. durch Tierärzte und Lehrer unterstützt wurde, ist es in der Forschung mit dem Board of Ethics registriert? Und der Hersteller der Tinte garantiert 100%igen Schutz vor UV-Strahlen? Das möchte ich gerne wissen.“

Die PUC Minas distanziert sich jedoch mit einer offiziellen Erklärung von der Handlung Damascenos, noch sollen sie Ratschläge in diese Richtung erteilt haben.

Nota de Esclarecimento (eine Anmerkung zur Klärung)

“Die PUC Minas, Poços Campus Caldas, stellt klar, dass mit dem Fall des Hundes, welcher letzte Woche in den sozialen Netzwerken, sowie den lokalen Pressen veröffentlicht wurde, jede Beteiligung oder Verlauf von Studenten oder der Veterinärmedizinischen Fakultät dieser Universität ignoriert und die Schnauze des Hundes durch den Eigentümer selbst tätowiert wurde. In einem der Beiträge in den sozialen Netzwerken wird erwähnt, dass die Tätowierung unter Aufsicht von Lehrern des Veterinärmedizinischen Kurses der PUC Minas bzw. irgendeiner Art von Führung stattgefunden hätte. Dies ist eine unwahre Behauptung und fehl am Platze, da jede Art von Handlung von dem Kurs-Arbeiter vorgenommen wurde. Die Universität entkräftet zudem jede zusätzliche Verbindung seiner Lehrer mit dem Fall und weist darauf hin, dass sie diese Art von Praxis verwirft.” Quelle: Jornal da Cidade 21. Juni 2016

Der Brasilianer hatte das Bild seines Hundes auf Instagram, sowie Facebook geteilt und die Beiträge zwischenzeitlich von den Seiten genommen. Seinen Namen auf Facebook hatte er ebenfalls geändert.

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