Das Gewinnspiel mit dem „Tiny-Home” …

Autor: Andre Wolf

Und was dahinter steckt: Wer am Ende warum überhaupt das entsprechende Gewinnspiel angezeigt bekommt!

Allein durch Kommentieren und mit dem Versenden einer PN mit „Teilgenommen“ bei einem Gewinnspiel mitmachen? Dann noch die Gewinnchance verdoppeln, indem man teilt? In diesem Gewinnspiel wird mehr versprochen, als gehalten werden kann! Wer sich nach diesen Teilnahmebedingungen ein mobiles Eigenheim erhofft, darf sich am Ende über massenhaft Werbung nicht wundern. Und das dürften erneut tausende Menschen sein!

Hier lautet es:

Tiny-Home Gewinnspiel

Wir verlosen ein Tiny-Home mit Innenausstattung nach Wahl.

So sicherst du dir deine Teilnahme:
Schreib uns einen Kommentar mit wem du dein Tiny-Home einweihen würdest und schreib uns eine Nachricht (Messenger) mit „Teilgenommen“. Teile diesen Beitrag um deine Chance zu verdoppeln!

Das Gewinnspiel wird am  12.06.2018 aufgelöst.
Die Gewinner werden via Facebook und Mail kontaktiert

Dieses Gewinnspiel besteht in keinem Zusammenhang mit Facebook.

Viel Glück!

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Wer kennt sie nicht, diese großen Versprechen, die man immer wieder auf Facebook in irgendwelchen mitmach-Gewinnspielen vorfindet.  Sie alle versprechen uns massenhaft tolle Gewinne, so wie hier ein mobiles Traumhaus. Sie lügen sich in ihren verlockenden Statusmeldungen die Welt zurecht und können am Ende kaum einhalten, was sie versprechen.

Der Ablauf

Es spielt tatsächlich keinerlei Rolle für einen potentiellen Gewinn, ob man unter diesem Gewinnspiel kommentiert oder markiert. Die oben dargestellte Statusmeldung ist lediglich ein Köder. Die Aufgabe dieses Köders: Er vermittelt den Eindruck, dass man einen Gewinn im Grunde bereits in der Tasche habe. Er verführt durch die Leichtigkeit der Teilnahme und lockt in eine Zwischeninstanz. Der Köder ist der virale Einstieg in den Gewinnspielablauf.

Das Bindeglied ist hier wiederum eine Private Nachricht, die man an die Facebookseite senden soll. Wir nennen diesen Art der Zwischenstation auch die Brücke. Die Brücke hat hier die Form einer Nachricht, die durch einen Autoresponder gesendet wird. Übrigens: es ist völlig irrelevant, welchen Text man sendet. Der Autoresponder antwortet natürlich immer!

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Den dritten und abschließenden Schritt stellt hier (ganz klassich) ein sogenanntes Affiliate Programm dar. Man verlässt die Brücke über einen Link.  Es handelt sich hierbei um ein Affiliate, welches nach Möglichkeit inhaltlich mit dem in der Brücke verlaufenden Fake-Gewinnspiel korreliert. Interessant: ein thematisch entsprechendes Gewinnspiel bekommen in unseren Testläufen lediglich Smartphone-Nutzer aus Deutschland angezeigt. Alle anderen (Desktop / Österreich) werden auf beliebige Gewinnspiele verlinkt.

Wir nennen diese abschließende Verlinkung den Ausgang. Merke: Der Ausgang selbst, also die Affiliates, auf die verlinkt wird, ist nicht illegal! Es handelt sich dabei um Geschäftsmodelle, bei denen der jeweilige Anbieter solcher Programme seine Vertriebspartner durch Provisionen vergütet. Diese Vertriebspartner werden vom Anbieter durch einen Identifikationscode erkannt, so dass jeder neu registrierte Teilnehmer an dem Affiliate Gewinnspiel auch dem Vertriebspartner zugeordnet werden kann. Derjenige, der die Brücke gestaltet, entscheidet übrigens beliebig, welches Partnerprogramm er als Ausgang benutzt. Häufig finden wir auch Systeme vor, welche die Herkunft und die Geräteangaben des Teilnehmers auslesen und somit spezifisch auf unterschiedliche Provisionsprogramme leiten. Daher kann man nie eindeutig sagen, welches Provisionsprogramm am Ende aufgerufen wird, im schlimmsten Fall landet man auf dubiosen WAP-Billing Geschichten oder undurchsichtigen Abo-Serviceleistungen.

Bild könnte enthalten: Text

Der Fake zählt!

Daher hat der Verfasser von Köder und Brücke, der durchaus auch der jeweilige Vertriebspartner des Affiliate-Anbieters sein dürfte, ein großes Interesse daran, dass seine Fake-Geschichte im Vorfeld so glaubwürdig wie möglich klingt, gleichzeitig aber auch ein hohes Viralitätspotential besitzt.

Gut gelogen ist daher im Falle von Fake-News, sowie auch Fake-Gewinnspielen, bereits halb gewonnen.

Beide bedienen sich denselben Elemente und sind daher durchaus als artverwandt zu sehen. Fake-Gewinnspiele sind zumeist jedoch etwas rudimentärer gestaltet und auch einfacher in ihrer Darstellung, da der pseudoredaktionelle Part ungleich kleiner ausfällt. Dies dürfte auch der Grund sein, warum Fake-Gewinnspiele wesentlich stärker verbreitet sind als kommerzielle Fake-News.

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