Das Exekutionsvideo auf Facebook.

Autor: Tom Wannenmacher

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Mal wieder erregt ein Video, dass auf Facebook geteilt wird die Gemüter.

Im konkreten Fall handelt es sich um ein Video, dass eine Exekution in seiner ganzen Grausamkeit zeigt.

Um diesen Statusbeitrag geht es

clip_image002

Laut dem Schweizer Internetportal 20Minuten, hat diese Exekution in Aleppo (Stadt in Syrien) stattgefunden.

Bei den Schützen soll es sich dem Bericht zufolge um Mitglieder der dschihadistischen Al-Nusra Front handeln, die Syrische Soldaten erschießen.

Im Artikel selbst wird der Vorgang wie folgt wiedergegeben.

„Islamisten stehen in der syrischen Stadt Aleppo schwer bewaffnet hinter einer Reihe kniender Männer. Diese sind gefesselt, haben ihre Köpfe gesenkt und warten auf den Tod. Dann beginnt das Morden: Aus nächster Nähe schießen die Extremisten den Männern in den Kopf.

Blut fließt, die Männer brechen sterbend zusammen – alles auf Facebook zu sehen. Unzensiert. Ohne zusätzliche Informationen. Das stößt einem 20-Minuten-Leser sauer auf: «Es ist grauenvoll, so etwas zu sehen.»

Er meldet das Video bei Facebook – und erhält eine unerwartete Antwort. «Wir haben das von dir wegen Darstellung drastischer Gewalt gemeldete Video geprüft und festgestellt, dass es nicht gegen unsere Gemeinschaftsstandards verstößt», schreibt Facebook.“

image

Das Facebook bei dieser Art Meldungen nur unzureichend reagiert ist ein bekanntes Problem.

Sehr oft bekommen wir die Information das solche Inhalte nicht gelöscht werden.

Das Internetportal 20 Minuten hat bei Facebook nachgefragt und folgendes Statement dazu erhalten:

«Macht auf Missstände aufmerksam»

«Wir löschen solche Inhalte nicht, weil wir glauben, dass Facebook ein Ort sein muss, an dem es möglich ist, Probleme auch mithilfe von drastischen oder verstörenden Inhalten ansprechen zu können.» Er erklärt weiter, dass aus Sicht von Facebook auf diese Weise «die Voraussetzung für gesellschaftliche Diskurse und das Problembewusstsein unter den Menschen geschaffen» werden.

Ein Satz des Sprechers macht stutzig: «Viele Organisationen verwenden kontroverse Videos und Fotos, um auf Missstände aufmerksam zu machen.»

Netter Versuch von Facebook solch ein Video zu Rechtfertigen.

Wenn der einstellende auf Missstände aufmerksam machen wollte, wieso wählte er dann eine Arabische Sprache obwohl er mit englisch, das er zweifelsfrei beherrscht wesentlich mehr Menschen erreicht hätte?

Hier geht es unseres Erachtens nach weniger um die Aufklärung als um “Likes” und “Shares”.

Wir fordern Facebook hiermit erneut auf solche Videos zu löschen.

https://www.mimikama.org/allgemein/facebook-wird-aufgefordert-die-verbreitung-gewaltverherrlichender-bilder-zu-stoppen/

clip_image006

Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, die laut einigen Kommentaren die Absicht des einstellenden war, hätte man mit einzelnen Screenshots arbeiten können.

clip_image008

Zudem ergeben sich bei solchen Gewaltverherrlichenden Darstellungen diverse Rechtliche Problematiken.

Da Facebook laut seinen Richtlinien ab einem Alter von 13 Jahren (offiziell) freigeben ist

image

Unserer Meinung nach. muss hier auch auf den besonderen Schutz der Minderjährigen Facebooknutzer geachtet werden. Solche Inhalte wie die in diesem Video gezeigten verstoßen ganz klar gegen § 131 Abs. 1 STGB.

clip_image011

Hier steht:

§ 131 Gewaltdarstellung

(1) Wer Schriften (§ 11 Abs. 3), die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt,

1. verbreitet,

2. öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,

3. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder

4. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 3 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer eine Darbietung des in Absatz 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- oder Teledienste verbreitet.

(3) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht, wenn die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient.

(4) Absatz 1 Nr. 3 ist nicht anzuwenden, wenn der zur Sorge für die Person Berechtigte handelt; dies gilt nicht, wenn der Sorgeberechtigte durch das Anbieten, Überlassen oder Zugänglichmachen seine Erziehungspflicht gröblich verletzt.

Quelle: dejure.org

Neben strafrechtlichen Konsequenzen, sowie, wenn auch unwahrscheinlich so doch möglich, zivilrechtlichen Konsequenzen gem. § 823 Abs. 2 BGB.

clip_image013

Unser abschließendes Fazit:

Das Video ist echt. Hier wird wieder einmal mit dem Leid und dem Tod anderer Menschen unter dem Deckmantel der Aufklärung um Likes gebettelt. Leider reagiert Facebook nicht in der angemessenen und von einer Vielzahl der Nutzer gewünschten Art und Weise, in dem das Video gelöscht wird.

Daher erneuern wir unsere Forderung ein weiteres Mal das hier Facebook endlich mal reagiert und das Video gelöscht wird.

Bericht 20 Min.ch: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Exekutionsvideos-sind-fuer-Facebook-kein-Problem-20043049

Dejure.org: http://dejure.org/gesetze/StGB/131.html

Dejure.org: http://dejure.org/gesetze/BGB/823.html

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.