Cybermobbing: Es kann jeden von uns treffen

Autor: Kathrin Helmreich

Auch wenn sich viele gegenüber Cybermobbing immun fühlen – JEDER kann Opfer werden

Dieses Video des gemeinnützigen Vereins “Weisser Ring” weist schmerzlich darauf hin, wie schnell man selbst Opfer von Cybermobbingattacken werden kann. Noch immer wird Cybermobbing nicht ernst genug genommen. Sich über andere lustig zu machen scheint beinahe salonfähig geworden zu sein – vor allem im Internet.

Die digitale Welt bietet einen sehr großen Vorteil für Nutzer, die anderen schaden wollen: Anonymität.

Denn Cybermobbing ist nichts anderes, als das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer per Internet oder Mobiltelefon über einen längeren Zeitraum hinweg. Dabei suchen sich die Täter ein Opfer, das sich nicht oder nur schwer gegen die Übergriffe zur Wehr setzen kann. Es entsteht ein Machtungleichgewicht, welches die Täter ausnutzen, während das Opfer sozial isoliert wird. Cybermobbing findet im Internet (Soziale Netzwerke, Video-Portale) und über Smartphones (Instant-Messaging-Anwendungen wie WhatsApp, lästige Anrufe) statt.

Noch dazu fühlen sich viele, die nur Zaungäste waren, dazu eingeladen bzw. darin bestärkt, ebenfalls auf das Opfer loszugehen. Durch dieses Schneeballsystem wurden bereits Existenzen zerstört, die nicht selten mit Suizid endeten.

Der Rest hingegen fühlt sich nicht betroffen – solange das mir nicht passiert, ist es mir egal. Und dann kommt der Tag, an dem sie ebenfalls Opfer werden. Denn oft ist nicht abzusehen, welche Inhalte als Ziel für Cybermobbing herhalten werden. Wie in dem Video gezeigt, kann ein Urlaubsfoto ausreichen.

Was kann ich tun?

  1. Bleib ruhig!
    Lass dich nicht von Selbstzweifeln beherrschen. Denn: Du bist okay so wie du bist – an dir ist nichts falsch!
  2. Sperre und blockiere Nutzer/innen, die dich belästigen!
    In den meisten Sozialen Netzwerken, Foren und Messenger-Diensten können unerwünschte Personen gesperrt werden. Nutze dieses Angebot, denn du musst dich mit niemandem auseinandersetzen, der dich belästigt. Wenn du mit Anrufen oder Nachrichten belästigt wirst, kannst du deine Handynummer ändern lassen.
  3. Antworte nicht!
    Reagiere nicht auf Nachrichten, durch die du dich belästigst fühlst! Denn oft ist es genau das, was der/die Absender/in erreichen will. Wenn du zurückschreibst, kann es passieren dass das Mobbing nur noch schlimmer wird.
  4. Sichere Beweise!
    Informiere dich, wie du Kopien/Screenshots von unangenehmen Nachrichten, Bildern oder Chats machen kannst. Damit kannst du anderen zeigen, was passiert ist. Außerdem kann mit den Beweisen der/die Täter/in leichter gefunden werden.
  5. Rede darüber!
    Wenn du Probleme hast, dann sprich mit Erwachsenen, denen du vertraust (Eltern, Geschwister, Cousin/e, Lehrer/in, Nachbar/in, Tante/Onkel, …). Kostenlose und anonyme Telefonhilfe erhältst du bei 147 Rat auf Draht (Tel. 147 ohne Vorwahl; Österreich).
  6. Melde Probleme!
    Nimm Belästigungen nicht einfach hin, sondern informiere umgehend die Betreiber der Website. In den Saferinternet.at-Leitfäden für Soziale Netzwerke findest du Tipps dazu. Vorfälle, die illegal sein könnten, solltest du den Behörden melden.
  7. Unterstütze Opfer!
    Wenn du mitbekommst, dass jemand anderes per Handy oder Internet belästigt wird, dann schau nicht weg, sondern hilf ihm/ihr und melde den Vorfall. Wenn der/die Täter/in merkt, dass das Opfer nicht alleine gelassen wird, hören die Beleidigungen oft schnell auf.
  8. Schütze deine Privatsphäre!
    Sei vorsichtig, welche Angaben du im Internet machst. Deine persönlichen Daten (E-Mail-Adresse, Wohnadresse, Handynummer oder private Fotos) könnten von anderen gegen dich verwendet werden. Achte insbesondere darauf, deine Zugangsdaten geheim zu halten und sichere Passwörter zu verwenden.
  9. Kenne deine Rechte!
    Wenn du es nicht erlaubst, darf niemand Fotos von dir ins Internet stellen, die dich bloßstellen (siehe: Recht am eigenen Bild). Außerdem darf dich niemand vor anderen verspotten oder beleidigen. Cyber-Mobbing ist strafbar und kann für den/die Täter/in rechtliche Folgen haben.
  10. Vertraue dir!
    Wichtig ist, dass du an dich selbst glaubst und dir nichts von anderen einreden lässt. Lass nicht zu, dass andere versuchen, dich oder jemand anderen fertig zu machen und mach auch du niemand anderen fertig!

Zusammen sind wir stark? Was Mobber können, können Opfer auch! Und das bezieht sich nicht darauf, Rache zu üben oder selbst zum Mobber zu werden, sondern sich Hilfe zu holen und sich in der Gruppe stark zu machen.

Seit 40 Jahren steht der WEISSE RING an der Seite von Opfern. Rund 3.200 ehrenamtliche Mitarbeiter in 420 Außenstellen und 18 Landesverbänden leisten menschlichen Beistand für Opfer und ihre Angehörigen. Sie können Beratungsschecks zur anwaltlichen wie zur psychotraumatologischen Erstberatung ausgeben sowie zur rechtsmedizinischen Untersuchung. Die Opferbetreuer des WEISSEN RINGS gehen mit zur Polizei und zu Behörden. Und in tatbedingten finanziellen Notlagen können sie Opfern auch finanzielle Unterstützung durch den Verein vermitteln.

Denn Mobbing-Täter sind nur so stark, wenn du ihnen die Macht über dich selbst gibst.

Weitere Informationen:

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