Bulle flieht in einen Supermarkt [kein Fake]

Autor: Andre Wolf

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“Slogan: „Frischetheke 2.0 – wie das Erdbeerfeld zum selbst pflücken, gibts jetzt Rind zum selbst schneiden. Frischer gehts nimmer und plastikfrei!“ Jeden, den das provoziert und der ohne Not Tier“produkte“ konsumiert, muss dringendst sein Handeln dahingehend ändern, dass es mit seinen Werten übereinstimmt. Zumindest wenn er nicht vor sich und anderen als Heuchler dastehen will.”


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Mit diesen Worten wird ein langer Statusbeitrag eingeleitet, der mit einem Bild einhergeht, welches eine tot Kuh in einem Supermarkt zeigt. Dieser Bulle ist augenscheinlich keines natürlichen Todes gestorben, das Bild steht in Kombination zu einem Text gegen den Verzehr von Fleischprodukten.

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Die Statusmeldung spricht nun von einem Rind direkt im Supermarkt. Der Stil der Statusmeldung ist eher dramatisch gehalten, um möchte in erster Linie auf das Schicksal von Tieren hinweisen, im speziellen auf die Behandlung von Tieren durch Menschen.

Denn der arme Bulle lief in das für ihn bereits von den Tierausbeutern vorbestimmte Grab und öffnet allen die Augen, für die Realität, wie es tatsächlich ausschaut, was ihre Gewalt anrichtet. Ganz unverblümt ohne Folie, hyperhygienisch und bunte, hübsche Bildchen. Er war voll Angst, Panik, vom Unfall seines Todestransporters und Pistolenschüssen schwer verletzt; kämpfte um sein Leben.

Der Text beschreibt nun, dass der Bulle durch Gewehrschüsse umgekommen ist, und zwar exakt an dieser Stelle in einem Supermarkt. Eine Quellenangabe, sowie auch eine geografische Einordnung der Szene erfährt man leider nicht.

Hingestreckt durch Sturmgewehrschüsse aus dem Hinterhalt brach er dann neben den fein säuberlich verpackten Überresten der anderen Opfer zusammen. Ich finde, er hat wenigstens einen Namen verdient, deshalb nenne ich ihn Ludwig (aus dem Althochdeutschen: „laut, berühmt, Kampf“). Ludwig hat es buchstäblich allen gezeigt. Ein Held, hat er doch ein Symbol für all die Milliarden seiner Leidensgenossen geschaffen.

Fehldarstellung auf italienischer Webseite

Das Bild wurde jüngst in einem Artikel mit dem Titel “Bologna – Mucca Fugge in Supermarket – Uccisa con un colpo in test” [1] nach Italien eingeordnet. Dort wurde am 6. Mai 2016 darüber berichtet, dass eine Kuh nach einem Transporterunfall in Bologna (Italien) aus dem verunfallten Tiertransporter floh und erst durch einen Wachmann in einem Supermarkt mittels tödlicher Schüsse aufgehalten wurde.

L’intervento di un addetto alla vigilanza si è quindi reso necessario, il quale ha freddato il bovino con un colpo di pistola alla testa.

Auch hier fehlt die genaue Zeitangabe, jedoch findet man mit Hilfe der neuen Suchergebnisse weitere Anhaltspunkte, die einen Verkehrsunfall mit einem Tiertransport im April 2016 beschreiben. Auf der Webseite “Bolognatoday” erfährt man [2]:

Incidente A1 Firenzuola: tir si ribalta, mucche in strada. Traffico verso Bologna

In diesem Artikel wurde am 20. April 2012 beschrieben, dass ein gekippter Tiertransporter auf der italienischen A1 einen 9km langen Stau auslöste. Bei diesem Unfall waren neben dem Transporter zwei Pkw beteiligt und die Kühe konnten auf die Fahrbahn gelangen. In diesem Artikel ist jedoch der Supermarkt nicht erwähnt. Ebenso findet man dieses Bild mehrfach im Netz und auch in hoher Auflösung: DAS kann nicht Bologna sein!

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Verunglückter Tiertransport in Deutschland

Anhand der Preisauschilderung und auch des Slogans “So schmeckt die Heimat” im Hintergrund des Bildes kann man recht deutlich einen “Netto” Markt als Szenerie identifizieren, was dann auf die richtige Fährte der Bildherkunft führt.

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Mit diesen neuen Informationen findet man im Webangebot des Bayerischen Rundfunks einen Artikel über einen Transporterunfall bei Eggenfelden (Rottal-Inn), bei dem 10 Rinder entkamen, zwei davon flohen in einen Supermarkt.

Zweites Rind muss erschossen werden

Ein anderes, bereits wieder eingefangenes Tier ließ sich nicht zum Abtransport bewegen, rannte einen Feuerwehrmann um und musste kurz danach von der Polizei ebenfalls erlegt werden. Den Grund dafür hatte die Polizei zunächst nicht mitgeteilt.
Wie es zu dem Unfall des Viehtransporters kam, steht noch nicht fest.

Ende Mai kommen ja die Fotos der Konsequenzen des Zigarettenkonsums auf die Packungen. Sowas wünsche ich mir auch für alle Produkte, bei deren Herstellung Tierleichenteile verwendet wurden. Vielleicht öffnet aber Ludwig durch seinen dramatischen, tragischen und symbolkräftigen Tod ja bereits jetzt einigen die Augen. Go vegan! Denn es ist einfach, genussvoll und das einzig Richtige.

Mit diesem Hintergrund kann also klargestellt werden, dass es sich bei diesem Bild um keinen Fake handelt.

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