Bot-Netzwerk auf Twitter: “Diese Geschichte kannst du dir nicht ausdenken”

Autor: Kathrin Helmreich

Wie macht man am besten Stimmung für ein Thema auf Twitter?

Genau – man provoziert möglichst viel Interaktion! Nur welche Bedeutung hat diese Stimmung, wenn gar keine menschlichen Nutzer hinter massenhaften Retweets stecken, sondern automatisierte Bots…?

Dass Bots die Meinung der Nutzer beeinflussen können, ist nicht erst seit gestern bekannt. 2016 veröffentlichte die Konrad Adenauer Stiftung eine Studie mit dem Titel “Invasion der Meinungs-Roboter”.  Aber sind wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz von diesem Thema überhaupt betroffen?

Karsten Schmehl, Senior Staff Writer bei BuzzFeed, und Luca Hammer, Social Media Analyst, deckten gemeinsam wohl das erste deutsche Social Bot-Netzwerk auf, das in Deutschland Stimmung für das Thema Homöopathie auf Twitter macht. So wie sich die verdächtigen Accounts verhalten, tun es nur Bots – das ist für Bot-Experte Luca Hammer klar.

Somit geben rund 70 Bots vor, echte Menschen zu sein und nutzen Twitter dazu, mit gegenseitigen Likes, Retweets und Hashtags wie #Homöopathie oder #MachAuchDuMit möglichst viele Beiträge mit einer positiven Meinung zu Homöopathie zu fluten.

Da es sich aber eben nicht um echte Menschen handelt, verfälscht diese Vorgehensweise das Gesamtbild über die tatsächliche Meinung der Nutzer – egal ob positiv oder negativ.

Digitale Detektivarbeit

Wir alle kennen den klassischen Sherlock Holmes, der sich mit Deerstalker-Mütze, Pfeife im Mund und Lupe in der Hand auf die Suche nach Spuren diverser Verbrechen begibt. In der heutigen Zeit sieht die Recherchearbeit jedoch ein wenig anders aus.

Schmehl fällt auf, dass sich viele Zitatbildchen der angeblich echten Accounts decken, auch die Tweets sind öfter als zufällig 1:1 dieselben.

Durch Luca Hammer wird klar, dass die Accounts sehr interessante Posting-Zeiten aufweisen – in einer Stunde an die 200 Interaktionen, danach herrscht tagelang Totenstille.

Lange vertieft sich Schmehl in das Thema, bis ihn seine Recherchen zu einem Mann aus NRW führen. Sein Twitter Account umfasst 260.000 Follower, seine Beiträge setzen sich hauptsächlich aus jenen Zitatbildchen zusammen, die Schmehl bereits von den Bot-Accounts her kennt.

Er nimmt Kontakt auf. Die Reaktion des Mannes war abzusehen, doch Schmehl gibt sich nicht so einfach geschlagen.

Die ganze Geschichte zu dieser „teilweise absurden Recherche“ ist auf Buzzfeed Deutschland zu finden. Auch hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist,  dieses Motto im Hinterkopf zu behalten: Zuerst denken, dann klicken!

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