Betrugsversuch tarnt sich als “Amazon”: Bestätigen Sie Ihren Amazon-Konto.

Autor: Andre Wolf

“De omnibus debutandum – An allem ist zu zweifeln”. Dieser Satz war der Mail beigefügt, die uns zum prüfen vorgelegt wurde. Das ist ein sehr schönes Credo, speziell wenn es um betrügerische Mails geht oder überhaupt um Mails, die uns auf irgendwelche dubiose Transaktionen oder ach-so-wichtige Links zu Sicherheitsbestätigungen hinweisen.


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“De omnibus debutandum – An allem ist zu zweifeln”. Das gilt nämlich auch für die folgende Mail. Diese gibt sich als “Amazon” aus und fordert den Empfänger dazu auf, aus angeblichen Sicherheitsgründen einen Datenabgleich auszuführen. Das ist jedoch alles frei erfunden, die Mail stammt natürlich nicht von Amazon und die angeblich vorgefallenen verdächtigen Aktivitäten gibt es nicht:

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Der Inhalt der E-Mail im Klartext:

Report ID-968353
Datum: 08.03.2016

Sicherheitsmeldung

E-Mail Referenz: #956-451750-389637

Guten Tag! Lieber Kunde,

bei Ihrem Amazon-Konto wurden verdächtige Aktivitäten aufgelistet. Wir bei Amazon nehmen die Kunden-Sicherheit äußerst ernst. Aus Sicherheitsgründen müssen Sie bei Ihrem Nutzerkonto Ihre persönlichen Daten bestätigen. Bis dahin wurde Ihr Nutzerkonto eingeschränkt. Diese Sicherheitsmaßnahme schützt Sie vor Missbrauch durch Dritte. Bei der Bestätigung müssen Sie alle nötigen Informationen zu Ihrem Nutzerkonto und Zahlungsdaten eintragen, da Sie sonst nicht mehr in der Lage sind, weitere Einkäufe durchzuführen. Bitte geben Sie alle Kontoinformationen und Zahlungsdaten sorgfältig und korrekt ein. Wird festgestellt, dass Sie falsche Informationen / falsche Zahlungsdaten eingeben oder diese Bestätigung ignorieren, wird Ihr Nutzerkonto vollständig gesperrt und Sie werden an unsere Sicherheitsabteilung gemeldet. Klicken Sie auf den unten angezeigten Link und folgen Sie den Anweisungen.

Weiter zur Bestätigung (hier klicken)
Nach der Bestätigung wird Ihr Account reaktiviert.
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.

Die Mail verfolgt lediglich ein einziges Ziel: der Empfängern soll den eingefügten Link anklicken und auf einer Betrügerseite in vermeintlich gutem Glauben seine Daten preisgeben.

Schutzsoftware warnt!

Unsere Kaspersky Schutzsoftware warnt hier jedoch direkt: wer hier dem Link in der Mail folgt, soll betrogen werden. Daher wird die Seite bei aktualisiertem Stand direkt geblockt:

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(60 Tage Kaspersky Internet Security Multi-Device 2016 testen)

Ohne entsprechende Software öffnet sich aus der Mail heraus eine Betrügerseite, welche dem Amazon Login nachempfunden ist.Diese Seite trägt die trügerische Adresse “amazon.de-kundencenter-konto1046112.de”. Das ist jedoch nicht Amazon!

Auf den Folgeseiten werden mehrere Formulare eingeblendet, mit denen die Betrüger zunächst die Logindaten abfragen, im Anschluss dann noch persönliche- und Adressdaten in Erfahrung bringen wollen. Abschließend werden auch sensible Bankdaten abgefragt.

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Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Eine Schutzsoftware ist hilfreich! Bei aktualisierten Datenbanken und entsprechender Heuristik werden schädliche Seiten oftmals blockiert. Wir nutzen hierfür eine Kaspersky Schutzsoftware.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.

“De omnibus debutandum – An allem ist zu zweifeln”.

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