Apple und die Raucher – (k)eine Liebesgeschichte

Autor: Ralf Nowotny

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Apple-User kennen das vielleicht: Man arbeitet am iMac an einem wichtigen Dokument, grübelt, zündet sich eine Zigarette nach der anderen an… und BÄM, auf einmal geht nichts mehr. Panik! Das schöne Gerät kaputt? Fix zum Apple-Store mit zwecks Reparatur, doch dann die böse Überraschung!

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Wie bitte?

Laut einem aktuellen Artikel auf heute.at vom 25.6.2015 verweigert Apple die Reparatur von Geräten aus Raucherhaushalten. Begründung: Die gesundheitliche Gefährdung durch Nikotinrückstände an den Geräten sei für Apple-Mitarbeiter zu groß.

Ja. Haha. Witzig. Apple-Bashing, oder was?

Apple ist ja für seine Extravaganz bekannt, man bedenke nur den letzten Coup, bei dem man sich zum Testen der Apple-Watch vorher im Geschäft anmelden musste, damit man unter gestrenger Aufsicht die Uhr 15 Minuten lang tragen durfte – ohne sie dabei anzufassen, das war untersagt!
Aber das klingt doch sehr unwahrscheinlich, oder? Apple hat doch sicherlich dank ihrer Einnahmen Labore, in denen Laptops, Smartphones und Tablets von Mitarbeitern in Ganzkörperanzügen mit Schutzmasken durch zwei behandschuhte Löcher in Glasscheiben repariert werden können. Sollte man zumindest meinen.

Wie kam es dazu?

Dazu reisen wir mal zurück ins Jahr 2009, als die Verbraucher-Seite „Consumerist“ zum ersten Mal davon berichtete.

Zwei Leser aus verschiedenen Teilen der USA schickten der Seite Kopien von E-Mails, die sie an Gott Steve Jobs sandten.

Mail Nr. 1:

Derek schreibt in seiner Mail, er hätte Mitte 2007 sein Macbook in ein Apple-Store zwecks Reparatur gebracht. Mitte 2008 (also ein Jahr später!) bekam er einen Anruf vom Apple-Store, dass das Gerät nicht repariert werden könnte, da es aus einem Raucherhaushalt stamme, dies die Garantiebestimmungen verletze und die Gefahr durch Passivrauchen während der Reparatur für Mitarbeiter zu gefährlich sei. Einen Raucherpassus suchte Derek jedoch vergeblich.

Mail Nr. 2:

Ruth schreibt, sie hätte den iMac ihres Sohnes zur Reparatur gebracht, ihr wurde gesagt, dass sie ihn in 48-72 Stunden wieder abholen könnte. Nach fünf Tagen, in denen Ruth nichts von dem Store hörte, rief sie an und bekam gesagt, der iMac könnte nicht repariert werden, da er „kontaminiert“ sei. Auf weiteres Nachfragen wurde ihr mitgeteilt, dass ihr Sohn anscheinend Raucher sei, der iMac dadurch mit Tabak kontaminiert sei und, wortwörtlich, eine biologische Gefahr (engl. Biohazard) darstelle.

Hat Steve Jobs je reagiert?

Ja. Zumindest sein Büro. Dort wurde die Reparatur ebenfalls verweigert, allerdings mit einer genaueren Begründung.

Laut einer Liste der OSHA (Occupational Safety and Health Administration) gehört Nikotin nämlich zu biologisch gefährlichen Substanzen. Apple-Mitarbeitern sei nicht zuzumuten, mit Substanzen auf dieser Liste in Berührung zu kommen.

Funfact: Auf dieser Liste steht auch Kalziumkarbonat (zu finden in Kalziumtabletten), Isopropylalkohol (zur Wunddesinfizierung), Saccharose (eine Zuckerart) und Chlor (ja, wie das Chlor in Schwimmbädern, dass durchaus gefährlich sein kann).

Demnach dürfen Apple-Mitarbeiter kein zusätzliches Kalzium zu sich nehmen, müssen mit entzündeten Wunden leben, strengstens auf den Zucker in ihrer Nahrung achten und nie schwimmen gehen. Aber was tut man nicht alles, um einen angebissenen Apfel auf dem Hemd zu haben.

Einzelfälle… oder?

Nein. Seit 2008 gibt es immer wieder Beschwerden von Apple-Usern, deren Geräte aufgrund von Nikotinrückständen nicht repariert werden. Bereits 2009 stellten Consumerist und andere Seiten Anfragen an Apple, um eine offizielle Stellungnahme zu bekommen. Antworten bekam niemand, Apple schweigt sich darüber aus.

Fazit:

Apple hat einen Apfel als Logo, weil Jobs strenger Vegetarier war und Äpfel gesund sind. Rauchen ist aber ungesund.

Äpfel und Rauchen vertragen sich bei Apple nicht. Und die Gesundheit der Mitarbeiter ist Apple wichtig (von Kalziummangel und infizierten Wunden mal abgesehen).

Vielleicht drückt sich Apple auch gerne um Reparaturen rum. Lohnt ja auch mehr, eher ein neues Gerät zu verkaufen. Wir können da nur vermuten.

An apple a day keeps the doctor away. But smoking all day keeps the Apple away.

Autor: Ralf, mimikama.org (raucht jetzt eine E-Zigarette – mit Apfelgeschmack)

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