Ein Affe im Versuchslabor?

Autor: Ralf Nowotny

Wenn man Bilder auf Facebook teilt, dann bewirkt es was. Das glauben viele. Auch „Georg“. Georg glaubt, dass er was bewirken kann, wenn er das Bild eines gequälten Tieres zeigt. Vielleicht.

Eher aber ist er darauf aus, dass sein Humbug geteilt wird. Denn Georg ist ein Likebait-Jäger. Und was das ist, erklären wir euch an diesem Beispiel!

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„Das grausame Leben der Versuchstiere in den Laboren!
Teile das Bild wenn du willst das es endlich verboten wird!“

Das schreibt der Georg. Georg ist ein durchweg feiner Kerl. So zumindest macht es den Eindruck. Denn Georg kümmert sich um Menschen und Tiere. Georg setzt sich ein. Georg ergreift Initiative, indem er Bilder postet. Und Georg ist der festen Meinung, dass sich was ändert, wenn das Bild dann geteilt wird. Oder auch nicht. Denn Georg verfolgt ein ganz anderes Ziel. Georg interessiert sich nicht für Menschen oder Tiere. George will eure Likes and Shares!

Was macht Georg da konkret?

Georg teilt ein Bild. Augenscheinlich ein nicht allzu glückliches Äffchen, welches in einer Apparatur steckt, jene Apparatur wird von einem gesichtslosen Menschen gehalten. Der erste Gedanke ist natürlich „Tierversuche“, denn das ist real und eine unbestreitbare Tatsache. Aber was genau sehen wir da?

Bekommt dieses Äffchen gleich Tropfen in die Augen? Wird es mit Nadeln gepiekst? Welche Gräuel spielen sich beim Anblick des Bildes in den Köpfen der Fans vorn Georg ab, bevor schnell „Teilen“ geklickt wird?

Die Auflösung ist: Nichts von alledem, was sich da erdacht wird. Georg spielt nämlich nur mit den Emotionen der Betrachter. Georg impliziert etwas, indem er behauptet, dass dies ein Versuchstier in einem Labor ist. Aber Georg lügt. Dreist. Wie er es oftmals tut. Denn Georgs Seite existiert fast nur durch Lügen.

Spaceman!

Das kleine Äffchen ist nicht wirklich glücklich ob seiner Situation, was nachvollziehbar ist, schließlich weiß es nicht genau, was da gerade geschieht. Dabei hat er Großes vor sich! Jener Primat hat nämlich die Ehre, als Versuchstier für den Iran 120 Kilometer in den Weltraum zu fliegen. Sagten wir „hat die Ehre“? Entschuldigung. „Hatte die Ehre“ sollte es heißen. So zumindest behauptete es das iranische Weltraumprogramm, und zwar im Januar 2013.

Doch war jenes Äffchen tatsächlich ein Astronaut? Oder Kosmonaut? Oder wie auch immer man Menschen im Weltraum im Iran bezeichnet?

Oppa NASA Style!

Verschwörungstheoretiker behaupten ja gerne, dass die NASA nie einen Menschen ins All geschossen hat, noch nie ein Mensch auf dem Mond landete. Genau jene Menschen bekommen nun Futter, denn tatsächlich verließ jenes Äffchen nie den Erdboden!

Es gibt keine Bilder vom Start oder der Landung der Rakete, in dem der kleine Bursche gewesen sein soll, aber zumindest gibt es Vorher/Nachher-Fotos… und da scheint sich der Wicht verändert zu haben, das Fell wurde heller, ein Muttermal tauchte auf. Die Zweifel waren schnell groß, so dass das Weltraumprogramm des Iran recht schnell zugab, dass der Primat niemals die Erdatmosphäre verlassen hat!

Fazit:

Wir sehen hier kein Labortier, welches für grausige Experimente missbraucht wird, sondern ein namenloses Äffchen, welches 2013 im Rahmen des Weltraumprogrammes des Iran in das Weltall geschossen werden sollte, was jedoch nie geschah.

Persönlicher Kommentar des Autors

Hallo „Georg“,

Tierversuche sind real. War es dir wirklich zu schwer, ein echtes Foto zu googlen? Musst du stattdessen ein vier Jahre altes Foto nehmen, welches nicht einmal mit Labor-Tierversuchen zu tun hat? Und das alles nur für Likes and Shares? Wie tief kann ein likegeiler Mensch wie du denn noch sinken?

Georg. Du tust mir leid. Ganz ehrlich. Denn wenn du dein Selbstbewusstsein nur noch auf Likes and Shares fußt, damit du die Seite irgendwann gewinnbringend verscherbeln kannst, dann bist du nur eine kleine Randerscheinung im Internet. Du wirst dein Geld machen und dann in der Vergessenheit versinken. Und niemand wird sich mehr an dich erinnern. Weil du und deine Beiträge nur ein weiterer Fake auf Facebook sind. Nicht mehr.

Mein Beileid, „Georg“. Das Nichts erwartet dich.

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