Vorsicht: Abzocke mit Nebenjobs

Autor: Tom Wannenmacher

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Vorsicht bei Kleinanzeigen!

Wie unser Kooperationspartner von checked4you berichtet, soll man sich vor dubiosen Kleinanzeigen zum Thema Nebenjobs in acht nehmen. Es geht dabei um: Mal wieder Ebbe in der Kasse… da kommen Anzeigen wie „1.500 Euro in Heimarbeit verdienen!“ wie gerufen. Dahinter lauern allerdings oft üble Tricks…
2.500,- Euro nebenberuflich dazu verdienen, im Monat? Prima! Wenn ihr jetzt aber ins Grübeln kommt, weil ja 2.500,- dem Monatseinkommen z. B. eines Lehrers entsprechen, und wie soll man das mal eben nebenbei verdienen… Dann können wir nur sagen: Eure Zweifel sind vollauf berechtigt!

Abzocke I: Die Telefonmasche

Wir können euch sogar verraten, was in der Regel passiert, wenn ihr die angegebene Telefonnummer wählt. Es wird fast immer viel und lange geredet, und viel versprochen. Oft kommt man selbst gar nicht zu Wort, weil die Stimme am anderen Ende vom Band kommt. Informationen bekommt man selten, meistens soll man dafür eine andere Telefonnummer anrufen. Diese zweite Nummer (oder sogar schon die erste) ist oft eine teure 0900-Nummer, die pro Minute locker bis zu zwei Euro frisst! Nun, denkt ihr, für ein paar Tausend Euro zusätzlich im Monat muss man erst mal Opfer bringen. Doch auch unter der zweiten Nummer läuft nur ein Band, das auf eine dritte Telefonnummer verweist. Wenn ihr dann bei der dritten Nummer endlich mal ein menschliches Wesen an der Strippe habt, werdet ihr oft ausgefragt: Name, Adresse, Telefonnummer, Handynummer, wie euer Lieblingsdeo heißt, wie oft ihr in die Disko geht, wieviel ihr verdient etc. Angeblich werden diese Angaben gebraucht, um euch z.B. als Testperson an Unternehmen zu vermitteln.
Tja, und dann?! Dann passiert häufig nichts mehr, weil die, von denen ihr euch den Superjob erwartet, schon alles bekommen haben, was sie wollen: Sie haben an den teuren 0900er-Nummern verdient, die ihr angerufen habt und sie haben euren Namen plus Adresse und viele persönliche Informationen. Diese Daten sind für den angeblichen Jobvermittler Gold wert. Er kann sie an Adresshändler verkaufen, die wiederum die Welt mit persönlich zugeschnittenen Werbebriefen überfluten.

Abzocke II: Die Geschäftsidee-Masche

Nun, denkt ihr, es gibt ja auch Jobangebote im Internet. Zielsicher landet man auf Seiten, die „Arbeiten von Zuhause!“ oder „Mein eigener Chef“ heißen. Komischerweise wird auch dort nie gesagt, um welche Art von Arbeit es eigentlich geht. Statt dessen erzählen „Leute wie du und ich“ von ihren sagenhaften Erfolgen. Seitenlang muss man sich durch Jubelberichte von angeblich mühelos reich gewordenen Menschen klicken – um dann am Schluss (große Überraschung!) das sogenannte „Erfolgskonzept“ für 29 Euro als CD-Rom bestellen zu können! Wenn man es ganz eilig hat, kann man sich auch für 75 Euro auf einem Seminar schulen lassen. Ohne zu wissen, wo genau die Seminare stattfinden (es wird nur eine Stadt genannt) und was da Tolles vermittelt wird, soll man sich verbindlich anmelden.
Eine andere Seite ködert Jobwillige damit, dass man angeblich durch SMS-Schreiben 1.500 Euro im Monat verdienen kann. Um zu erfahren, wie das gehen soll, muss man sich anmelden. Das kostet einmalig 99,99 Euro oder im monatlichen Abonnement („automatische Verlängerung“) 29,99 Euro. Wir haben an dieser Stelle die Jobsuche abgebrochen – für so einen Quatsch ist uns unser Geld zu schade.

Abzocke III: Die Zwischenhändler-Masche

Es gibt aber noch andere Tricks, euch bei der Jobsuche das Geld aus der Tasche zu ziehen. So genannte Strukturvertriebe haben es nicht nur auf euch, sondern auch auf eure Freunde abgesehen. Die Masche: Man wird „freier Mitarbeiter“ einer Firma und muss einen größeren Posten eines bestimmten Produktes kaufen (Schlankheitspulver, Kosmetikprodukte, Haushaltsgeräte etc.), den man mit Gewinn weiterverkaufen soll. Ihr werdet sozusagen Zwischenhändler. Damit das Zeug nicht ewig bei euch in der Bude herumsteht, fangt ihr an (ihr habt ja keinen Laden), die Produkte an eure Freunde und Verwandte zu verkaufen. Die sind dann innerhalb kürzester Zeit genervt, weil ihr ihnen immer etwas andrehen wollt.
Noch schlimmer wird es, wenn es sich um ein Multi-Level-Marketing (= mehrstufiges) System handelt. Dabei werden euch saftige Provisionen angeboten, wenn ihr eurerseits neue Verkäufer rekrutiert. Ihr sollt also selbst Leute bequatschen, sich die Wohnung mit Energy-Drinks oder billiger Kosmetik, die sich nicht verkaufen lässt, zuzustellen, damit ihr eure Provision bekommt. Diese Vertriebsmethoden werden oft in Seminaren und Schulungen in einer Atmosphäre propagiert, die an Sekten oder Psychogruppen erinnert. Ganz sauber im strafrechtlichen Sinne sind Strukturvertriebe oder Multi-Level-Marketing auch nicht immer: In vielen Fällen ermittelt bereits die Kriminalpolizei.

Abzocke IV: Die Heimarbeits-Masche

Ein anderer übler Trick erinnert am Anfang an das, was man sich klassischerweise unter Heimarbeit vorstellt: Kugelschreiber zusammenschrauben, Briefe eintüten, irgend etwas verpacken. Bei manchen „Jobanbietern“ muss man die Einzelteile allerdings vorher kaufen, zurückgekauft werden dann die fertigen Sachen. Nur: Wenn ihr dann fertig seid, gibt es die Firma gar nicht mehr oder man verweigert den Rückkauf der mühsam zusammengebastelten Waren, weil ihr angeblich etwas falsch gemacht habt. Pech gehabt…

Wann ihr misstrauisch werden solltet:

  • Wenn nicht gesagt wird, um welche Arbeit oder Tätigkeit es sich handelt.
  • Wenn mit unrealistisch hohen Verdienstmöglichkeiten geworben wird.
  • Wenn kein Firmenname und keine Adresse genannt werden.
  • Wenn ihr damit geködert werdet, „Gebietsdirektor“ o.ä. zu werden.
  • Wenn ihr „Schweigeerklärungen“ unterschreiben sollt.
  • Niemals (NIEMALS!) solltet ihr im Voraus Geld für eine Geschäftsidee oder Ähnliches zahlen. Egal, ob die angeblich wertvollen und erfolgversprechenden Informationen als Brief, auf CD-Rom, als Seminar oder in Buchform angeboten werden: Finger weg!
  • Man sollte aufpassen, dass man keine teuren 0190- oder 0900-Nummern wählt. Meist erfährt man dort wenig über lukrative Jobs und bekommt statt dessen nur eine dicke Telefonrechnung.
  • Auch wenn man die Sachen, mit denen man Geld verdienen soll, erst einmal selbst kaufen muss, ist höchste Vorsicht geboten. Überlegt euch gut, wie lange ihr ackern müsst, um eure Investitionen wieder reinzuholen. Und was ihr macht, wenn ihr die Waren vielleicht gar nicht loswerdet!
  • Schneeballsysteme meiden! Ihr solltet nicht Geld damit verdienen, dass ihr eure Freunde und Verwandten ausnutzt, indem ihr sie in dubiose Geschäftsideen mit reinzieht, um selbst an eine Provision zu kommen. Bei Geld hört die Freundschaft oft auf.
  • Die besten Adressen für die Jobsuche sind immer noch das Arbeitsamt, private Anzeigen in der Zeitung und persönliche Kontakte. Streut einfach mal bei Nachbarn und Verwandten, dass ihr einen Nebenjob sucht, und ihr werdet überrascht sein, wie viele Babysitter, Gartenhelfer und Inventurhilfen in Geschäften gesucht werden!

Quelle: checked4you
Artikelbild: Pixabay

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.