„Oma, lies mir eine Geschichte vor“ – Alexa soll bald Stimmen nachmachen

Ob das eine gute Idee ist? Mithilfe einer Künstlichen Intelligenz soll Alexa bald jede Stimme nachahmen können. Amazons Begründung: „Um die Stimmen Verstorbener zu bewahren“.

Autor: Ralf Nowotny

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Auf der jährlichen re:Mars-Konferenz in Las Vegas kündigte Amazons Senior Vice President und Head Scientist für Alexa, Rohit Prasad, heute eine Reihe neuer und kommender Funktionen für das Amazon Echo, besser bekannt als Alexa, an. Eine potenzielle neue Funktion sorgt dabei für Diskussionen: Der Sprachassistent soll durch kurze Audioclips jede Stimme nachahmen können.

Die tote Großmutter liest Geschichten vor

In dem Szenario, das auf der Veranstaltung vorgestellt wurde, wird die Stimme einer verstorbenen geliebten Person (in diesem Fall einer Großmutter) verwendet, um einem Enkel „The Wizard of Oz“ vorzulesen. Prasad merkt an, dass das Unternehmen mit der neuen Technologie in der Lage ist, mit nur einer Minute Redezeit eine sehr beeindruckende Audioausgabe zu erzielen.

„Dies erforderte Entwicklungen, bei denen wir lernen mussten, eine qualitativ hochwertige Stimme mit weniger als einer Minute Aufnahmezeit zu produzieren, im Gegensatz zu stundenlangen Aufnahmen im Studio. Wir haben es geschafft, indem wir das Problem als eine Aufgabe der Sprachumwandlung und nicht als einen Weg der Spracherzeugung betrachtet haben. Wir leben zweifellos im goldenen Zeitalter der KI, in dem unsere Träume und Zukunftvisionen Wirklichkeit werden.“

Rohit Prasad

Prasad erläuterte, dass Alexa zwar jede Stimme nachahmen könnte, die Funktion aber zum Gedenken an ein verstorbenes Familienmitglied gut einsetzbar ist, insbesondere angesichts der Tatsache, dass „so viele von uns während der Covid-19-Pandemie jemanden verloren haben, den wir lieben“.

KI kann den Schmerz über den Verlust zwar nicht auslöschen, aber sie kann definitiv dafür sorgen, dass die Erinnerungen bleiben“, fügte er hinzu.

Weitere Details und einen Zeitpunkt, wann die neuen Funktionen in Alexa implementiert werden, nannte Amazon nicht.

Wirklich eine gute Idee?

Eine der weiteren, neuen Funktionen von Alexa soll sein, dass sie interaktiver wird, also zum Beispiel von sich aus fragt, wie der Tag gewesen ist. Und alleine dabei stellt sich die Frage: Wollen wir das wirklich?

Wollen wir, dass plötzlich quasi aus dem Nichts heraus die Stimme der verstorbenen Großmutter erklingt und nach dem Tag fragt? Am besten noch, während man gerade einen Horrorfilm schaut… denn es ist ja noch nicht gruselig genug! Ist eine computergenerierte Alexa-Stimme tatsächlich ein gutes Andenken an Verstorbene?

Nicht zu vergessen, dass mit diesen Audio-Deepfakes Betrügern ganz neue Möglichkeiten in die Hand gedrückt werden: Plötzlich bekommen Nutzer beispielsweise eine „echte“ Sprachnachricht eines Prominenten, dabei wurden die Sätze einfach vorher mit einer Alexa aufgenommen. Oder gezielte Betrügereien, in denen heimlich die Stimme der Tochter aufgenommen wird, um mit einer Alexa-Stimme die Eltern um Geld zu bitten.

Technisch ist dies also sicherlich eine sehr interessante Entwicklung, aber die Nutzung in einer Alexa könnte auch zu allerlei Betrügereien führen. Und die praktische Anwendung stelle ich mir auch nicht gerade pietätvoll vor:

„Oma, könntest du bitte eine Minute lang was sprechen? Ich möchte deine Stimme aufnehmen, und wenn du stirbst, hat meine Alexa dann deine Stimme. Toll, was?“

Schöne, neue Welt.

Quellen: TechCrunch, Reuters, CNBC

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