Faktencheck: WLAN, der schleichende Tod?

Autor: Kathrin Helmreich

Kann WLAN-Strahlung dem Menschen wirklich gefährlich werden? Müssen wir damit rechnen, wenn wir uns mit WLAN-Routern, Smartphones und ähnlichem umgeben, dass wir uns damit einem “schleichenden Tod” aussetzen?

Bereits vor einem Jahr rätselten Internet-User, ob das denn wahr wäre: Begünstigt Strahlung elektronischer Geräte nun Krebs? Bringen sie uns den Tod?

MIMIKAMA

Quelle: Facebook / Screenshot Mimikama

Es geht um exakt die gleiche Webseite, wie im April 2016.

Hier konfrontiert uns “bewusst-vegan-froh” mit dieser Aussage:

„Die British Health Agency hat eine Studie herausgegeben, in der bestätigt wurde, dass Router und die von ihnen abgegebenen Signale das Wachstum von Menschen und Pflanzen stören.“

Die Studie studieren:

Einen Verweis oder Link zur besagten, aussagekräftigen Studie der “British Health Agency” lässt sich nicht finden.

Dazu muss man auch sagen, dass die “British Health Agency” einen allgemeinen Begriff für alle Gesundheitsorganisationen in England darstellt.

Hierzu zählen z.B. auch die „The National Institute for Health and Clinical Excellence“ (NICE) und „National Health Service“ (NHS).

Auf der Suche nach dieser Studie wurden wir tatsächlich bei „Population, Health and the >Environment<“ (PHE) fündig, welche 2012 eine ausführliche Studie zu den Auswirkungen von RF/EMF-Strahlung herausgegeben hatte.

RF/EMF-Strahlung

RF/EMF steht für „Radiofrequency/Electromagnetic Fields“, was zu Deutsch Radio- und elektromagnetische Frequenzen heißt.

Vom Fernseher bis zum modernen Tablet sendet jedes elektronische Gerät derartige Frequenzen aus.

Sie umgeben uns täglich und das schon seit jeher.

Als sogenannte „kosmische Strahlung“. Diese Strahlung ist eine hochenergetische Teilchenstrahlung aus dem Weltall, vor welcher wir durch die Erdatmosphäre geschützt sind. Sie wird beispielsweise von der Sonne, der Milchstraße und auch von fernen Galaxien abgegeben.. Sie kommt von der Sonne, der Milchstraße und auch von fernen Galaxien.

Aber nicht nur das Weltall strahlt. Sogar irdisches Gestein strahlt – zwar nicht in solch einem Ausmaß, aber wir sind von natürlicher Strahlung umgeben.

Kann uns RF/EMF-Strahlung wirklich gefährlich werden?

Fakt ist, dass RF/EMF-Strahlen Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben.

ABER … es geht hierbei um sehr geringe Mengen, die nicht punktgerichtet sind, sondern sich im Raum verteilen und somit keine gravierenden Auswirkungen wie z.B. Krebs haben.

Hier kommt wieder die Studie der PHE ins Spiel.

Wer möchte, kann sich die 348-seitige Studie HIER herunterladen.

WLAN-Strahlung

Üblicherweise strahlt das WLAN mit einer Frequenz von 2.4 GHz. Vergleicht man nun das WLAN mit einer laufenden Mikrowelle, die mit 2.45 GHz strahlt, können wir unter anderem diese Studie heranziehen: „Cancer Research UK

In dieser Studie forschte man nach dem Zusammenhang zwischen Mikrowellenstrahlung und Krebserkrankungen.

Das Resultat:

Eine Mikrowelle strahlt viel zu schwach, um eine dauerhafte Schädigung der menschlichen DNS zu bewirken.

Zusammenfassend kann man sagen:

      • Die Strahlung eines WLAN-Routers ist bis zu 100.000 mal schwächer als die einer Mikrowelle.
      • Üblicherweise sitzt man auch nicht direkt neben dem WLAN-Router, sondern ein paar Meter davon entfernt.
      • Ein Router strahlt auch nicht punktgerichtet, sondern in alle Richtungen.

Stellt man sich nun RF/EMF-Strahlung wie Licht vor, so strahlt sie wie eine Glühbirne in alle Richtungen – ergo ist sie harmlos. Bündelt man jetzt aber das Licht bzw. die Strahlung und richtet sie auf einen einzigen Punkt, kann man sich das wie bei einem Laser vorstellen.

Ein Experiment mit Kresse-Pflanzen

Das Experiment der dänischen Schülerinnen wurde mit zwei herkömmlichen WLAN-Routern 2013 durchgeführt.

Zum einen haben sie 12 Tage lang Kresse-Samen gezogen – einmal in einem Raum mit Routern und einmal in einem strahlungsfreien Raum.

Die Pflanzen, die mit den Routern in einem Raum waren, verdorrten.

Einige Wissenschaftler argumentieren hierbei, dass ein paar Faktoren das Ergebnis verfälscht haben könnten.

Denn die Router strahlen zudem auch Wärme aus, wonach die Samen mehr Wasser benötigt hätten als die Samen in dem strahlungsfreiem Raum.

Auch wir von Mimikama führten ein ähnliches Experiment durch.

Behauptet wurde, dass Radieschen bei WLAN-Strahlung schrumpeln würden.

Fazit:

Um die Auswirkungen auf den menschlichen Körper haargenau feststellen zu können, müsste sich ein Mensch rein rechnerisch 30 Jahre lang direkt der WLAN-Strahlung, ohne jegliche äußere Einflüsse, aussetzen – und das mit nur wenigen Zentimetern Entfernung. (Und wer will schon 30 Jahre lang mit einem WLAN-Router auf den Kopf geschnallt leben?)

Bisher konnte man keinen Zusammenhang zwischen Krebs- und anderen gesundheitlichen Folgen und WLAN feststellen.

Das schrieb auch die britische Regierung auf Berufung der Ergebnisse des PHE.

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