Wir werden sie jagen: Sharepic-Faktencheck

Autor: Andre Wolf

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Wir werden sie jagen
Wir werden sie jagen

„Wir werden sie jagen“ ist eine Seite auf Facebook, die Sharepics veröffentlicht, auf denen Aussagen von Politikern und Funktionären der AfD zu sehen sind.

Die Sharepics der Seite „Wir werden sie jagen“ sorgen in den letzten Tagen für großes Aufsehen. Viele Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook fragen sich, ob die radikalen Aussagen auf den Bildern stimmen.

Radikal in Bezug auf den Inhalt, den die Sätze auf den Sharepics transportieren. Diese Sharepics, die im Allgemeinen typischen AfD Plakate oder eben viralen Sharepics der AfD ähneln, tragen Aussagen wie die folgende:

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„Ich wünsche mir so sehr einen Bürgerkrieg und millionen Tote. Frauen, Kinder. Mir egal.“

Oder auch:

„Homosexuelle ins Gefängnis? Das sollten wir in Deutschland auch machen.“

Faktencheck: „Wir werden sie jagen“

Auch wenn die Sharepics optisch dem Layout der AfD-Veröffentlichungen ähneln, so hat die Partei mit der Facebookseite „Wir werden sie jagen“ nichts zu tun. Hinter dieser Seite stecken laut Seiteninfo die „Hooligans Gegen Satzbau“ (HoGeSatzbau), die auf die Aussagen der Politiker und Funktionäre der AfD aufmerksam machen wollen. Die Inhaberschaft wurde uns gegenüber direkt nochmals bestätigt.

Bereits der Titel der Facebookseite bezieht sich auf eine Aussage Gaulands, die er am 24. September 2017 nach der Bundestagswahl in Bezug auf die Bundesregierung und das Wahlergebnis seiner Partei äußerte (vergleiche).

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Ähnlich verhält es sich mit den Zitaten: zu jedem Beitrag findet sich mindestens eine Quellenangabe. Diese ist jedoch nicht in der Beschreibung des Sharepics oder auf dem Sharepic zu finden, sondern als Kommentar unter dem Sharepic.

Entweder wird dort im Regelfall direkt auf die Quelle verwiesen, oder auf entsprechende Sekundärliteratur. So auch im obigen Beispielfall, wo in den Kommentare auf die Süddeutsche Zeitung als Quelle verwiesen wird (siehe hier).

Was man jedoch anmerken muss: Nicht alle Sharepics beinhalten grundsätzlich 1:1-Zitate, so wie auch das Beispielbild. Die Sätze werden teilweise sinngemäß gekürzt. So auch die auf dem Sharepic zu sehende Frage, die Andreas Gehlmann auch nicht rhetorisch selbst gestellt hat, sondern eine Aussage der Linken-Politikerin Henriette Quade im Landtag war („Wer Homosexualität auslebt, dem droht dafür eine Gefängnisstrafe.“), die er mit dem Folgesatz als Zwischenruf kommentierte.

Der Blick auf die von „Wir werden sie jagen“ genannten Quellen ist an dieser Stelle grundsätzlich wichtig, da die Sharepics an sich weder inhaltlichen, noch temporären Kontext liefern. So sind einige der Aussagen zum Beispiel schon älter, so wie die Aussage von AfD-Mann Nikolaus Fest:

Wir riefen Gastarbeiter, bekamen aber Gesindel.

Dieser Satz findet sich auf der Webseite von Fest und wurde bereits im März 2017 veröffentlicht. Vorangestellt ist hier die Aussage, dass „Gruppen von arabischen, türkischen oder afrikanischen Jugendlichen“ auf der Straße (speziell älteren Menschen) keinen Platz machten und sich primitiv und bösartig benähmen.

Abgesehen von den einzelnen Quellen, die sich in den Kommentaren befinden, gibt es eine Datei im PDF-Format zum Download, in der alle Sharepics mit entsprechenden Quellen versehen sind. Diese Datei befindet sich auf der Webseite staybehindfoundation.de.

Problemfall Re-Uploads

Ein großes Problem stellen die Neuveröffentlichungen der Sharepics durch Dritte dar. Da auf der Facebookseite „Wir werden sie jagen“ die Herkunft der Aussagen in den Kommentaren angegeben werden, findet man diese Kommentare natürlich bei den Neuveröffentlichungen nicht.

Aus diesem Grund ist es für viele Nutzerinnen und Nutzer auf Facebook schwer zu beurteilen, ob die Aussagen von den abgebildeten Personen wirklich getätigt wurden.

Fazit

Die Sharepics stammen nicht aus der Feder der AfD, auch wenn sie sich mit Absicht an das Corporate Design der Parteiveröffentlichungen halten. Manche Stellen sprechen hier gar von False-Flag im Design (vergleiche).

Für die Herkunft der Aussagen ist es ungemein wichtig, in die Kommentare zu schauen und auch die Quellen zu öffnen. Darin findet man entsprechend den sowohl zeitlichen, als auch inhaltlichen Bezug, wann und worauf diese Sätze gesagt wurden.

Link: Facebookseite „Wir werden sie jagen“

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