William Hill lockt Tinder-User zum Glücksspiel

Autor: Kathrin Helmreich

William Hill will Tinder-User verführen / Artikelbild: Brandon Downham; twitter.com
William Hill will Tinder-User verführen / Artikelbild: Brandon Downham; twitter.com

Werbung in England wieder entfernt – ASA kritisiert Verbindung zwischen Wetten und Sex

 

Bei diesem Inhalt handelt es sich um eine Pressemitteilung von: pressetext.redaktion

Der britische Wettanbieter William Hill hat eine Tinder-Werbung zurückgezogen, die Nutzer der Dating-App aus der „Friendzone“ locken sollte.

Laut der britischen Medienaufsicht Advertising Standards Authority (ASA) bringt William Hill damit Wetten mit sexuellem Erfolg in Verbindung. Das verstoße gegen den „UK Code of Non-broadcast Advertising, Sales Promotion and Direct Marketing“ (CAP), ein Regelwerk für Werbung.

„Werbung für Glücksspiel ist grundsätzlich problematisch. Man erreicht damit nicht einfach nur die Zielgruppe, sondern auch Randbereiche. Man kann nicht ausschließen, dass alle, die eine Werbung sehen, auch volljährig und mündig sind – schon gar nicht auf Tinder“,

meint André Nowak von Spielsucht-Therapie.de im Gespräch mit pressetext.

Spieler entkommen „Friendzone“ nicht

Die Werbung für eine Gratis-Sportwette zeigt den Text: „Steckst du in der Friendzone fest? Das wirst du nicht mehr lange, wenn du dieses Gratis-Wettangebot annimmst.“

Mit „Friendzone“ ist eine Situation gemeint, in der eine Person die Avancen einer anderen nicht erwidert und stattdessen nur mit ihr befreundet sein will. Laut dem CAP dürfen Werbungen Wetten nicht mit Verführung, sexuellem Erfolg oder erhöhter Attraktivität in Verbindung bringen.

William Hill hat auf den Vorwurf der ASA bereits geantwortet. Die Werbung würde lediglich Kunden dazu animieren, ihre Beziehung mit dem Unternehmen zu vertiefen. Jedoch hat das Unternehmen die Werbung mittlerweile entfernt.

„Auch bei Sportwetten ist Werbung ein Problem. Es gibt keine leichten oder schweren Arten von Glücksspiel, Sportwetten zählen auch dazu. Wenn eine Familie ins Stadion geht und die Kinder dort eine Tipico-Werbung sehen, werden sie schon früh mit Glücksspiel konfrontiert“,

sagt Nowak.

Strenge Haltung gegenüber Werbung

Auch Tinder rechtfertigt sich gegenüber der ASA. Die Werbung wäre nicht als sozial unverantwortlich aufgefallen. Die ASA dagegen hat darauf beharrt, William Hill würde andeuten, dass Spieler eher Chancen darauf haben, dass sich eine Freundschaft in eine sexuelle Beziehung wandelt.

Die ASA hat in den vergangenen Monaten eine strengere Einstellung zu Glücksspielwerbungen eingenommen.

Eine Werbung für ein Online-Casino-Spiel, das auf dem Brettspiel Monopoly basiert, wurde entfernt, weil das bekannte Maskottchen für Kinder ansprechend sein könnte. Im vergangenen Monat wurde eine Werbung für den irischen Buchmacher Paddy Power verbannt, weil darin der Bruder von Fußballstar Ryan Giggs in einer glamourösen Umgebung zu sehen war, was die ASA als Glorifizierung von Glücksspiel als Weg zu großem Reichtum sah.

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