WhatsApp – Ausstieg: ein paar Gedanken

Autor: Andre Wolf

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Vor noch nicht allzu langer Zeit stand bei mir die Überlegung an, WhatsApp zu deinstallieren und auf einen anderen Messenger umzusteigen. Das ist jetzt 3 Wochen her (siehe hier) und heute dürfte ein guter Zeitpunkt sein, zum aktuellen Stand ein paar Worte zu verlieren.

Der Hauptgrund in der damaligen Überlegung lag dabei in diesem Argument: WhatsApp zwingt mich dazu, eine illegale Handlung vorzunehmen. Die neuen AGB von WhatsApp [1] besagen nämlich, dass jeder WhatsApp Nutzer zu einem Telefonbuchanbieter wird, obschon diese praktisch dazu gar nicht befugt sind.

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Drei Wochen später sieht es bei mir nun so aus:

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Rein gar nichts hat sich geändert. Ich klicke jeden Tag weiterhin auf “x NICHT JETZT”, denn alle Alternativen, die ich ausprobiert habe, erbrachten nicht annähernd das gewünschte Ergebnis.

Allein auf weiter Flur

Denn das Problem, welches auch schon fast im Vorfeld klar war, ist die schwache Nutzung anderer Messenger. WhatsApp ist omnipräsent, irgendwie ist “jeder” bei WhatsApp.

Ich habe mir Anfang September Threema installiert (brav gekauft), weil so viele Menschen laut gerufen haben, dass Threema “die Alternative” wäre. Ja, Threema ist toll, was dahinter steckt ist auch besser, aber das Problem an sich ist: es ist einfach niemand da! Das ist jetzt ein wenig überspitzt, dennoch: als ich Threema installiert habe, konnte ich ganze 12 Kontakte dort finden.

Trotz “Aufschrei” und “Gejammer” über WhatsApp hat sich diese Threema Kontaktliste in den 3 Wochen gerade mal auf 15 Personen erhöht. Das ist … tja, was ist das? Ist es ärgerlich? Erbärmlich? Zumindest ist es einfach zu wenig (für mich), um den Messenger großflächig nutzen zu können.

Ähnlich erging es mir mit “Line”. Diesen kostenfreien Messenger habe ich parallel installiert, doch hier war mein Ergebnis leider noch ernüchternder: die einzigen Nachrichten, die darüber hereinkamen, waren die Werbenachrichten des Messengers selbst. Der Versuch, Freunde und Familie zu dem kostenfreien Messenger zu bewegen, endete in der Einsicht, dass einige meiner Bekannten irritiert über diese Nachrichten waren und den Messenger wieder deinstallierten. (Bei Threema scheiterte es für einige bereits an der Kostenfrage).

Warum ich noch nicht weg bin

Ich habe in den letzten drei Wochen bei den Gedanken um die Deinstallation des Messengers bemerkt: das Entfernen von WhatsApp ist nicht allein ein technischer Schritt, sondern viel mehr. WhatsApp hat sich schleichend in unser Leben verwurzelt und ist zum einen ein Teil unserer sozialen Kommunikationsstruktur geworden, zum anderen beinhaltet der Messenger auch Teile unserer Erinnerungen. Bilder und Videos ließen sich im Zweifelsfall sichern,  Texte und “schöne Momente” wären jedoch im Falle einer Deinstallation verloren.

Wer (so wie ich) über 1000 km entfernt von der eigenen Familie wohnt,  wird sicherlich recht schnell merken, wie wichtig ein Messenger in den vergangenen Monaten und Jahren war und dass dieser mehr als nur bloße Kommunikation beinhaltet.

Kommen wir jedoch zurück auf das Problem der Einsamkeit.

Soziale Isolation

WhatsApp entfernen ist irgendwie so etwas wie “aussteigen”. Aussteigen aus der allgemeinen Messengerkommunikation, ein Ausstieg aus der großflächigen Kommunikation. Kann man machen, natürlich. Wenn man eh wenig wert auf die Kommunikation mit Messengern legt, fällt dieser Schritt auch vermutlich leicht.

Wer jedoch an Gruppen in WhatsApp partizipierte, signalisiert mit einer Deinstallation gleichzeitig auch den kommunikativen Ausstieg aus Selbigen. Man ist schlichtweg “raus” (es soll sogar Arbeitgeber geben, die Dienstpläne über WhatsApp senden). Termine, Verabredungen, zwischenmenschliche Themen oder aktuelle Gruppendynamik würden an dem Aussteiger vorbeigehen, was zu einer langsamen sozialen Isolation von bestimmten Personenkreisen führen könnte, insbesondere wenn dieser Personenkreis eine Kommunikation über WhatsApp führt.

Und nun?

Wie eingangs erwähnt: ich verschiebe weiterhin täglich die Zustimmung zu den neuen AGB. Ich werde sie auch weiterhin so lange hinauszögern, wie ich es kann, in der Hoffnung, dass WhatsApp so viel öffentlichen Druck erfährt und die AGB revidiert. Oder mich am Ende aussperrt und ich mir die Frage stellen muss, was mir wichtiger ist …

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