Was man über die neue Mutation des Corona-Virus bisher weiß

Autor: Charlotte Bastam

rtikelbild: Wetzkaz Graphics / Shutterstock
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So kurz vor den Feiertagen ist die Sorge wegen der aus Großbritannien kommenden neuen Corona-Variante groß. Doch wie gefährlich ist sie?

Am 19. Dezember veröffentlichte das britische ARTIC Network einen Bericht über eine Mutation des SARS-CoV-2 Viruses, die sich in den vergangenen Monaten in Großbritannien rasch ausbreitete. Sie trägt den Namen VUI-202012/01 oder auch Coronavirus-Variante B.1.1.7. Noch am Sonntag verkündigte der britische Premierminister Boris Johnson, die Mutation sei 70 Prozent ansteckender als dass bisherige Virus.

Sofort gingen auch hier die Alarmglocken los. Der Flug- und Personenverkehr in das Vereinigte Königreich wurde seit Sonntagabend eingestellt. Doch die Befürchtungen werden immer lauter, dass die Mutation längst bei uns angekommen ist. Auch Virologe Christan Virologe vermutete das bereits. In Dänemark, in den Niederlanden und in Belgien ist sie laut dem RKI bereits angekommen.

Doch wie viel mehr Sorgen als sonst schon muss man sich wegen der Mutation machen?

Dem Londoner Immunologen Peter Openshaw zufolge scheint diese neue Corona-Variante eine 40 bis 70 Prozent höhere Übertragbarkeit aufzuweisen.

Einer aktuellen Information des RKI zur Folge ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, wie sie die Mutation auf das Infektionsgeschehen auswirken wird. Mit Sicherheit kann man somit noch nicht sagen, ob sie  und um wie viel Prozent sie tatsächlich ansteckender ist. Doch laut der Risikoeinschätzung der EDCD (European Centre for Disease Prevention and Control) könnte der rasche Anstieg der Fallzahlen in Südengland auf eine erhöhte Ansteckungsgefahr hinweisen.

Ist die Mutation aggressiver?

Noch gibt es laut dem EDCD noch keine Hinweise dafür, dass Krankheitsverläufe schwerer und aggressiver sind. Allerdings vermerkt das RKI, dass die meisten Fälle bisher bei unter 60-jährigen auftraten, die generell weniger schwere Verläufe aufweisen.

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Was ist mit dem Impfstoff?

Sorge gibt es nun auch wegen dem anderen großen Thema der letzten Tage: dem Start der Corona-Impfung. Bedeutet eine Mutation, dass die bisherigen Impfstoffe ihre Wirkung verlieren?

Bisher gehen die britischen Behörden und Gesundheitsexpert*Innen davon aus, dass die bisherigen zugelassen Impfstoffe auch weiterhin ihre Wirkung behalten werden. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn und Biontech-Chef Ugur Sahin sind laut ZDF hier positiv gestimmt. Sahin meinte dazu: „Wir haben den Impfstoff bereits gegen circa 20 andere Virusvarianten mit anderen Mutationen getestet. Die Immunantwort, die durch unseren Impfstoff hervorgerufen wurde, hat stets alle Virusformen inaktiviert.“

Es gibt aber auch erste britische Analysen, die manche Wissenschaftler*Innen eine Beeinträchtigung befürchten lässt. Denn die neue Corona-Variante weist ungewöhnlich viele Spike-Proteine auf. Gegen jene erzeugt aber gerade der in Großbritannien eingesetzte Biontech-Impfstoff eine Immunantwort.

Laut ZDF sehen aber einige Expert*Innen sowie Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel oder Andreas Bergthaler von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) in Wien noch keinen Grund zur Besorgnis.

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Was kann man jetzt tun?

Laut Virologe Christian Drosten sei positiv festzuhalten, dass die Fallzahlen mit der Mutation nur dort gestiegen sind, wo die Gesamtinzidenz bereits hoch oder zunehmend war. Seine Schlussfolgerung: „Kontaktreduktion wirkt also auch gegen die Verbreitung der Mutante.“

Es bleibt also weiterhin wichtig, sich an Einschränkungen bestmöglich zu halten. RKI-Chef Lothar Wieler mahnte insbesondere Vorsicht und Zurückhaltung für die Feiertage bei einer Pressekonferenz am Dienstag an. Die Feiertage sollten „in Ruhe und wirklich nur im kleinsten Kreis“ verbracht werden. Denn auch ohne mutmaßlich noch ansteckenderer Mutation sind die Fallzahlen hoch, Menschen sterben und das medizinische Personal ist bereits am Limit.

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