VW-Mitarbeiter stirbt – Kollegen müssen neben Leichnam weiterarbeiten (Faktencheck)

Autor: Kathrin Helmreich

VW-Mitarbeiter stirbt - Kollegen müssen trotz Leichnam weiterarbeiten (Faktencheck)
VW-Mitarbeiter stirbt - Kollegen müssen trotz Leichnam weiterarbeiten (Faktencheck)

59-Jähriger bricht im Dezember 2019 während der Arbeit in einem VW-Werk tot zusammen. Die Kollegen mussten weiterarbeiten.

VW-Mitarbeiter stirbt – Kollegen müssen wenige Meter von dem Leichnam entfernt weiterarbeiten

Ein Zeitungsausschnitt berichtet von einem Todesfall in einem VW-Werk.
Offenbar mussten die Kollegen bis zur Abholung des Leichnams nur wenige Meter entfernt weiterarbeiten.

Wir erhielten erneut Anfragen zu einem Todesfall, der sich in einem VW-Werk in Wolfsburg zugetragen hat. Mitarbeiter hatten den Vorfall in einer Betriebszeitung geschildert:

Screenshot mimikama.org
Screenshot mimikama.org

VW Wolfsburg Halle 12: Arbeiter stirbt, Produktion geht weiter | arbeitsunrecht in deutschland

Der Faktencheck

Hinweis: Update zu unserem Artikel vom 28. Februar 2020. Eine Quelle des Artikels liegt nun vor.

Wir haben über diesen Vorfall das erste Mal am 28. Februar 2020 berichtet. (siehe hier)

Der Todesfall hatte sich im Dezember 2019 zugetragen. Volkswagen bestätigte diesen in Teilen auf eine Anfrage gegenüber Regional heute. Mediale Bekanntheit erlangte der Fall durch einen auf Facebook und Twitter verbreiteten Ausschnitt eines Zeitungsartikels mit der Überschrift „Grenzenlos pietätlos“. Der Bericht wurde anonym verfasst und berichtet von einem 59-jährigen Kollegen, der während der Nachtschicht am 10.12.2019 im VW-Werk Wolfsburg an Herzversagen verstarb.

[mk_ad]

Die Kollegen mussten offenbar zwei Stunden lang neben dem rund 10 Meter entfernten Leichnam weiterarbeiten, der hinter Materialkisten versteckt und mit einer Plane abgedeckt wurde. Der Webseite aktion ./. arbeitsunrecht liegt die entsprechende Ausgabe der Betriebszeitung Vorwärtsgang als pdf vor. Hier kann der Artikel auf Seite 8 eingesehen werden.

Regional heute zufolge erklärt ein Sprecher von Volkswagen, man habe den Leichnam nicht hinter Materialkisten versteckt, sondern mit Fahrzeugen des Werkschutzes von Beginn der Wiederbelebungsversuche, bis zum Abtransport durch den Bestatter, einen Sichtschutz gebildet. Die Zeitung sei ebenfalls bekannt, aber es handele sich um keine Mitarbeiterzeitung, sondern um ein Infoblatt der Marxistischen-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD). Die MLPD distanziert sich jedoch gleichfalls auf Anfrage von Regional heute von der Zeitung, schließt jedoch nicht aus, dass auch Parteimitglieder an dem dort ebenfalls bekannten Blatt mitwirken.

Ein offizielles Statement von Volkswagen steht indessen noch aus.

Fazit:

Ja, im Dezember 2019 war ein VW-Mitarbeiter während seiner Schicht verstorben.

Der Bericht zu dem Vorfall wurde anonym verfasst und erschien in einer Betriebszeitung mit dem Namen Vorwärtsgang. Volkswagen selbst sowie die MLPD distanzieren sich von dem Blatt.

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.