Vorsicht! “Bestätigung Ihrer PayPal-Zahlung an Genossenschaftskellerei Rosswag-Mühlhausen eG” ist eine Fälschung

Autor: Andre Wolf

Das Schema der authentisch wirkenden Rechnung inklusiver missbräuchlicher Nutzung von echten Firmennamen wird fortgesetzt.

Mimikama: Warnung

In den vergangenen zwei Wochen hat sich bereits gezeigt, dass exakt dieses Muster einer Rechnungsmail sehr gefährlich ist und viele Empfänger irritiert: die Mail täuscht vor, eine Rechnung zu sein und informiert über eine stattgefundene Transaktion. Dabei bedient sie sich realer Elemente, wie z.B. echt existierenden Verkäufern, Artikeln und auch Summen.

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Der Inhalt dieser mail im Klartext:

Guten Tag, Melanie […]!

Sie haben eine Zahlung über €458,00 EUR an Genossenschaftskellerei Rosswag-Mühlhausen eG gesendet ([email protected]).

Es kann einige Minuten dauern, bis die Transaktion in Ihrem Konto angezeigt wird.


Händler
Genossenschaftskellerei Rosswag-Mühlhausen eG
[email protected]
+49 070422540
Mitteilung an Händler
Sie haben keine Mitteilung eingegeben.

Lieferadresse
Melanie […]
C/O Andreas Fuchs
Panoramastr. 27
71296 Heimsheim
Deutschland
Versanddetails

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Wenn diese Zahlung nicht von Ihnen ausgeführt worden ist, klicken Sie bitte auf den unten angezeigten Link, um die Bestellung zu stornieren.MIMIKAMA
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Der Name in der angeblichen Lieferadresse deckt sich mit dem realen Empfängernamen, jedoch ist die Lieferadresse eine Falsche. Dies soll wahrscheinlich den Charakter der “fehlerhaften Transaktion” unterstreichen und somit den (erfundenen) Fehler plausibler machen.

Das größte Opfer dieser Mail ist jedoch die real existierende Genossenschaftskellerei Rosswag-Mühlhausen eG. Diese hat mit der Mail rein gar nichts zu tun und es hat auch keinerlei Transaktionen gegeben. Daher raten wir dazu: die Mail mit dem Titel Bestätigung Ihrer PayPal-Zahlung an Genossenschaftskellerei Rosswag-Mühlhausen eG  und dem Rechnungsbetrag von 458 € gehört direkt gelöscht! Wie im Fall mit der Mail mit der Firma Schmidt & Goerke raten wir auch hier, nicht bei der Genossenschaftskellerei Rosswag-Mühlhausen eG anzurufen, damit blockiert man im Höchstfall zu Lasten der Firma die Kommunikationswege.

An dieser Stelle aufgrund dieser vielen Elemente die Wiederholung: diese Mail ist eine Fälschung!


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Phishing

Eine erste Stolperfalle für diese Mail gibt es nun, wenn man den eingefügten Link zur Stornierung aufruft: eine aktualisierte Schutzsoftware zeigt in diesem Moment eine entsprechende Warnung.

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Ohne Schutzmechanismen spielt der Phishingvorgang seine bis dato überzeugend wirkende Masche weiter ab und lässt den Empfänger in Richtung falle tappen. Auffällig auch hier die Konstruierte Adresse: “paypal-q0.biz/eng”.

Eine fingierte Seite öffnet sich, die sich auf den Inhalt der Mail bezieht und glaubhaft eine Stornierung darstellt.

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In ausführlicher Weise wird der Besucher über die Stornierung informiert und somit ein eine Pseudosicherheit aufgebaut. Dieser Phishingvorgang fällt nicht sofort mit Login-Formularen auf den Besucher, sondern konzentriert sich zunächst auf die Schaffung einer Vertrauensbasis.

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Wer nun an dieser Stelle meint, alle Daten geprüft zu haben und sich auf eine “Stornierung” einlässt, wird in die eigentliche Falle geleitet. Ein Loginbildschirm wartet, auf dem sogar bereits das Feld der E-Mail Adresse vorausgefüllt ist.

Man muss deutlich sagen: hier wurde mit einem hohen Maß an Details gearbeitet, um dem Empfänger eine vertrauenswürdige Umgebung zu erstellen.

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Was nun geschieht, ist der normale Ablauf. Anmeldedaten, Adressdaten und Bankdaten werden erhoben. Natürlich ist das eine Falle – die angegebenen Daten landen direkt in einer Betrügerdatenbank.

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Ebenso wird versucht, mit einer authentisch klingenden Mail den Besucher in Sicherheit zu wiegen. Die dargestellten Felder sollen nun verleiten, die eigenen Daten dort einzugeben, welche jedoch direkt in einer Betrügerdatenbank landen.

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personaldaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.
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