Verschwörungstheorien um Las Vegas? Thema Crisisactor

Autor: Kathrin Helmreich

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Nach der Schießerei in Las Vegas kursieren nicht nur Falschnachrichten im Netz. Einige Internetnutzer sprechen von einer Verschwörung und bezichtigen Augenzeugen und Opfer, sie seien Schauspieler.

Wie die Faktenfinder der Tagesschau berichten, behaupten solche Verschwörungstheoretiker nicht nur, dass es sich hier um “crisis actors” (“Krisenschauspieler”) handelt, sondern sogar, dass diese Tat aus politischen Motiven inszeniert wurde.
Auf YouTube verbreiten sich so laufend Videos, die beweisen sollen, dass es sich tatsächlich um Schauspieler und demnach um eine Verschwörung handelt.
Live-Interviews werden zerlegt und zerrupft, bis sie passen. Rein subjektive Interpretationen im Verhalten der gezeigten Personen sollen Beweise liefern, dass es sich um einen Fake handelt.
Als Beispiel wurde unter anderem ein Interview von ABC herangezogen. Reporter Matt Gutman soll demnach einen Schauspieler nach Drehbuch befragt haben.
Der Augenzeuge zeigt sich im ersten Video ohne Oberteil, später tauchte der selbe Mann mit einem Pullover bekleidet auf.
Gutman sagte auf Nachfragen der Faktenfinder aus, dass jemand diesem Mann in der Zwischenzeit einen Pullover gekauft hatte.


Diese Begebenheit ist aber für Verschwörungstheoretiker ein gefundenes Fressen. Die beiden Szenen wurden in umgekehrter Reihenfolge aneinander geschnitten, das Video als Beweis ins Netz gestellt und der Kleidungswechsel ab jetzt als ein hieb- und stichfestes Indiz für eine Inszenierung von “crisis actors” gedeutet.

Crisis Actors

So genannte Krisenschauspieler finden in der Realität bei Katastrophenschutzübungen der Polizei und Feuerwehr Verwendung. So werden Opfer und Verletzte von freiwilligen Helfern gespielt, um für den Ernstfall zu üben.
Diese Helfer seien engagiert worden um in einer echten Krise, wie im Falle von Las Vegas, Opfer, Augenzeugen und Hilfskräfte zu spielen.
Das ist eine schwere Anschuldigung, denn vor allem Angehörige, die bei solchen Attentaten einen geliebten Menschen verloren haben, werden immer wieder auf die digitale Bühne des Internets gezerrt und als “Lügner” dargestellt.
Auch wenn sich Betroffene an verschiedenen Schauplätzen ähnlich sehen, werden sie als Beweis in solchen Videos missbraucht. Wir haben vor längerer Zeit bereits über einen solchen Fall berichtet.
Dass eine solche Zurschaustellung und Collagen der Opfer in ihrer dunkelsten Stunde diese sehr verletzt, muss an dieser Stelle wohl nicht wiederholt werden.

Die Videoersteller jedoch bedienen sich solchen Materials, um scheinbar „zu beweisen“, dass bestimmte Akteure immer wieder bei verschiedenen Katastrophenfällen auftauchen.
Aber es geht natürlich auch auf noch tieferem Niveau:
Lächeln zum Beispiel Opfer in Krisensituationen, wird diesen unterstellt, dass dies unangebrachtes Verhalten oder angebliche Ungereimtheiten wären.
Unter Stress reagieren Menschen sehr unterschiedlich, während die einen in Hysterie verfallen, andere nur noch Weinen können, gibt es aber auch Menschen, die unwillkürlich lachen oder lächeln, da die Situation im ersten Moment derart surreal empfunden wird.
Es werden schlicht und ergreifend lediglich die “Sachen” rausgepickt, die eine Verschwörung untermauern könnten.

Phänomen und Motive

Bei solchen Verschwörungstheorien handelt es sich aber keineswegs um einen Einzelfall, sondern um ein wiederkehrendes Phänomen.
Seit Jahren versuchen manche Internetnutzer andere davon zu überzeugen, dass sie nach Strich und Faden von Regierungen und anderen öffentlichen Einrichtungen getäuscht werden. Warum sie davon überzeugt sind, kann nur spekulativ beantwortet werden.
Im Falle von Las Vegas geht man aber von politischen Motiven aus.

“Sie haben zumeist auch eine „Erklärung“, warum das Massaker in Las Vegas oder auch der Sandy-Hook-Amoklauf von „Krisenschauspielern“ gestellt wurden: um den US-Amerikanern ihre Waffen „wegzunehmen“. Das Stichwort „gun control“ wird häufig zusammen mit „crisis actor“ gebraucht. Nach Meinung dieser Verschwörungstheoretiker werden solche Taten auf Betreiben linker bzw. liberaler Politiker (etwa Ex-Präsident Obama) oder Interessensgruppen inszeniert, um eine politische Agenda zu pushen, nämlich die deutlich strengeren Waffengesetze.”,

so die Tagesschau.

Ergebnis:

Jeder sollte hellhörig werden, wenn er auf Videos im Netz trifft, die auf Biegen und Brechen versuchen eine Meinung durchzusetzen.
Verschwörungstheorien zu echten Katastrophenvorfällen sind zwar nicht neu, doch werden sie durch das Internet und die Möglichkeit, dass hier jeder “seinen Senf dazugeben kann”, um ein Vielfaches intensiviert.
Schlussendlich bleiben sie aber, was sie sind: Falschnachrichten und unbestätigte Theorien.
Jeder sollte sich selbst einmal fragen, ob er es in Ordnung finden, wenn Menschen, die großes Leid erfahren, derart zur Schau gestellt werden. Hier geht es schlussendlich auch um die Menschenwürde und die Fähigkeit empathisch auf Opfer zu reagieren.

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