Twitter testet Kennzeichnung für „gute Bots“

Autor: Tom Wannenmacher

Information
Information

Label verspricht Usern mehr Kontext zu automatisierten Tweets – Effektivität langfristig fraglich

Twitter hat Tests mit einem neuen Label für „gute Bots“ gestartet. Damit können sich automatisierte Accounts klar als solche zu erkennen geben. Gedacht ist die Kennzeichnung für Bots, die beispielsweise COVID-19-Updates, Erdbebeninformationen oder auch lizenzfreies Material aus Museen teilen. Abzuwarten bleibt, wie viel der Ansatz bringt, denn Verschwörungstheoretiker, Klimaleugner und Co dürften ihre Falschinfo-Bots wohl nicht freiwillig kennzeichnen.

Mehr Klarheit für die Nutzer

Twitter zufolge deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass sich User mehr Kontext wünschen, wenn sie es mit nicht-menschlichen Accounts – Bots – zu tun haben. Die neuen Labels versprechen eben diesbezüglich mehr Klarheit. Die Kennzeichnung umfasst Twitters Beispiel-Screenshots zufolge nicht nur, dass es sich um einen Bot handelt, sondern auch, wer diesen erstellt hat und somit letztlich dafür verantwortlich ist, was der Bot postet. Solche Informationen sollen dem Bot mehr Legitimität verleihen.

Kennzeichnung im Profil eines vertrauenswürdigen Bots (Bild: Twittter)
Kennzeichnung im Profil eines vertrauenswürdigen Bots
(Bild: Twittter)

Anfangs haben über 500 ausgewählte Entwickler Zugang zu dem System, um ihre guten Bots zu kennzeichnen. Beispiele solcher guter Bots, die Twitter nennt, umfassen @earthquakesSF mit seinen Infos über Erdbeben im Raum San Francisco; den @AltTxtReminder, der im Sinne der Barrierefreiheit daran erinnert, Bilder mit einem ALT-Text zu versehen; oder auch @met_drawings, der Zeichnungen und Drucke aus der Sammlung des Metropolitan Museum of Art http://metmuseum.org zeigt, die sich in der Public Domain befinden. Diese Bots sollen auch am Test des Labels teilnehmen.

Unbeeindruckte Problem-Bots

Abzuwarten bleibt, wie viel eine zumindest vorerst freiwillige Kennzeichnung guter Bots in der Praxis bringt. Problematisch sind immerhin Bots, die mutwillig Unsinn verbreiten. So stammt jeder vierte Klimaleugner-Tweet von einem Bot (pressetext berichtete), auch COVID-19-Falschinfos kommen nach Expertenschätzungen oft von Bots. Viele Hinterleute dürften selbst dann kaum an einem Label-System teilnehmen, wenn es ihnen offen stünde. Ob Maßnahmen diesseits einer streng durchgesetzten Kennzeichnungspflicht einen Unterschied machen können, scheint also fraglich.


Quelle: pte
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.