Trump: Facebook und Twitter sperren dauerhaft Accounts

Autor: Ralf Nowotny

Trump: Facebook und Twitter sperren vorübergehend Accounts
Artikelbild: Shutterstock / Von Alex Gakos

Eine Notbremse, die es so noch nie gab: Die Facebook- und Twitter-Accounts von Donald Trump wurden vorübergehend gesperrt, ein Video gelöscht.

Am 6. Januar wurde im Capitol in Washington/USA Joe Biden als künftiger US-Präsident bestätigt, doch zuvor wurde es chaotisch: Ein Mob aus Trump-Anhängern stürmte das Capitol, die Abgeordneten mussten in Sicherheit gebracht werden – und Noch-Präsident Donald Trump verbreitete währenddessen weiter Falschinformationen.

Facebook sperrt für 24 Stunden mindestens zwei Wochen

Donald Trump nutzt hauptsächlich Twitter, die gleichen Inhalte werden dann paralell dazu auf Facebook veröffentlicht. Doch Facebook schob aufgrund der Krawalle vor und im Capitol dem US-Präsidenten einen Riegel vor, wie das Unternehmen in einem Tweet erklärt:

„Wir haben zwei Richtlinienverstöße auf Präsident Trumps Seite festgestellt, die zu einer 24-stündigen Funktionssperre führen werden, was bedeutet, dass er in dieser Zeit nicht auf der Plattform posten kann.“

Auch auf Instagram, welches Facebook gehört, wird Trump für 24 Stunden nichts posten können, wie Adam Mosseri, Head of Instagram, mitteilte:

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„Wir sperren auch den Instagram-Account von Präsident Trump für 24 Stunden.“


UPDATE 7. Januar, 17:15 Uhr

Wie Mark Zuckerberg auf Facebook mitteilt, werden Trumps Accounts auf Facebook und Instagram auf unbestimmte Zeit, mindestens jedoch für zwei Wochen bis zur Amtseinführung Joe Bidens gesperrt.


Twitter löscht und sperrt


UPDATE 9. Januar 0:35 Uhr

Twitter hat Trumps Account nun dauerhaft gesperrt.

„Nach eingehender Prüfung der jüngsten Tweets des @realDonaldTrump-Kontos und dem Kontext um sie herum haben wir das Konto aufgrund des Risikos einer weiteren Aufstachelung zur Gewalt dauerhaft gesperrt.“


Auf der eigenen Plattform teilte Twitter mit, dass drei Trump-Tweets wegen Verstössen gelöscht wurden. Zudem wurde der Account für 12 Stunden gesperrt – dauerhaft, wenn er die Tweets, die derzeit nur für Trump selbst sichtbar sind, nicht löscht.

„Als Ergebnis der beispiellosen und anhaltende gewalttätige Situation in Washington, D.C., haben wir drei @realDonaldTrump Tweets, die heute früh gepostet wurden, wegen wiederholter und schwerwiegender Verstöße gegen unsere Civic Integrity-Richtlinie entfernen müssen.

Dies bedeutet, dass das Konto von @realDonaldTrump nach der Entfernung dieser Tweets für 12 Stunden gesperrt wird. Wenn die Tweets nicht entfernt werden, bleibt das Konto gesperrt.

Zukünftige Verstöße gegen die Twitter-Regeln, einschließlich unserer Richtlinien für bürgerliche Integrität oder gewalttätige Drohungen, führen zu einer dauerhaften Sperrung des @realDonaldTrump Kontos.“

Unter den gelöschten Tweets war auch ein kurzes Video von Donald Trump, der zwar die Menschen vor dem Capitol dazu aufforderte, friedlich nach Hause zu gehen (nachdem er die Tage zuvor die Menschen aufforderte, in Washington zu demonstrieren), gleichzeitig aber mehrfach wiederholte, dass die Wahl gestohlen und ein Betrug am Volk sei – Deeskalation geht anders.

Auch das zu Google gehörende YouTube löschte das Video mittlerweile.

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Viel zu spät reagiert?

Das Sperren der Accounts erscheint fast schon ein wenig verzweifelt, da Trump ja bereits seit langem seine Anhänger auf Proteste einschwörte: QAnon kenne er zwar nicht, aber fände er gut, da sie ihn unterstützen, die gewaltbereiten „Proud Boys“ seien Patrioten, zudem forderte er dazu auf, am 6. Januar nach Washington zu kommen.

Digitalexperte Dennis Horn hat seine Gedanken dazu auf Facebook (siehe HIER) veröffentlicht:
Die Sperren für Donald Trump bei Facebook, Twitter, YouTube oder Snapchat wirken auf mich auch ein wenig wie die Feuerwehr, die noch mal ordentlich Löschwasser an den Start bringt, während das Haus schon abgebrannt ist“.

Es sind nicht allein die Momente wie gestern, in denen es auf die Konsequenz der Plattformen ankommt. Es sind die Jahre davor, in denen sich die Dinge zusammenbrauen – und in diesen Jahren haben die Plattformen ihre eigene Verantwortung oft nicht einmal anerkannt.“

Weitere Quellen: BBC, cnet, RND

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