Warum man einen Termin für einen Spielplatz in Siegburg braucht

Autor: Ralf Nowotny

Warum man einen Termin für einen Spielplatz in Siegburg braucht
Artikelbild: Shutterstock / Von Andrey Burstein

Kurz nach der Eröffnung wurde ein Spielplatz in Siegburg auch schon wieder gesperrt, gespielt werden darf nur noch mit Termin. Grund: Unvernünftige Eltern.

Wir erwähnen es ja immer wieder mal: Aus Überschriften alleine lernt niemand die Fakten!
Trotzdem kursiert nun als Screenshot die Überschrift und der Teaser eines Artikels über einen Spielplatz, der nur noch mit Termin betreten werden kann. Der wahre Grund jedoch wird verschwiegen.

Um diesen Screenshot handelt es sich:

Der Screenshot eines Artikels über den Spielplatz
Der Screenshot eines Artikels über den Spielplatz

Hier brauchen Kids zum Spielen einen Termin“, lautet die Überschrift.
Die Facebook-Nutzerin sagt auch zu dem Screenshot nichts Weiterführendes, gibt auch keine Quelle an, schreibt nur „Ich lasse das mal unkommentiert“ – eine beliebte Formulierung für „Ich will, dass ihr euch jetzt darüber aufregt“.

Und aufgeregt wird sich in den Kommentaren: Von „Schmudelkalifat BRD 2021“ über „Kranke Welt“ bis zu „Wir verblöden immer weiter“ ist alles zu finden.

Die Quelle des Screenshots

Vielleicht wäre die Aufregung weniger groß, wenn statt des Screenshots einfach der Link zu dem Artikel geteilt werden würde (obwohl es dann auch noch viele Leute gibt, die nur die Überschrift lesen), denn dort wird auch beschrieben, warum man überhaupt einen Termin braucht.

Der komplette Artikel ist auf RTL zu finden (siehe HIER, archiviert HIER), und gleich die zweite Zwischenüberschrift nennt den Grund für Terminregelung – und gleichzeitig den Grund, wer sich eigentlich schämen müsste: „Eltern haben gegen die Corona-Regeln verstoßen – Kinder müssen es ausbaden“.

Auch andere Medien berichteten über die ungewöhnliche Maßnahme kurz nach der Eröffnung des 1,3 Millionen Euro teuren Spielplatzes, beispielsweise „Rhein-Sieg-Anzeiger“, „Rhein-Sieg Rundschau“ und „24 Rhein“.

Grund: Rücksichtsloses Verhalten der Eltern

Wie die Medien berichten, hätten sich zwar in den ersten Tagen die meisten Eltern an die Maskenpflicht gehalten, doch schon bald darauf hielten sich über 150 Eltern größtenteils ohne Schutzmaske oftmals eng zusammen stehend auf dem Spielplatz auf, die Höchstbelegung des Areals liegt jedoch bei 80 Personen (Eltern und Kinder zusammengerechnet).

Die Stadt Siegburg erklärt (siehe HIER):

„Übers Wochenende bleibt der Spielplatz geschlossen, ein Sicherheitsdienst kontrolliert. Die Stadtverwaltung beabsichtigt, die neue Attraktion an der Bergstraße im Zuge einer gesteuerten pädagogischen Nutzung kurzfristig wieder zugänglich zu machen.“

Fazit

Man darf sich sicherlich aufregen – dann aber nicht über die Stadt Siegburg, die auf die Vernunft der Erwachsenen setzte und nun leider diese Terminvergabe durchführen muss, sondern über die Eltern, die wider besseres Wissen die Schutzmaßnahmen missachteten und dadurch den Spielplatz zu einem Corona-Hotspot hätten machen können.

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Die Aussage „Je mehr getestet wird, umso höher ist die Inzidenz“ wird derzeit mit einer Rechnung in sozialen Medien untermauert. Diese ist jedoch irreführend.
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