Globale Studie zu Corona-Fakes: Beunruhigende Trends

Autor: Ralf Nowotny

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Erstmalig wurden gezielt Aussagen zu „Corona-Fakes“ auf internationaler Ebene ausgewertet – mit beunruhigenden Trends.

Bill Gates habe die WHO gekauft und das Corona-Virus sei eine chinesische Biowaffe. Die Infodemie bringt eine Vielzahl hanebüchener Falschmeldungen hervor. Mit weitreichenden Folgen, wie eine repräsentative, globale Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung nun belegt. Erstmalig werden gezielt Aussagen zu „Corona-Fakes“ auf internationaler Ebene ausgewertet.
Seit Wochen warnt Brüssel vor einer „massiven Infodemie“ und diskutiert über Maßnahmen, um die Folgen gezielter Falschmeldungen einzudämmen. Noch nie haben sich Desinformationen so schnell und flächendeckend verbreitet und hartnäckig festgesetzt. Nicht nur in autokratischen Systemen, sondern auch in demokratischen Staaten.
Eine repräsentative, globale Umfrage bestätigt nun diese Befürchtungen.
Rund 7300 Menschen aller Altersklassen hat das Meinungs- und Marktforschungsinstitut Kantar im Auftrag der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit weltweit zu ihrer Mediennutzung und Falschmeldungen während der Corona-Epidemie befragt. In Deutschland, den USA, Indien, Mexiko, Jordanien, Südafrika und den Philippinen.

Mangelnde Medienkompetenz und Misstrauen in Mainstream-Medien

Die überwiegende Mehrheit der Befragten gibt zwar an, „sehr gut“ und „eher gut informiert“ über die Corona Pandemie zu sein. In Kontrast zu dieser subjektiven Einschätzung stehen aber eine Reihe von anderen Ergebnissen der Studie.
54 Prozent der Befragten empfinden es als schwierig, zwischen Nachrichten und bewussten Falschmeldungen zu unterscheiden. 74 Prozent der Befragten zeigen sich über die Zunahme von bewussten Falschmeldungen beunruhigt. Die Deutschen sind mit knapp 53 Prozent am wenigsten beunruhigt.
Der Aussage, Medien würden auf Druck der Regierung in den jeweiligen Ländern Tatsachen über das Corona-Virus verschweigen, stimmen in Deutschland sogar 34 Prozent der Befragten zu. In den USA, Mexiko und Südafrika unterstützen diese Aussage mehr als die Hälfte aller Befragten.
Haupt-Informationsquelle ist weiterhin das Fernsehen (77%), gefolgt von Social Media (68%), Zeitungen oder Zeitschriften im Internet (55%) und sonstigen Quellen im Internet (46%). In deutlich geringerem Ausmaß werden Radio (34%) oder Printmedien (25%) genutzt. Vor allem die Jüngeren, weltweit, aber vor allem in Deutschland, informieren sich vorrangig im Netz.

Schwindendes Vertrauen

Eine Folge bewusster Einflussnahme auf die Nachrichten in Zeiten von Covid-19: Die Glaubwürdigkeit von Politikern und Ärzten sinkt. Ein länderübergreifender Trend: Dreiviertel aller Befragten sagen, dass bewusste Falschmeldungen zu Corona die Kompetenz dieser Berufsgruppen untergraben. In Südafrika stimmen der Aussage sogar 84 Prozent der Menschen zu, in Deutschland rund 70 Prozent.

Corona als Waffe

Der vermeintlich gute Informationsstand zur Corona-Epidemie bestätigt sich erst Recht nicht in den einzelnen Aussagen zu vermeintlichen Fakten über das Virus. Beunruhigend sind die Antworten nach der Herkunft des Virus. Nicht allein wegen seiner gesundheitlichen Folgen, sondern wegen der wilden Theorien, die sich darum ranken.
Ein Viertel aller deutschen Befragten gibt an, das Corona-Virus sei in einem chinesischen Labor gezüchtet worden. In Indien sind 79 Prozent der Menschen überzeugt. Aber es geht noch abstruser: 38% der weltweit Befragten (und hierbei 72% in Indien und 52% auf den Philippinen, aber „nur“ 13% in Deutschland) glauben, dass es sich beim Corona-Virus um eine chinesische Biowaffe handle.

Feindbild: Bill Gates

In den völlig unterschiedlichen Ländern kristallisiert sich auf vielen Kanälen ein klares Feindbild heraus: Microsoft-Gründer Bill Gates.
50% der Befragten weltweit meinen, er fordere eine Zwangsimpfung aller Menschen; 39% sagen, er habe in ihrem Land mehr Macht als die Regierung; 31% glauben, Gates wolle den Menschen zur Bekämpfung des Virus Mikrochips einpflanzen; 20% meinen, Gates habe die Weltgesundheitsorganisation WHO gekauft. Bei der Unterstützung dieser seltsamen Aussagen tun sich insbesondere die Menschen in Jordanien und in Südafrika hervor, während die Deutschen hier den ersten beiden Aussagen „nur“ zu einem Viertel, der Frage nach den Mikrochips zu 16% und der Frage nach der WHO zu 12% zustimmen.

5G und Corona

Der zunächst in Großbritannien, Zypern und den Niederlanden verbreitete Mythos, es gäbe einen Zusammenhang zwischen dem Ausbau des 5G-Internet-Netzes und der Corona-Epidemie, hat allein im Vereinigten Königreich bereits zu mehr als 60 Brandanschlägen auf Mobilfunk-Masten geführt. Auch in Deutschland stimmen 21 Prozent der 18- bis 34-Jährigen der Behauptung zu. In Jordanien sogar 30 Prozent. Dass tatsächlich keinerlei wissenschaftliche Beweise vorliegen, die die These unterstützen, bleibt nebensächlich.
„Das Meinungsbild der Umfrage zeigt: Noch ist das Gefühl, gut informiert zu sein, nicht fundamental erschüttert. Die Umfrage dokumentiert eine substantielle Vertrauenskrise der Medien. Die Demokratie kann sich eine Glaubwürdigkeitskrise der Medien nicht leisten“, so Prof. Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.
Erschüttert zeigt sich Paqué über das Feindbild Bill Gates: „Ausgerechnet Bill Gates, der viel Gutes für die Gesundheit leistet, mutiert zum globalen Feindbild. Der Desinformationswahn muss von allen demokratischen Kräften gemeinsam bekämpft werden“, fordert Paqué.


Quelle: Friedrich Naumann Stiftung
Umfrageergebnisse in tabellarischer Form: HIER (PDF-Datei)
Einige unserer Artikel zu den obigen Stichpunkten:
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