Facebook-Werbung: Frank-Walter Steinmeier wirbt nicht für „Underground Banking“

Autor: Tom Wannenmacher

Ein Beitrag auf Facebook erweckt den Eindruck, Franz-Walter Steinmeier werbe für eine Methode, mit der man ohne Vorwissen und ganz einfach Geld verdienen kann.
Ein Beitrag auf Facebook erweckt den Eindruck, Franz-Walter Steinmeier werbe für eine Methode, mit der man ohne Vorwissen und ganz einfach Geld verdienen kann.

Facebook bekommt unseriöse und gefälschte Werbungen einfach nicht in den Griff!

Ein Beitrag auf Facebook erweckt den Eindruck, Franz-Walter Steinmeier werbe für eine Methode, mit der man ohne Vorwissen und ganz einfach Geld verdienen kann. Und immer wieder fallen Nutzer auf jene Methode rein – weil sie halt auf Facebook steht und die Internet-Adresse irgendwie seriös klingt. Angeblich empfiehlt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem Artikel eine bestimmte Bitcoin-Plattform.

Screenshot: Facebook
Screenshot: Facebook

In jenem Facebookbeitrag werden oftmals, wie oben ersichtlich, sehr viele Freunde markiert, ohne dass man als Nutzer selbst etwas getan hat.
Dies geschieht wahrscheinlich deshalb, weil der Nutzer vorher sein Login auf einer gefälschten Facebook-Seite eingegeben hat, beispielsweise um ein bestimmtes Video sehen zu können oder durch sogenannte Profilviewer, durch die Betrüger vollen Zugriff auf das Facebook-Konto erhalten.

Hinter der kryptischen Internet-Adresse verbirgt sich dann ein noch dubioserer Artikel, der nur augenscheinlich von der BILD stammt:

Screenshot der gefälschten "Bild" Webseite
Screenshot der gefälschten „Bild“ Webseite

In dem Artikel wird erzählt, Steinmeier habe den Bitcoin kritisiert, das habe sich nun aber vollkommen geändert. Bei jener neuen Methode handele es sich zudem um eine „neue Form des Online-Bankings“, welche nun legal sei.

Weiter folgt das Beispiel einer Familie, die mittels dieses Systems ihr Geld angeblich vervielfachte, dazu dann noch der unterschwellige Zeitdruck, dass es wahrscheinlich nicht mehr viele Plätze in diesem Online-System gäbe.

Und was ist das dann für eine Plattform?

Auf jeden Fall nicht um „eine neue Form des Online-Bankings“, sondern um eine uns allzu bekannte Form des Bitcoin-Betruges!

Bei dieser Plattform geht es konkret um den Handel mit binären Optionen in Form von Bitcoins. Dies ist im Prinzipnicht illegal, jedoch sprechen die gefälschten Erfahrungsberichte angeblicher Nutzer der Plattform stark gegen die Seriosität der Plattform; 2019 kam es auch zu Verhaftungen einiger Betreiber solcher Plattformen (wir berichteten).

Reich werden dabei nur die Betreiber
Reich werden dabei nur die Betreiber
Der Handel mit binären Optionen ist ein hoch riskantes Modell, welches teilweise auch außerbörslich angeboten wird. Definitiv kein Produkt für Anfänger!

Bei binären Optionen können zwei Aktionen eintreten:

  1. Das vorhergesagte Ereignis tritt ein, wodurch Händler/innen eine im Vorhinein festgelegte Summe erhalten.
  2. Das vorhergesagte Ereignis tritt nicht ein, wodurch Händler/innen einen Verlust erleiden.

Bei dem Handel mit binären Optionen können Nutzer Geld verdienen, sofern sie mit ihrer Einschätzung richtig liegen. Der Online-Handel mit binären Optionen ist mit zahlreichen Risiken verbunden. Beispielsweise könnt ihr keine Gewinnauszahlung erhalten, an Anbieter geraten, die Kurse manipulieren, oder eure persönlichen Daten dienen für Verbrechen unter eurem Namen, da die persönlichen Daten des Nutzers in die Hände des Betreibers gelangen.

Genaue Details und mehr Informationen zu diesem Thema findet man hier.

Fazit:

Mit einem Clickbait (bekanntes Gesicht und einer Erfolgsstory) locken die Betreiber Nutzer auf ihre Webseite und präsentieren dort Fabricated Content im Design von ebenso bekannten Medienhäusern.

Grundsätzlich geht es hier um Online-Handel mit binären Optionen – wobei hier viel Wissen und Erfahrung notwendig ist, um tatsächlich das große Geld zu machen. Zudem zahlen solche Plattformen die Gewinne nicht, selten oder nur teilweise an die Nutzer aus.

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