„Austrinken von Lagerbeständen“: Das Inserat der Stadtbrauerei Spalt

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Autor: Andre Wolf

„Austrinken von Lagerbeständen": Das Inserat der Stadtbrauerei Spalt
„Austrinken von Lagerbeständen": Das Inserat der Stadtbrauerei Spalt

Alternativer Titel: Die wohl mieseste Mimikama Recherche. Ein Auszug aus unserer Recherche zur Stadtbrauerei Spalt.

Gestern am Abend haben wir in der Mimikama-Recherchegruppe einen besonderen Fall behandelt. Es ging um ein Inserat der Stadtbrauerei Spalt. Eigentlich ging es um die ganz einfache Frage: Ist es Fakt oder Fake?

Die Frage zielt auf ein Inserat. Dieses zeigt sich als Stellenausschreibung für einen 450 € Job. Das eigentlich Spannende ist die Beschreibung der zu tätigenden Arbeit:

Stadtbrauerei Spalt Aushilfen gesucht. In diesem Jahr hat sich die Biernachfrage durch die geschlossenen Kneipen stark verschoben – weg vom Fass, hin zur Flasche!

Aus diesem Grund sucht die Stadtbrauerei Spalt Aushilfen auf 450-Euro-Basis.

Zu ihren Aufgaben gehört das Umfüllen von Fassbier in Flaschen, das anschließende Verkorken derselben sowie im Notfall das Austrinken von Lagerbeständen. Zapferfahrung und Trinkfestigkeit sind von Vorteil.

Optisch tritt das Inserat auf Social Media in folgender Form auf:

„Austrinken von Lagerbeständen": Das Inserat der Stadtbrauerei Spalt
„Austrinken von Lagerbeständen“: Das Inserat der Stadtbrauerei Spalt

Stadtbrauerei Spalt und das Inserat

Kaum habe ich dieses Inserat zur Recherche in unsere Gruppe gelegt, tauchten auch direkt die ersten Lach-Emojies darunter auf. „Ihr sollt nicht drüber lachen, sondern auch Factchecken!“ gab ich den KollegInnen zu bedenken.

Das war Kollegin Nina jedoch recht egal, ihre Antwort „Sorry, ich hab grad zur Feier der Fastenzeit 2 (Turbo-) Bier getrunken und ein Damenspitzerl Endstadium.“ hat eher das Gegenteil verdeutlicht.

Daher ist die Diskussion erstmal recht zügig in Richtung Daseinsberechtigung diverser Sauflieder abgedriftet. Dennoch habe ich tapfer versucht, die Flagge des stolzen Faktenprüfers aufrecht zu halten.

Leider erfolglos, denn Kollegin Sonja hatte ebenfalls das Inserat der Stadtbrauerei Spalt gelesen und legte ein eiskaltes „Egal, ich mach das!“ nach. Am Boden zerstört, dass ich heute wohl kaum eine große Unterstützung zu diesem Thema erwarten könne, öffnete ich eine Suchmaschine meiner Wahl und begann nach der Brauerei zu suchen.

„Wenn es um das Bier geht, wollt ihr wohl nicht wissen, ob es stimmt …“ hab ich noch so vor mich hingegrummelt. Was meine Kollegin Anke mit einem lautstarken „Wen interessiert’s, ich bewerbe mich!“ wohl bestätigte.

Vielen Dank an den Bayerischen Rundfunk!

Glücklicherweise habe ich die Auflösung zu diesem Inserat recht zügig gefunden. Tatsächlich handelt es sich um eine Art Fake, jedoch mehr um einen Scherz. Dank der Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks weiß ich nun, dass es sich um eine spaßig gemeinte Anzeige in der Faschingszeitung „Razet-Bote“ handelt. Das ist das „närrische Amtsblatt“.

Die Leserinnen und Leser dieser Zeitung haben den Spaß natürlich verstanden, das Problem liegt jedoch an der Screenshot-Variante, die auf Social Media verbreitet wird. Diese wurde aus dem Kontext der Spaß-Zeitung entrissen und ist somit nicht mehr für alle einwandfrei als Scherz zu bestimmen.

Obwohl: Anhand der Beschreibung (Fassbier in Flaschen umfüllen, per Hand verkorken oder gar selbst trinken) dürfte recht deutlich werden, dass das Inserat der Stadtbrauerei Spalt nicht ernstgemeint ist.

Und ich? Ich werde nun den Rest des Tages alleine arbeiten müssen. Denn meine Kolleginnen hängen immer noch in der Warteschleife der Stadtbrauerei Spalt fest. Wegen Bewerbung und so …

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