“Sogar hier ist ein Nigger eingeschmuggelt” (Shitstorm aufgrund von Rassismus)

Autor: Andre Wolf

Gestern habe ich noch gedacht, dass man über dieses Phänomen nicht schreiben müsste. Es sei ein Einzelfall und auch schon ein paar Tage her. Doch heute morgen kam mir bereits der zweite Fall vor die Nase und so stellte sich mir die Frage: was ist nur los in den sozialen Netzwerken?


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Shitstorms, weil auf dem Cover, bzw. Foto ein “Ausländer” zu sehen ist? Ein Shitstorm, weil jemand nicht so gekleidet ist, wie man das für “anständig” hält, weil jemand nicht die Hautfarbe besitzt, die man selbst hat? Ich schreibe hier über folgende Beobachtungen:

Shitstorm, weil Kopftuch auf dem Cover

Die Februarausgabe der Zeitschrift „Eltern“ wollte mit einer vielfältig gestalteten Coveraktion verdeutlichen, dass jede Mutter für das eigene Kind die Beste ist (mit lieben Gruß an meine Mama: Du bist die Beste!). Es geht nicht um Hautfarben, nicht um Kleidung und auch nicht um Islamisierung. Dennoch sah die Seite PI-News hier eine Islamisierung:

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(Screenshot: Meedia.de)

Das Medienportal Meedia beschreibt an dieser Stelle:

Zum 50-Jubiläum gönnte sich Gruner + Jahrs Eltern fünf verschiedene Titelseiten. Auf einer war auch eine Frau mit Kopftuch und ihrem Baby zu sehen. Das fiel irgendwann auch der Querfront-Seite Politically Incorrect auf. Ein kleiner Anstupser des Blogs reichte und schon fiel ein Mob über die G+J-Telefonzentrale her. Via Mail wünschte man der Eltern-Chefredakteurin, Marie-Luise Lewicki, einen Tod in der Gaskammer.

Nun, PI-News (Politically Incorrect) machte ursprünglich nichts anderes als sein daily business, nämlich tendenziell berichten:

Die Zeitschrift ELTERN ist eine 1966 gegründete, monatlich erscheinende deutsche Zeitschrift, die sich hauptsächlich an Eltern richtet. Zum 50-jährigen Jubiläum hat sich die Redaktion etwas ganz „vielfältiges“ ausgedacht: Die Februar-Ausgabe erscheint nicht nur mit einem Titel, sondern gleich mit fünf – und eines davon zeigt die 30-jährige Muslimin Kubra (Foto) mit Kopftuch und ihrer Tochter auf dem Arm. Im Text unter dem Cover heißt es: Die ELTERN ist nicht einfach nur ein Ratgeber, sie ist eine Botschaft an junge Mütter und Väter. Alles klar, Gruner+Jahr – Botschaft verstanden!

Alles klar, die Botschaft ist angekommen. Bei einer (optisch) deutschen Christin hätte man sich nicht aufgeregt.

Trigema und der Valentinsgruß

Es geht noch mehr! Der Sportbekleidungshersteller Trigema veröffentlichte am 14. Februar 2016 einen Valentinstagsgruß auf der eigenen Facebookseite. Na, wer entdeckt, worüber man sich da aufregen kann?

Liebe ist, wenn zwei Herzen wie eins schlagen. Wir wünschen Ihnen einen schönen Valentinstag ♥ http://www.trigema.de/cms/valentinstag/

Posted by TRIGEMA on Sonntag, 14. Februar 2016

Ein “Neger [sic!]” auf dem Foto! Ja, so weit ist es gekommen. Es reicht augenscheinlich bereits aus, dass Menschen mit verschiedenen Hautfarben nicht mehr auf einem Foto posieren dürfen, ohne dass die Anfeindungen beginnen. Der SWR berichtete jüngst darüber:

Einer der wohl abartigsten Kommentare: „Sogar hier ist ein Nigger eingeschmuggelt“. Was zum Teufel soll das? Interessant auch, dass Facebook trotz aller “Zuckerberg – Merkel – Maas Meetings” und auch der neuen “Arvato-Facebook-TaskForce-Hasslöschkompanie” sich scheinbar rein gar nicht ändert: Rassismus verstößt nicht gegen die Facebookrichtlinien. Zumindest besagt es das Feedback.

Um es aufzuklären …

Es ist irritierend: Bilder mit Muslima oder mit Menschen dunkler Hautfarbe erzeugen einen Shitstorm. Wie kann man sich anhand eines Fotos so dermaßen erzürnen? Das geht mir nicht in den Kopf. Was haben diese Motive den Menschen getan, dass sie Hass und Wut hervorrufen? Nur weil jemand auf dem Bild anders aussieht, weil jemand “Ausländer” ist? Einer der beiden ist ein Ausländer: auch bei uns!

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Mein Name ist Andre Wolf, mein Hauptwohnsitz liegt im Ausland. Ich besitze eine andere Staatsangehörigkeit als die Einwohner des Landes, in dem ich lebe, bin daher ein Ausländer. Meine Kollegin Özlem wiederum besitzt die Staatsbürgerschaft des Landes, in dem ich lebe. Hättest Du es anhand des Fotos erkannt?

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