Ägypter outen Sextäter via Social Media

Autor: Kathrin Helmreich

Ägypter outen Sextäter via Social Media
Ägypter outen Sextäter via Social Media

„Opfer können Übergriffe nicht melden“: Wut auf Regierung und Elite entlädt sich im Web

Aus Verzweiflung über die Untätigkeit der Behörden greifen die Opfer von Sexualstraftaten in Ägypten auf Social Media zurück, um Täter öffentlich zu brandmarken. Ihre Wut richtet sich neben der Regierung auch gegen die Elite im Land, die mit Vergewaltigungen und sexueller Belästigungen meist ungestraft davonkommt.

Gleichzeitig wurden von April bis Juli bereits acht Influencerinnen verhaftet, weil sie sich im Netz zu freizügig gezeigt haben, wie die Organisation Nazra for Feminist Studies kritisiert.

„Einzige Möglichkeit, die wir haben“

„Es ist in unserem Staat und in unserer Gesellschaft offenbar so, dass einige Frauen aus einer patriarchalen Perspektive heraus als gut und schützenswert und andere wie diese verhafteten TikTok-Influencerinnen als schlecht und nicht schützenswert angesehen werden“,

zitiert der „Guardian“ Mozn Hassan, Gründerin der Kairoer Frauenrechtsorganisation. Auch sie selbst sei von den eigenen Behörden als „feministische Aktivistin“ eingestuft und mit einem Reiseverbot belegt worden.

„Was Sexualdelikte angeht, hat das ägyptische Gesetz wenig zu bieten. Ihre Opfer können Übergriffe oft gar nicht melden und müssen mit negativen sozialen Folgen rechnen“,

schildert die Expertin.

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„Im Moment besteht die einzige Möglichkeit, die wir haben, darin, dieses Problem über das Internet und die sozialen Online-Medien zu bekämpfen“,

betont Ahmed, Administrator des Instagram-Accounts „harassers of Cairo“, dessen voller Name bewusst nicht genannt wird. Gemeinsam mit anderen hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Informationen zu Übergriffsfällen zu sammeln und zu veröffentlichen.

„Bei uns gibt es viel Korruption. Wenn dein Vater reich und mächtig ist, kommst du mit allem davon. Wir brauchen die sozialen Medien als alternativen öffentlichen Raum, um das zu verhindern“,

so der Aktivist.

Social Media entpuppt sich als erfolgreiche Strategie

Dass diese Strategie durchaus auch in einem eher restriktiven und konservativen Land wie Ägypten Früchte tragen kann, zeigt der Fall von Ahmed Bassam Zaki. Das 22-jährige Mitglied einer wohlhabenden und einflussreichen Familie wird beschuldigt, mehr als 100 Frauen – darunter auch Mädchen unter 14 Jahren – vergewaltigt oder zumindest belästigt zu haben.

Nachdem ein Instagram-Account namens „assaultpolice“ zahlreiche Berichte von betroffenen Opfern veröffentlichte, brach eine regelrechte Hasswelle aus dem Netz über Zaki herein, die letztendlich zu seiner Verhaftung im Juli dieses Jahres führte.

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Quelle: pressetext
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