Nein, Senioren werden nicht für den Corona-Impfstoff „geopfert“

Autor: Ralf Nowotny

Nein, Senioren werden nicht für den Corona-Impfstoff "geopfert"
Quelle: Facebook LIVE / Das Erste

So Mancher will einfach nur hören, was er hören will – In dem Fall, dass mit toten Senioren durch die Corona-Impfung kalkuliert wird.

Während des Lageberichtes des Robert Koch-Institutes äußert sich Prof. Dr. Lothar H. Wieler bezüglich eines zu erwartenden zeitlichen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung und Todesfällen.
Aus seiner Äußerung hören nun Einige, dass mit sterbenden Senioren aufgrund des Corona-Impfstoffes gerechnet wird.

Dramatisierter Videoausschnitt auf Facebook
Dramatisierter Videoausschnitt auf Facebook

Der Kommentar des Nutzers dazu auf Facebook:

Hört genau zu!
Sie wissen genau was sie tun!
RKI (04.12.2020)
„Es wird vorkommen, daß Menschen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung versterben werden. Und da ist es natürlich extrem wichtig herauszufinden, ob der Grund die Impfung war oder eine andere Krankheit.“ 
Garniert ist der Kommentar mit mehreren Totenköpfen, Spritzen und einem Link zu einem 38 Sekunden langen Video auf YouTube, in dem die Worte Wielers noch einmal wiederholt abgespielt werden, untermalt mit der auf Mundharmonka gespielten „Todesmelodie“ aus dem Film „Spiel mir das Lied vom Tod“.
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Was sagte Wieler?

Wichtig ist es, bei einzelnen Sätzen, die verbreitet werden, immer auch den Zusammenhang zu kennen. Der Ausschnitt findet sich im Originalvideo auf YouTube (siehe HIER) ab Position 23:11:

„In Deutschland sterben im Schnitt 2.500 – 2.700 Menschen jeden Tag. Das ist die normale Todesrate. In Deutschland sterben im Jahr so ca. 900.000 Menschen.
Und das heißt, es wird unter anderem auch vorkommen, das ist einfach mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit verbunden, dass auch Menschen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung versterben werden, und dann ist es natürlich extrem wichtig, herauszufinden, ob der Grund die Impfung war oder eben eine andere zugrunde liegende Krankheit.“

Weiter erläutert Wieler, dass gerade am Anfang die Hochrisikogruppen geimpft werden, somit auch viele alte und hochaltrige Menschen, welche ohnehin ein erhöhtes Sterberisiko haben, da sie bereits ein hohes Alter erreicht haben.

Aus diesem Grund brauche man auch Impfzentren und eine zentrale Erfassung der Nebenwirkungen

Werden Senioren also „geopfert“?

Es ist schon interessant:
Einerseits wurde monatelang von Corona-Leugnern als „Argument“ gebraucht, dass ja „nur Alte und Leute mit Vorerkrankungen“ sterben, doch wenn es nun um die Impfung geht, werden diese plötzlich in Schutz genommen?

Nein, Senioren werden natürlich nicht für die Corona-Impfung „geopfert“ oder als Versuchstiere mißbraucht, wie jene Beiträge suggerieren wollen. Sie bekommen sie einfach nur eher, weil es die gefähredetste Gruppe ist (unter anderem auch durch Menschen, dich sich weigern, eine Schutzmaske zu tragen).

Allerdings sterben ältere Leute wirklich statistisch zeitnäher, also das große Dilemma:
Soll man erst die gesunden Menschen jungen und mittleren Alters impfen, um besser Nebenwirkungen zu erkennen, dafür aber die stark Gefährdeten schutzlos lassen?
Die Erfahrungen der letzten Monate zeigen, dass das keine gute Idee ist.

Deswegen werden auch die zuerst geimpft, die des Impfschutzes am Ehesten benötigen – allerdings mit dem Risiko, dass eventuelle Nebenwirkungen, die gerade bei Älteren eher zum Tod führen könnten (dies ist eine Vermutung, keine Tatsache!), schwieriger erkannt werden – weswegen es besonders strengen Kontrollen diesbezüglich bedarf, was Wieler ja auch klar stellt.

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Fazit

Um die Corona-Pandemie zu bekämpfen, wird eine Impfung nötig sein, um einen Herdenimmunität erreichen zu können. Dann sind auch die geschützt, welche aufgrund von Krankheiten oder anderen Umständen nicht geimpft werden können.

Und diesen ersten, direkten Schutz bekommen nun die, welche am ehesten gefährdet sind, an COVID-19 schwer zu erkranken oder zu sterben: Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen.

Das ist weder Opferung noch Menschenversuche, sondern das Vernünftigste, was als erster Schritt getan werden kann, sofern dann auch eventuelle Nebenwirkungen genau überwacht werden – was Wieler ja auch deutlich macht.

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