Seit gestern Abend müssen Nahrungsmittel in Frankreich […] gespendet werden.

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Autor: Andre Wolf

Fühlt sich an wie ein Bullshitbild, sieht aus wie ein Bullshitbild, ist aber KEIN Bullshitbild. Zumindest zur Zeit seiner Erstellung nicht.

Mimikama: Halbwahrheit

Trotz letztendlich fehlendem Datum und nicht angegebener Quelle sagte dieses Bild, als es erstellt wurde, die Wahrheit aus: in Frankreich durften Märkte tatsächlich keine Lebensmittel mehr wegwerfen.

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Der begleitende Statustext zu diesem Bild lautet:

++ Weltweit landen bis zu 2 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel auf dem Müll, bevor sie überhaupt in den Handel gekommen sind…!!!
Die Ursachen? Ein Großteil der Lebensmittel wird aussortiert, weil diese nicht dem vorgegebenen Standard entsprechen….! ( zu Krumm, zu Klein, zu Häßlich…usw )
Und auch der Handel selbst, unterstützt die Lebensmittelverschwendung.
Problem: Eingekauft wird vom Handel nur die “ Frischeste Ware…“ !!!!
Was nicht der übertriebenen “ Frische NORM “ der EU entspricht, wird sofort WEGGESCHMISSEN..!
Und selbst danach landet ein großer Teil später im Müllcontainer…!!!
weil die Supermärkte einfach zu viel eingekaufen..!.
Übrigens, die Aussage, der Kunde kauft nur Produkte, die schön anzusehen sind und eine perfekte Form und Farbe haben, ist reine Verkaufs PROPAGANDA.
Denn genau darauf hat die Lebensmittelindustrie den Kunden jahrelang getrimmt..!!
Damit Er genau diesen Wahnsinn mitmacht..!
Tausende Jahre war es dem Kunden nämlich egal, ob die Tomate eckig oder rund ist, ob die Gurke zu klein oder zu lang ist
Sie musste einfach nur schmecken..!!!
Stoppt diesen WAHNSINN…!!!!

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Der Statustext greift nun auch nicht weiter den Inhalt des Bildes auf, sondern erweitert diesen. Daher ist es auf den ersten Blick recht schwer, eine Quelle oder einen Wahrheitsgehalt aus dem Bild zu ziehen.

1. Juni 2015

Das Bild wurde am 02. Juni 2015 auf Facebook geladen, bezieht sich daher auf den 01. Juni 2015. Dort gab es in der Tat eine Veränderung in Frankreich und am 21. Mai verabschiedete die Nationalversammlung in Paris einstimmig ein Gesetz, wonach nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle künftig gespendet werden mussten. Diese Regelung war eine Reaktion auf die absichtliche Zerstörung von Lebensmitteln mit nur noch kurzer Haltbarkeit, damit diese nicht weiter verwendet werden konnten. Ein Abgeordneter nannte es z.B. „skandalös“, dass zum Beispiel Chlor über Mülleimer mit noch nutzbaren Lebensmitteln des Großhandels verteilt werde. Noch ein Hinweis: die meisten Pressequellen sprechen an dieser Stelle von dem Großhandel, der verabschiedete Gesetzestext wird nicht genannt. Ebenso wird nicht differenziert, ob der Lebensmittel Einzelhandel betroffen ist. Hier gibt es unterschiedliche Meldungen.

Der Standard schrieb am 22. Mai 2015 dazu:

Der Großhandel darf unverkaufte Nahrungsmittel künftig nicht mehr wegwerfen, wie das Parlament in Paris am Donnerstagabend beschloss. Insbesondere wird es den Händlern im Lebensmittelbereich verboten, ihre unverkaufte Ware für den Konsum ungeeignet zu machen.

Aus der Rheinischen Post ist zu entnehmen:

Ebenso verpflichtet das neue Gesetz Märkte mit einer Fläche von über 400 Quadratmetern, bis 1. Juli 2016 ein Abkommen mit einer Hilfsorganisation zu treffen, die die aussortierten Lebensmittel verteilt. Was nicht mehr essbar ist, wird zu Tiernahrung oder Kompost verarbeitet.

Die FAZ schrieb am 24. Mai:

Französische Supermärkte dürfen unverkaufte Lebensmittel nicht mehr einfach wegwerfen. Die Nationalversammlung verabschiedete in Paris einstimmig eine Regelung, wonach nicht vermeidbare Lebensmittelabfälle künftig gespendet, kompostiert oder als Tierfutter verwendet werden müssen. Große Märkte sollen dafür mit karitativen Organisationen zusammenarbeiten.

Nicht ohne Kritik

Was auf den ersten Blick durchaus eine willkommene Änderung darstellt, wird jedoch speziell vom Handel kritisiert, da er nach eigenen Angaben selbst für lediglich 5% der verschwendeten Lebensmittel verantwortlich sei.

Ebenso ist es wirtschaftlich ein dauerhaft negativer Schaden, wenn Händler waren verschenken müssen. Zum einen könnte die Zahl der Menschen, welche auf Gratis-Lebensmittel spekulieren steigen und damit ein geringer Absatzmarkt entstehen, zum anderen könnte der Handel nun absichtlich Lebensmittel so lange lagern, bis sie definitiv niemand mehr nutzen will. Am Ende hat dann niemand gewonnen.

Bild mittlerweile wertlos

Das Gesetz wurde mittlerweile wegen Verfahrensfehlern durch das Verfassungsgericht gekippt.So berichtete das DeuntschlandRadio am 17. August 2015:

In Frankreich will die Regierung verhindern, dass Lebensmittel weggeschmissen werden – und eigentlich sollten Supermärkte per Gesetz dazu verpflichtet werden, dass sie Essen nicht mehr wegwerfen, sondern spenden. Dieses Gesetz ist allerdings wegen Verfahrensfehlern gescheitert

Man versucht nun, auf freiwilliger Basis Abkommen zu beschließen, welche einen ähnlichen Effekt wie das Gesetz haben.

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