„In der Nähe von Paris in einem Lidl-Markt besorgen sich unsere „Gäste“ ihre Lebensmittel auf ihre Art… wie wird es wohl die nächsten Wochen bei uns aussehen…“
Ein auf Facebook geteiltes Video zeigt eine Supermarktschlägerei in der Nähe von Paris. Der Begleittext lautet: In der Nähe von Paris in einem Lidl-Markt besorgen sich unsere „Gäste“ ihre Lebensmittel auf ihre Art…wie wird es wohl die nächsten Wochen bei uns aussehen…“
Das besagte Video zeigt eine Ansammlung von Menschen, die an der Supermarktkasse mit Stöcken bewaffnet aufeinander einschlagen. Ort des Geschehens ist ein Lidl – Supermarkt in Aubervilliers, einem Vorort im Norden von Paris. Es gehört zum Departement Seine-Saint-Denis und hat ca. 86.000 Einwohner.
Tatsächlich hat das Video mit der aktuellen Corona-Krise rein gar nichts zu tun.
Das Video wurde nämlich am 6.Mai 2019 aufgenommen, also weit bevor der Corona Virus das erste Mal überhaupt auf einen Menschen übergesprungen ist.
Die Zeitung LeParisien hat ebenfalls auf die Verbreitung des Videos reagiert und eindeutig festgestellt, dass es sich damals um einen Kampf zwei rivalisierender Banden handelte, der von der örtlichen Polizei im Anschluss an das Video aufgelöst wurde.
Woher die Information stammte, dass es sich auf dem Video um „Gäste“ handelt, im rechten Fachjargon sind damit üblicherweise Asylbewerber gemeint, lässt sich sowohl aus dem Video als auch aus dem Begleittext nicht erschließen.
Zusammengefasst:
Das Video ist echt, allerdings wurde es bereits am 19.Mai 2019, also mehrere Monate vor der Corona-Krise aufgenommen und zeigt einen Bandenkampf zwei rivalisierender Gangs der Gegend. Der Begleittext und die versuchte Verlinkung zwischen Asylwerberkriminalität und Corona – Krise sind faktisch unrichtig und fallen lediglich unter den plumpen Versuch rechter Stimmungsmache.