Unterstützen

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

„Rauchende Leiche“ ist keine Aufnahme aus der Ukraine

In sozialen Medien wird ein Video verbreitet, das mehrere Leichensäcke zeigt. Angeblich seien es Opfer des Kriegs in der Ukraine. Doch unter diesen „Leichen“ findet sich ein sehr lebendiger Raucher.


Autor: Claudia Spiess
Datum: 17. März 2022

Rauchende Leiche in der Ukraine? FAKE! / Bild: Screenshot Video
Rauchende Leiche in der Ukraine? FAKE! / Bild: Screenshot Video

Können Leichen rauchen? Natürlich nicht. Und genau das wird nun als Aufhänger verwendet, um zu behaupten, es handle sich hier um eine Inszenierung.

So wird dieses Video unter anderem auch auf Twitter geteilt. Der Nutzer stellt mit seinem Text dazu eine gewagte und abscheuliche Behauptung in den Raum:
„Sehen Sie sich die gefälschte Leichenzahl in der Ukraine an. Eine der Leichen hat noch seine letzte Zigarette im Mund lol“

Screenshot Twitter / @Aguano375
Screenshot Twitter / @Aguano375

Mit seinem Kommentar zu dem Video spielt der Nutzer darauf an, es handle sich um eine inszenierte Darstellung von im Krieg getöteter Menschen.

Das Original-Video

In dem Video, das auf Twitter geteilt wurde, erkennen wir das TikTok Logo und den zugehörigen Nutzernamen „vasyaivanovdesign“. Bei einem Blick auf seinen TikTok-Account finden wir auch gleich das Video.

Das Video wurde am 28.03.2021 geteilt. Allein diese Tatsache reicht aus, um zu erkennen, dass es sich um keine Aufnahmen des Kriegs, der aktuell in der Ukraine herrscht, handelt.

Sein Beschreibungstext gibt noch weitere Aufschlüsse:
„Dreharbeiten Husky Musikvideo – Never Ever #Husky #rapperhusky #backstage #Aufnahme #backstage #Empfehlungen #hochurek #rek #husky
Never Ever – Husky“

Es handelt sich also um Dreharbeiten zu einem Musikvideo für einen Song des russischen Rappers „Husky“. Der TikTok-Nutzer „vasyaivanovdesign“ Vasya Ivanov hat dieses Video nicht nur geteilt, sondern fungierte als Production Designer, wie man im Abspann sehen kann.

Screenshot Video Abspann "Husky - Never Ever" by Evgeniii Bakirov / DirectorsLibrary
Screenshot Video Abspann „Husky – Never Ever“ by Evgeniii Bakirov / DirectorsLibrary

Das gesamte Video ist auf YouTube oder auch auf der Seite DirectorsLibrary zu finden (ACHTUNG! Nicht jugendfrei!). Hier wurde es im September 2020 veröffentlicht.
Die Beschreibung zum Video lautet: „A janitor cleans up a criminal gang.“ / „Ein Hausmeister räumt mit einer kriminellen Bande auf.“
Kurz vor Ende des Clips sieht man besagten Hausmeister mit einem orangefarbenen LKW voller Leichensäcke wegfahren. – Jener orange LKW mit der orangefarbenen Mulde, die man auch in den Aufnahmen zu den Dreharbeiten des Musikvideos sieht.

Screenshot Video "Husky - Never Ever" by Evgeniii Bakirov / DirectorsLibrary
Screenshot Video „Husky – Never Ever“ by Evgeniii Bakirov / DirectorsLibrary

Video bereits in der Corona-Krise missbräuchlich verwendet

Der Ausschnitt aus dem Musikvideo ist für uns ein alter Bekannter. Es wurde mit der Behauptung, es handle sich bei Corona-Toten um inszenierte Fälle, in sozialen Medien verbreitet. – Wir berichteten.
Hier wurde das kurze Video von den Dreharbeiten als Teil der Pandemie, oder besser: „Plandemie“ interpretiert.

Fazit

Das Video mit der rauchenden Leiche wird in einen komplett falschen Kontext gesetzt. Es hat nichts mit dem Krieg in der Ukraine zu tun. Und schon gar nicht zeigt es inszenierte Darstellungen von „angeblich Toten“.

Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Aufnahme während der Dreharbeiten zu dem Musikvideo für den Song „Never Ever“ von Husky. Das Video wurde bereits im September 2020 veröffentlicht.

Das könnte auch interessieren: Nein! „Der Russe“ ist nicht in Wien einmarschiert!


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.