Nein, Bill Gates hat in einem Interview keine 700.000 Opfer durch die Corona-Impfung prognostiziert

Autor: Claudia Spiess

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Nein, Bill Gates hat in einem Interview keine 700.000 Opfer durch die Corona-Impfung prognostiziert
Nein, Bill Gates hat in einem Interview keine 700.000 Opfer durch die Corona-Impfung prognostiziert

Die Aussage, dass Bill Gates 700.000 Impf-Opfer prognostiziert, liegt offensichtlich einer irreführend formulierten Überschrift zugrunde.

Nein, Bill Gates hat in einem Interview keine 700.000 Opfer durch die Corona-Impfung prognostiziert – Das Wichtigste zu Beginn:

Auf der Webseite von Ken.FM wird über ein Interview mit Bill Gates berichtet. Die Überschrift dazu gibt an, dass Gates eine hohe Zahl von Todesopfern durch eine Corona-Impfung prognostiziert.

Unsere Kollegen von Correctiv haben die angebliche Aussage von Bill Gates, dass einer Corona-Impfung 700.000 Menschen zum Opfer fallen würden, unter die Lupe genommen.
Sie kamen zu dem Schluss, dass hier Inhalte aus einem Interview mit Bill Gates, irreführend dargestellt werden und zu falschen Befürchtungen führen.

Doch hier die Fakten:

Das Interview

Im Interview mit dem US-Sender CNBC spricht Bill Gates davon, dass die Entwicklung eines zugelassenen Impfstoffes wohl noch 18 Monate dauern würde. Er gibt weiters an, dass es problematisch sei, dass Grippeimpfungen bei älteren Menschen keine ähnlich hohe Wirkung haben wie bei jungen Menschen. Aber gerade bei der Corona-Impfung müssten vor allem ältere Menschen davon profitieren. Dazu müsste der Impfstoff verstärkt werden, darf aber deshalb keine stärkeren Nebenwirkungen mit sich bringen.

Gates stellt dazu eine Rechnung an: Würde man sieben Milliarden Menschen impfen, und würden bei einer von 10.000 Impfungen Nebenwirkungen auftreten, wären 700.000 Menschen davon betroffen. Welche Nebenwirkungen das sind, wird im Interview nicht weiter ausgeführt.

Das Video zu dem Interview wurde am 9. April auf den offiziellen YouTube-Kanal von CNBC hochgeladen.

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Gastbeitrag auf der Webseite von Ken.FM

In einem Gastbeitrag auf der Webseite von Ken.FM werden Aussagen von Bill Gates aus dem Fernsehinterview mit CNBC veröffentlicht. Hier wird behauptet, dass er 700.000 Opfer durch eine Corona-Impfung ankündigt.
Es wird geschrieben: „Er nennt das – Tod oder dauerhafte Behinderung – `Seiteneffekte´.“

Verzerrung der Aussage

Der Gastbeitrag auf der Seite von Ken.FM wurde am 11. April veröffentlicht.
Die Überschrift dazu lautet: „Bill Gates prognostiziert 700.000 Opfer durch Corona-Impfung“.

Der Beitrag enthält unter anderem einen Auszug aus dem Interview, der einmal auf Englisch und einmal auf Deutsch angeführt wird.

Gegen Ende des kurzen CNBC-Interviews sagt Bill Gates
„We have … you know … one in ten thousand … ah … side effects. Thats … you know … way more. Seven hundred thousand … ah … you know … people who will suffer from that. So, really understanding the safety at gigantic scale across all age ranges – you know – pregnant, male, female, undernourished and existing comorbidities. It’s very, very hard and that actual desicion of ‚OK, let’s go and give this vaccine to the entire world‘ … ah … governments will have to be involved because there will be some risk and indemnification needed before that … ah … can be decided on.“

Auf Deutsch heißt das:
„Wir haben … wissen Sie … eine von zehntausend … ah … Nebenwirkungen. Das sind … wissen Sie … viel mehr. Siebenhunderttausend … ah … wissen Sie … Menschen, die darunter leiden werden. Also, wirklich die Sicherheit in gigantischem Ausmaß über alle Altersgruppen hinweg zu verstehen – wissen Sie – schwanger, männlich, weiblich, unterernährt und bestehende Komorbiditäten. Es ist sehr, sehr schwer, und die tatsächliche Entscheidung, „OK, lasst uns loslegen und diesen Impfstoff der ganzen Welt geben“ … ah … die Regierungen werden einbezogen werden müssen, weil es ein gewisses Risiko und eine Entschädigung geben wird, bevor darüber … ah … entschieden werden kann.“

Hier kann man herauslesen, dass Bill Gates von Nebenwirkungen spricht und nicht von Opfern.

Corona-Impfstoff

Laut Robert-Koch-Institut steht derzeit kein Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zur Verfügung. Mögliche Impfstoffe werden derzeit entwickelt, einige davon bereits in klinischen Studien geprüft.

Aktuell ist es unmöglich zu sagen, welcher Impfstoff zugelassen wird und wie viele der geimpften Personen Nebenwirkungen bekommen könnten.

Quelle: Correctiv
Artikelbild: Shutterstock / Von lev radin
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