Warum nur? „Momo“ kommt auf die Leinwand!


Autor: Ralf Nowotny
Datum: 12. Juli 2019

Artikelbild: Nutthaseth Van / Shutterstock

Nein, wir reden hier nicht von der kleinen Momo aus Michael Endes gleichnamigem Buch. Sondern von der Horror-Momo!

Vor einem Jahr begann die Geschichte von „Momo“, einem angeblichen Geist, der per Kettenbrief auf WhatsApp sein Unwesen trieb. Die Kettenbriefe und Dialoge wirkten gerade auf Kinder sehr verstörend, so dass wir in einem Frage-Antwort-Artikel noch einmal zusammenfassten, was für Eltern und Kinder wichtig ist, über „Momo“ zu wissen.
Insbesondere die Darstellung „Momos“ mit ihren überdimensionalen Augen und dem schrägen Grinsen erschreckte bereits viele Nutzer, doch handelte es sich nur um das Bild einer Statue des japanischen Künstlers Keisuke Aiso, der sein Kunstwerk mittlerweile zerstörte. Er selbst war sehr unglücklich darüber, dass sein Werk Kindern weltweit soviel Angst bereitete.

„Momo“ kommt nun gleich zweimal auf den Bildschirm!

Noch während der „Momo“-Hype letztes Jahr anhielt, tauchten bereits die ersten Gerüchte auf, dass sich der Mythos eigentlich auch prima als Vorlage für einen Horrorfilm eignen würde. Und derer wird es sogar gleich zwei geben!

Wie die Filmseiten „JoBlo“ und „Deadline“ berichten, produzieren „Emagine Content“ und „November 11th Pictures“ derzeit einen Film namens „Getaway“. Die wenig originelle Handlung:

Eine Gruppe von Teenagern trifft sich in einer abgelegenen Hütte im Wald, in der ungewöhnliche Ereignisse stattfinden. In Lagerfeuermanier wird die Geschichte von „Momo“ erzählt, die ihre Opfer mit gewalttätigen Befehlen per SMS und Anrufen verspottet. Und nun nimmt wohl „Momo“ mit diesen Teenagern Kontakt auf, einer nach dem anderen stirbt. Gähn.

Größeres Aufsehen erregt nun allerdings die zweite Produktion, die von dem Major-Label „Orion Pictures“ produziert wird. Diese holten sich Roy Lee und Taka Ichise an Bord, die sich schon für die Filme „The Grudge“ und „The Ring“ verantwortlich zeigten, beides erfolgreiche amerikanische Adaptionen japanischer Horrorfilme. Roy Lee produzierte zuletzt die Stephen King-Romanverfilmung „It“ und dessen kommende Fortsetzung.

Über den Titel und die Handlung des Films ist noch nichts bekannt. Auch ist noch unklar, wie der Schöpfer der eigentlichen Statue, Keisuke Aiso, in den Film involviert ist oder ob er ein Mitspracherecht hat.

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Warum???

Ja, das fragen wir uns wirklich mit drei Fragezeichen! Wir haben quasi „an vorderster Front“ miterlebt, wie verängstigt Kinder und wie ratlos Eltern waren, die mit dem Momo-Hoax konfrontiert wurden. Natürlich sind Horrorfilme nichts für Kinder, doch das Internet wird dann bald voll mit Plakaten und Ausschnitten zu den Filmen sein, das „Trauma“ vieler Kinder wird wieder unnötig aufgewühlt werden!

Und eigentlich können wir jetzt schon mal anfangen, Artikel vorzubereiten, denn mit ziemlicher Sicherheit wird es wieder zu WhatsApp-Kettenbriefen und falschen „Momo“-Accounts kommen. Wieder werden Gerüchte entstehen, dass „Momo“ in Kindervideos auf Youtube auftaucht, wieder „dürfen“ Eltern und Erzieher versuchen, die Ängste der Kinder zu beschwichtigen.

Und warum? Damit Filmproduzenten, die keine besseren Ideen haben, Geld in die Kasse gespült wird.
Es bleibt nur die Hoffnung, dass diese Filme, genau wie die misslungene Verfilmung von „Slenderman“, an der Kasse untergehen, damit nicht weitere Filme entstehen, denn ein Internet-Hype als Filmgrundlage garantiert noch lange keinen Erfolg.

Artikelbild: Nutthaseth Van / Shutterstock
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