Kein Fake: Tschernobyl- und Fukushima-Lebensmittel noch radioaktiv belastet!

Autor: Kathrin Helmreich

Radioaktivität: Auch bei uns noch ein Thema. / Artikelbild: Roberts Vicups - Shutterstock.com
Radioaktivität: Auch bei uns noch ein Thema. / Artikelbild: Roberts Vicups - Shutterstock.com

33 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl sind auch deutsche Lebensmittel noch radioaktiv belastet.

Unser Kooperationspartner checked4you versichert aber: Geigerzähler muss sich niemand anschaffen.

Das Wichtigste in Kürze

  • 1986 explodierte ein Atomreaktor in der Ukraine. Auch heute noch sind dadurch Pilze in einigen Regionen Deutschlands radioaktiv belastet.
  • 2011 gab es eine Kernschmelze in einem Kernkraftwerk in Japan.
  • Deutschland hat den Ausstieg aus Atomkraft beschlossen. Reaktoren für die Forschung laufen aber weiter.

Es geschieht am 26. April 1986: Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl (Ukraine) explodiert. Radioaktive Stoffe werden in die Luft geschleudert und töten laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 4000 Menschen, weitere 4000 Menschen sterben an den Folgen der Strahlung. Sie kommt als „saurer Regen“ auch in Deutschland wieder auf den Boden und verseucht ihn. Besonders betroffen sind Bayern, Südthüringen und Gebiete in Baden-Württemberg.

Verstrahlte Lebensmittel

Auch heute sind in Süddeutschland noch Strontium 90 und Cäsium 137 in Böden und Lebensmitteln zu finden. Manche Pilzarten sind radioaktiv belastet. Dazu zählen Semmelstoppelpilze, Maronenröhrlinge, Mohrenkopfmilchlinge, Trompetenpfifferlinge und Wohlriechende Schnecklinge. Wildfleisch muss vor dem Verkauf und Verzehr auf Strahlenbelastung untersucht werden. Vor allem Wildschwein und Waldpilze aus den betroffenen Regionen solltet ihr deshalb nur selten oder gar nicht essen.

Beruhigt sein könnt ihr aber bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie etwa Getreide. Weil die Landwirte die Ackerböden regelmäßig bearbeiten, ist die Konzentration an künstlichen Radionukliden dort inzwischen sogar geringer als vor dem Atomunfall in Tschernobyl.

Katastrophe in Japan

Am 11. März 2011 beginnt im japanischen Fukushima eine weitere nukleare Katastrophe. Nach einem Erdbeben kommt es in drei von sechs Reaktoren zur Kernschmelze. Auch dabei werden große Mengen radioaktiver Stoffe freigesetzt und verseuchen Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel. 170.000 Einwohner müssen die betroffenen Gebiete um das Kernkraftwerk verlassen, nach Schätzungen sterben 610 Menschen. Mehrere Hundert werden vermutlich infolge der Strahlenbelastung noch dazu kommen.

Auch in Deutschland stieg nach Fukushima das Interesse an Geigerzählern. Damit lässt sich Radioaktivität messen. Doch die Anschaffung solcher Geräte, die etwa 300 Euro kosten, ist unnötig. Denn zum einen braucht man zum Messen radioaktiver Belastungen von Lebensmitteln sehr sensible Messvorrichtungen, die diese Geigerzähler nicht besitzen. Zum anderen benötigt man zum Bewerten der Ergebnisse fundiertes Fachwissen.

Atomausstieg in Deutschland

In Deutschland hat die Katastrophe von Fukushima vor allem dazu geführt, dass die Energiewende vorangetrieben wird. Strom soll auf natürliche Weise durch Wind, Wasser oder Sonne erzeugt werden. Der Atomausstieg dauert viele Jahre, weil einzelne alternative Kraftwerke nicht so viel Energie liefern können wie ein Atomkraftwerk.

Deshalb sind Kernreaktoren noch immer in Betrieb. Im europäischen Ausland werden auch sehr alte Anlagen weiter betrieben – zum Beispiel in Tihange und Doel in Belgien. Und in Deutschland laufen Reaktoren zu Forschungszwecken weiter, denn für sie gilt der Atomausstieg nicht. Das Risiko neuer Katastrophen besteht also weiter.

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